CH-Eröffnung: Im Minus – US-Vorgaben belasten
Vor allem in Japan konnte die Börse von Erwartungen an die Rettungspakete der Regierung profitieren. Im Verlauf des heutigen Vormittag steht in der Schweiz konjunkturseitig noch der ZEW-Indikator Dezember an. Viele Anleger dürften aber auch mit einem Auge die Bundesratswahlen blicken. Am Nachmittag folgen dann aus den USA noch verschiedenen Konjunkturdaten aus den USA. Darunter die Zahl der Hypothekanträge, die Lagerbestände im Grosshandel Oktober und die Rohöllagerbestände.
Bis um 09.50 Uhr verliert der SMI 52,2 Einheiten oder 0,89% auf 5’793,36 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index sinkt um 0,88% auf 814,14 Zähler und auch der Swiss Performance Index gibt 0,83% auf 4’746,67 Zähler ab.
Die grössten Abgaben im SMI/SLI verzeichnen die Aktien von Swatch (-5,8% auf 148,40 CHF). Belastet wird der Titel von einer Sektorstudie von Morgan Stanley. Die Analysten haben die Gewinnprognose für die europäischen Luxusgüterhersteller um durchschnittlich 43% gesenkt. Wegen den Risiken bei Omega und aufgrund des Exposures des Unternehmens zum Grosshandel, gehören die Swatch-Titel aus Sicht von Morgan Stanley zu den am wenigsten bevorzugten Titel im Sektor. Sie sehe das Kursziel neu bei 84,70 (200) CHF. Richemont verlieren 2,5% auf 21,14 CHF.
Unter Druck sind auch einige Finanztitel. Vor allem UBS (-2,2% auf 15,92 CHF) und Julius Bär (-2,0% auf 38,22 CHF) verzeichnen grössere Verluste. Aber auch die Versicherer stehen im frühen Handel in negativem Terrain.
Dem negativen Trend entziehen können sich lediglich die Aktien Bâloise (+1,2% auf 74,05 CHF). Bâloise CEO und Verwaltungsratspräsident Rolf Schäuble bestätigte gegenüber der Presse, dass der Versicherer an seinem Expansionskurs festhält. Dafür würde das aktuelle Preisniveau sprechen. Bâloise gehörten am Vortag zu den deutlichsten Verlierern.
Besser als der Durchschnitt schneiden derzeit die Aktien der Swisscom (+0,1% auf 356,50 CHF) ab. CEO Carsten Schloter sagte in einem Interview, er rechne für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatz unter den angestrebten 12,3 Mrd CHF, das Betriebsergebnis dürfte mindestens 4,8 Mrd CHF betragen.
Die SMI-Schwergewichte Novartis (-0,8% auf 56,20 CHF) und Nestlé (-0,7% auf 42,50 CHF) sind ebenfalls im Minus, verzeichnen jedoch weniger deutliche Abschläge als der Durchschnitt. Roche (+0,2% auf 170,20 CHF) haben vorbörslich neue positive Daten zu Herceptin, Xeloda und Avastin bei Brustkrebs vorgelegt.
Aufschläge verzeichnen im SMI/SLI lediglich noch die Aktien von Petroplus (+3,0% auf 21,54 CHF), Geberit (+0,6% auf 110,50 CHF), Nobel Biocare (+0,2% auf 18,72 CHF) und Holcim (+0,1% auf 62,20 CHF).
In der zweiten Reihe hat Schaffner (+12,9%) heute die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr publiziert. Das im Bereich elektromagnetische Verträglichkeit tätige Unternehmen hat nach Ansicht von Analysten ein «solides» Ergebnis vorgelegt. Insbesondere der nach wie vor vielversprechende Ausblick stimme zuversichtlich, hiess es. (awp/mc/ps/15)