Der zuletzt stabilisierte Euro stütze ebenfalls, hiess es weiter. Im Verlauf könnten die Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum zum Chicago-Einkaufsmanager-Index und zum Michigan-Index für Impulse sorgen. In der Schweiz ist die Nachrichtenlage eher dünn.
Um 09.30 Uhr notiert das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,05% höher auf 6’669,29 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,31% auf 1’030,90 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 5’900,58 Stellen.
Bei den Banken vermögen UBS (+1,0%) die Gegenbewegung vom Vortag fortzusetzen. Die Bank kehrt, knapp ein Jahr nachdem sie ihre Aktivitäten in Brasilien verkauft hat, in das südamerikanische Land zurück: Die UBS übernimmt für rund 120 Mio CHF den Finanzdienstleister Link Investimentos.
Mehr im Fokus steht aber die Credit Suisse, deren Papiere sich um 0,6% verteuern. Im Laufe des Vormittags beginnt in Zürich die Generalversammlung und ähnlich wie bei der UBS scheint sich ein erheblicher Widerstand unter den Aktionären gegen die Säle im Topmanagement zu formieren. Die CS hat heute zudem die Ernennung von David Mathers zum neuen Finanzchef per Anfang Oktober kommuniziert.
Synthes (Aktie -1,3%) wurden im Nachgang der Ergebnispublikation von der Citigroup auf Sell von Neutral zurückgestuft. Geberit (+0,7%) hingegen wurden nach den Zahlen von der Deutschen Bank mit einer Kurszielerhöhung bedacht und Clariant (+2,5%) ziehen nach den gestrigen Zahlen ebenfalls weiter an. Hier hat die UBS den Ausblick für das Kreditrating (BB+) auf «Besser werdend» von «stabil» erhöht.
Nobel Biocare (-0,1%) erholen sich nicht vom jüngsten Rückschlag: In den zwei Tagen seit der Ergebnispublikation wurden die Papiere um rund 20% zurückgestuft. Bei Clariden Leu ist der zuständige Analyst allerdings jetzt der Meinung, dass nun genug ist. Er stufte den Titel auf Marketperform von bisher Underperform hoch.
Freundlich tendieren Titel wie Adecco (+0,8%), Baloise (+1,5%), GAM (+1,1%), Petroplus (+1,8%) und Swatch (+1,1%).
Die leicht erhöhte Risikoneigung der Anleger schlägt sich wie meist immer bei den defensiven Schwergewichten der Schweizer Börse in Abgaben nieder: Roche büssen 0,4,% ein und Novartis 1,0%. Die beiden Titel sind damit alleine verantwortlich für das Minus im SMI. Nestlé notieren unverändert.
Der SMI-Aspirant Transocean hätte kaum einen schlechteren Start an der Schweizer Börse erwischen können: Nur wenige Tage nach der Kotierung in der Schweiz sank die von dem Unternehmen vermietete Bohrinsel «Deepwater Horizon». Die Ölpest im Golf von Mexiko nimmt immer bedrohlichere Ausmasse an und die Titel kennen seither nur eine Richtung: Abwärts. Ab Berichtstag gehen die Valoren um weitere 1,5% zurück.
Jahreszahlen gab es am breiten Markt von ENR Russia Invest, Norinvest, Züblin und Ci Com. Sämtliche dieser Titel sind noch ungehandelt.
Im Fokus stehen aber vielmehr der Flughafen Zürich (+0,4%) nach der Ankündigung eines Sparprogramms. Die Flughafenbetreiberin will mit der Streichung von 60 Arbeitsplätzen die Kosten um 10 Mio CHF drücken.
Die Forbo-Aktien (-4,5% auf 450 CHF) kommen durch eine Aktienplatzierung unter Druck. Die UBS platziert derzeit für den Grossaktionär Michael Pieper 6,3% des ausstehenden Aktienkapitals. Die Preisspanne liege zwischen 438 und 457 CHF, die Bücher sollen noch am heutigen Tag geschlossen werden. (awp/mc/ps/11)