CH-Eröffnung: Guter Start – Fed-Entscheid treibt Börse an

Die Anleihekäufe würden fortlaufend geprüft und gegebenenfalls angepasst. Impulse liefert zudem die Berichtssaison. Mit den vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal von ZFS und Swiss Re rücken zwei Finanztitel aus dem Leitindex in den Fokus der Anleger. Daneben hat auch Transocean und Geberit Angaben zu den ersten neun Monaten 2010 gemacht.


Im Verlauf des Tages stehen dann noch die Sitzungen der Notenbanken in London und Frankfurt sowie die Zahlen zur US-Produktivität und die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten auf dem Programm.


Bis um 09.40 Uhr legt der Swiss Market Index (SMI) um 0,98% auf 6’576,91 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) erhöht sich um 1,18% auf 1’021,96 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,92% auf 5’845,43 Stellen.


Ein wahres Kursfeuerwerk zünden die Titel von Swiss Re (+6,1%). Der Rückversicherer hat im dritten Quartal den Gewinn gegenüber dem Vorjahr beinahe verdoppelt. Zudem hat die Gruppe von einer tieferen Schadenbelastung aus Naturkatastrophen profitiert. Händler verweisen denn auch in einer ersten Reaktion auf die deutlich tiefer als erwartete Combined Ratio. Als erfreulich wird zudem die vorzeitige Rückzahlung der 3-Mrd-schweren Wandelanleihe an Berkshire Hathaway gewertet.


Für die Titel von ZFS (-2,3%) sieht es hingegen weniger gut aus. Händler sprechen von einem durchzogenen Ausweis. Der Betriebsgewinn (BOP) und der Reingewinn blieben hinter den Konsensschätzungen zurück. Dies sei nicht zuletzt auf ein höher als erwartete Combined Ratio zurückzuführen, so ein Marktteilnehmer. Als positiv sei hingegen die Entwicklung beim Eigenkapital und bei der Solvabilität zu werten.


Bei den weiteren Finanzpapieren zeigt sich hingegen reges Kaufinteresse. CS (+2,8%), Julius Bär (+2,7%) und UBS (+1,7%) legen alle deutlich.


Kräftig steigen auch Clariant (+4,3%) und Holcim (+2,3%). Am Berichtstag erhalten die Titel des Baustoffherstellers Auftrieb von der Ergebnispublikation des deutschen Konkurrenten HeidelbergCement, welcher Umsatz und Gewinn im dritten Quartal deutlich gesteigert hat. Holcim wird in der nächsten Woche seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen.


Im Mittelfeld finden sich Transocean (+1,0%) wieder. Das Unternehmen musste im dritten Quartal bei rückläufigem Umsatz einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen. Trotz diversen Sondereffekten (Ölkatastrophe im Golf von Mexico, Bohrmoratorium etc.) seien die Resultate eigentlich relativ robust, meinte ein Analyst.


Geberit (+1,2%) legen durchschnittlich zu. Zwar konnte das Unternehmen die Erwartungen der Auguren teils deutlich übertreffen, Händlern zufolge ist die Margenprognose aber konservativ und könnte daher ein Spielverderber sein.


In den Hintergrund rücken derweil die als defensiven geltenden Titel wie Swisscom (+0,4%), Novartis (+0,2%) oder Roche (+0,1%). Am Ende der SLI-Tabelle notieren neben ZFS nur noch Logitech (-1,4%) und Synthes (-0,1%) im Minus.


Auch aus der zweiten Reihe gibt es eine ganz Flut an Unternehmenzahlen. Dabei können aber lediglich Barry Callebaut (+0,1%) leicht profitieren. Der Schokoladenhersteller hat ersten Analysten-Stimmen zur Folge ein solides Jahresergebnis abgeliefert. Als Wermutstropfen bezeichnete ein Analyst das Volumenwachstum.


Weniger erfreulich entwickeln sich die Titel von Ypsomed (-0,3%) und Panalpina (-2,9%). Das Medtech-Unternehmen habe für das erste Halbjahr gemischte Ergebnisse veröffentlicht, bilanziert ein Marktbeobachter. Die operative Profitabilität sei äusserst tief und auch die Gewinnwarnung zum Ausblick für das Laufenden Jahr enttäusche. Beim Logistiker Panalpina sehen die Experten Anzeichen dafür, dass das Unternehmen zunehmen zu einer besseren Form zurückfindet.


Auf Sinkflug gehen indes die Papiere von LifeWatch (-16,6%). Das Unternehmen ist im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. (awp/mc/ss/11)

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