Für die freundliche Grundstimmung am heutigen Tage sind die positiven Vorgaben aus Tokio und China, wo sich die Aktien vom Einbruch des Vortages etwas erholt haben, mitverantwortlich. In den USA gab es zwar Verluste, die Kurse kamen aber nach Börsenschluss in Europa von den Tiefstständen etwas weg.
Angesichts der dünnen Nachrichtenlage werden weiterhin die Konjunkturzahlen genau unter die Lupe genommen. Von da gibt es vom Chicago-Einkaufsmanagerindex in den USA vom Vortag, aber auch vom soeben für die Schweiz publizierten Einkaufsmanagerindex positive Signale. Auch das BIP ist in der Schweiz weniger zurückgegangen als befürchtet.
Das SMI-Index der Blue Chips legt bis um 09.30 Uhr 0,42% auf 6’243,36 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) zieht um 0,40% auf 960,71 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,31% auf 5’362,89 Punkte.
Während der von Unternehmensabschlüssen und Konjunkturdaten gestützten Hausse der vergangenen Wochen sei es zwar immer wieder zu Gewinnmitnahmen gekommen, diese Phasen hätten aber nie lange gedauert, hiess es in Marktkreisen. Dies weil viele institutionelle Anleger erst allmählich dazu übergehen würden, ihre Aktienquote zu erhöhen. Dass diese Anleger Schwächephasen für Zukäufe nutzen würden, sei als wichtiges Argument für eine vorläufige Fortsetzung des Rallys anzusehen.
Im ansonsten mehrheitlich mit grünen Vorzeichen ausgestatteten Tableau der Bluechips fallen Clariant (-2,9%) als einer der wenigen und gleichzeitig als grösster Verlierer auf. Clariant hat am Vorabend den Verkauf des Geschäftsbereichs Specialty Silicones an die s-amerikanische SiVance LLC bekanntgegeben. Ein normaler Vorgang in Clariants Portfolioumgestaltung, wie es in Marktkreisen hiess.
Der Titel wird vor allem von einer Verkaufsempfehlung der UBS gebremst. Die Bank setzte den Titel unter anderem aus Bewertungsgründen auf «Sell». Der Wert der Aktie hat sich seit dem Tiefpunkt im März mehr als verzweieinhalbfacht und auch gegenüber Ende 2008 resultiert immerhin noch ein Plus von rund 30%.
Zahlreicher sind unter den Bluechips allerdings die Gewinner, angeführt von Givaudan (+1,8%), Richemont (+1,6%) oder Synthes (+1,3%).
Kaum grossen Support erhalten Sonova (+0,9%) von einer markanten Kurszielerhöhung durch Merrill Lynch, welche gleichzeitig das Rating «Buy» bestätigt hat. Sonova befinden sich aktuell im breiten Mittelfeld, ähnlich wie ABB (+0,4%), Swiss Re (+0,3%) oder ZFS (+0,6%).
Dafür sind von den Banken UBS (-0,8%) und CS (-0,6%) ins Minus zurückgerutscht, während Julius Bär (+1,3%) mit in der Spitzengruppe liegen.
Von den Finanzwerten geben auch Bâloise (-0,6%) und Swiss Life (-0,1%) leicht nach. Den Ausschlägen der einzelnen Titel hafte allerdings etwas zufälliges an, hiess es im Handel.
Unter den am schwersten gewichteten Titeln stehen auch Nestlé unverändert, während Novartis (+0,9%) und Roche (+0,8%) etwas besser als der Gesamtmarkt stehen. Roche hat für die Analysegeräte-Systemfamilie cobas 8000 die CE-Kennzeichnung erhalten, was den kommerziellen Vertrieb der Geräte in Europa sowie in allen Ländern in den Regionen EMEA, Lateinamerika und Asien-Pazifik, welche die CE-Kennzeichnung anerkennen, ermöglicht. Die Nachricht bewegt die Marktakteure allerdings kaum zu Kommentaren.
Am breiten Markt fallen nach den am Vortag publizierten Halbjahreszahlen Precious Woods (-9,0%) noch weiter zurück. Ebenfalls nach Zahlen verbilligen sich Messe Schweiz (-4,0%), während Gottex unverändert stehen und Partners Group (+0,7%) wie Romande Energie (+0,3%) leicht anziehen. (awp/mc/pg/13)