CH-Eröffnung: Ins Minus gedreht – Clariant und Givaudan tiefer

Den nächsten Impuls erwartet der Markt am Nachmittag, wenn die US-Börse nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende den Handel aufnehmen wird.


Im Schweizer Markt stehen Givaudan und Clariant im Fokus. Die Titel zählen zu den schwächsten Aktien im SMI-Tableau, nachdem die Unternehmen mit ihren Zahlen die Markterwartungen nicht ganz erfüllt haben.


Um 09.35 Uhr steht der SMI 13,37 Stellen oder 0,14% tiefer auf 9’332,25 Punkten, der breiter gefasste SPI notiert 8,48 Zähler oder 0,11% im Minus auf 7’405,92 Punkten.


Die grössten Abgaben verbuchen derzeit Clariant (-2,6% auf 20,50 CHF). Der Chemiekonzern hat die Markterwartungen nur teilweise erfüllt. Aufgrund einer Kombination von einmaligen Sonderbelastungen und einem Abverkauf von Unternehmensteilen während des Jahres seien die Kennzahlen aber nur schwer zu deuten, geben Marktbeobachter zu bedenken. Kaum überzeugt hat der sehr vage formulierte Ausblick für 2007.


Auch Givaudan (-2,0% auf 1’088 CHF) verlieren überdurchschnittlich stark und bauen damit die Abgaben der Vortage aus. Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat im Berichtsjahr 2006 bei Betriebs- und Reingewinn die Analystenschätzungen verfehlt. Vontobel hält indes fest, dass die Finanzierung der Quest-Übernahme, die weniger Kapital und mehr Schulden umfasse als ursprünglich angekündigt, für Aktionäre günstiger sei als erwartet.


Mit Syngenta (-1,1% auf 224,30 CHF) und Ciba SC (-0,2% auf 83,15 CHF) verlieren zwei weitere Chemietitel im SMI an Wert. Lonza legen dagegen 0,2% auf 113,20 CHF zu.


Roche gehen 0,2% tiefer um und kosten dabei 230 CHF. Der Konzern hat die OTC-Rechte am Gewichtsverlustmedikament Orlistat/Xenical für alle Länder exklusiv USA und Japan an GSK lizenziert. Zudem legen die beiden Pharmakonzerne alle schiedsgerichtlichen Verfahren rund um Carvedilol bei, wobei Roche eine nicht genannte Summe an GSK bezahlt. Im gleichen Sektor fallen Novartis 0,4% zurück auf 72,75 CHF.


In der oberen SMI-Tabellenhälfte notieren die Finanzwerte Swiss Re (+1,1% auf 104,90 CHF), UBS (+0,1% auf 78 CHF) und CS (+0,1% auf 93,70 CHF). Letztere zeigen sich bislang unbeeindruckt von einer Ratingsenkung durch WestLB auf ‹Add› von zuvor ‹Buy›. Swiss Re kommt dagegen eine Heraufstufung durch DKIB auf ‹Buy› (‹Hold›) zugute.


Die Aktien von Holcim gewinnen 0,2% auf 126,60 CHF. Der Zementriese soll Pressemeldungen zufolge den restlichen Anteil von 33% an der indischen Tochtergesellschaft Ambuja Cement India erworben haben. Ein Konzernsprecher widerlegte diese Behauptung auf Anfrage jedoch: «Ich habe die Nachricht gesehen, kann sie aber nicht bestätigen.»


Am breiten Markt gewinnen Austriamicrosystems 0,1% dazu. Die Gruppe hat mit den Geschäftszahlen die Markterwartungen erfüllt. Die Titel von AFG verteuern sich um 0,8%, nachdem die Gruppe RWD Schlatter (Umsatz rund 50 Mio CHF) zu einem nicht genannten Preis erworben hat. (awp/mc/pg)

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