Vorderhand würden die Anleger keine grossen Stricke zerreissen, da es an neuen Impulsen weitgehend fehle, so Marktbeobachter. Zum Einen blieben die Börsen in den USA am Montag wegen eines Feiertags (Labour Day) geschlossen. Zum Anderen sind für heute keine «grossen» Unternehmensnachrichten angekündigt.
Somit dürften die Anleger umso gespannter sein, wie die US-Börsen den Handel eröffnen werden. Ausserdem stehen am späteren Nachmittag in den USA mit ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe August und Bauausgaben Juli auch noch Konjunkturdaten an, welche den Handel in die eine oder andere Richtung bewegen könnten.
Bis um 09.55 Uhr gewinnt der SMI um 40,15 Punkte oder 0,56% auf 7’267,9 Punkte. Der SLI zieht gar um 0,75% auf 1’088,84 Zähler an und der SPI um 0,51% auf 6’085,31 Punkte.
Aus kurzfristiger Sicht falle eine Interpretation der SMI-Bewegungen nicht ganz einfach. Allerdings sei eine temporäre Erholung gegen die Marke von 7’300 Punkten hin möglich, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Mittelfristig seien die Indikationen gemischt. Ein möglicherweise über zwei bis drei Tage anhaltender Trend habe sich noch nicht heraus gebildet, da die mittelfristige Technik noch etwas wackelig und der Index oberhalb von 7’200 rasch einmal exponiert sei. Ein Rückgang auf 7’070/80 würde aus struktureller Sicht insgesamt eher stabilisieren als schwächen, so der Kommentar weiter.
Unter den einzelnen Branchen stehen die Versicherungsvaloren angesichts der Hurrikan-Saison weiterhin im Mittelpunkt. Die schwindenden Gefahren durch den Tropensturm «Gustav» sorgen temporär für eine gewisse Entlastung. Doch besteht hinsichtlich Überflutungen immer noch Gefahr. Nach Berechnungen des auf Risikomodelle spezialisierten Instituts EQECAT belaufen sie sich die Sturmschäden auf 6 Mrd bis 10 Mrd USD. Noch vor drei Jahren hatte Hurrikan «Katrina» mit 40 Mrd USD zu Buche geschlagen. «Allerdings bleiben mögliche Schäden und damit die Kurse der Versicherer weiter im Fokus. Denn mit «Hanna» steht bereits der nächste Tropensturm in den Startlöchern», sagt ein Marktteilnehmer.
Vor diesem Hintergrund legen ZFS (+0,9% auf 288,25 CHF), Swiss Re (+1,0% auf 68,70 CHF) und Swiss Life (+1,3% auf 204,50 CHF) klar zu. Swiss Life werden dabei auch von einer Rating-Herabstufung auf «Equalweight» von «Overweight» durch Morgan Stanley nicht gebremst.
Die grössten Gewinne erzielen Ciba (+4,3% auf 29,78 CHF) und Clariant (+2,6% auf 10,30 CHF), gestützt von der Entspannung an der Ölpreisfront. Klar höher stehen auch Geberit (+2,6%). ABB (+0,8% auf 27,58 CHF) legen nach der Aufnahme in den DJ Stoxx-50-Index zu.
Die Bankvaloren bieten dem Markt ebenfalls eine Stütze. CS (+2,4% auf 52,70 CHF), UBS (+1,2% auf 24,20 CHF) und Julius Bär (+1,3% auf 68,10 CHF) sind gesucht.
Demgegenüber werden Syngenta (-1,4% auf 290,00 CHF), Actelion (-0,4%) und OC Oerlikon (-0,3%) am deutlichsten zurück gestuft und auch Novartis (-0,5% auf 61,20 CHF) stehen unter Druck.
Unter den Unternehmen aus der zweiten Reihe, die heute vorbörslich ihre Halbjahreszahlen vorgelegt haben können Newave nach einem überzeugenden Semesterabschluss und guten Aussichten für das Gesamtjahr um 5,3% avancieren. Partners Group ziehen nach einer Gewinnsteigerung in den ersten sechs Monaten und ebenfalls guten Prognosen um 0,4% an. Enttäuscht haben aber wegen einer gesunkenen Profitabilität Bobst (-4,0%) und eines verhaltenen Ausblicks Quadrant (-1,1%). (awp/mc/pg/14)