CH-Eröffnung: Kaum verändert – UBS unter Druck
Belastet wird das Börsenklima von den sehr schwachen Vorgaben vom Freitag aus den USA, welche auch durch Gewinne im japanischen Aktienhandel kaum kompensiert werden können. Der mit Spannung erwartete Weltfinanzgipfel vom Wochenende wird zwar mehrheitlich positiv kommentiert, vermag aber trotzdem keine Euphorie an den Märkte auszulösen. Dazu sind die Beschlüsse noch zu allgemein.
Der Markt starte trendlos in die neue Woche, heisst es in einer Einschätzung der Bank Vontobel, welche sich mit dem bisher gesehenen deckt. Nach wie vor überwiege die Unsicherheit und die Investoren würden an der Seitenlinie verharren. Kein klarer Trend ergibt sich für den SMI auch gemäss einem charttechnischen Bericht einer weiteren namhaften Bank. Die Indikatoren seien schwammig und in der Summe neutral, was dafür spreche, dass der SMI in den nächsten Tagen ein Spielball der kurzfristigen Launen bleibe.
Der SMI gibt bis um 09.30 Uhr um 5,53 Punkte oder 0,09% auf 5’829,22 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI mindert sich um 0,11% auf 802,01 Punkte und der breite SPI um 0,12% auf 4’791,43 Punkte.
Mit am stärksten unter Druck stehen UBS (-2,7% auf 14,11 CHF), welche im frühen Geschäft ein neues absolutes Tief von noch 13,81 CHF erreicht haben. Die UBS war Thema zahlreicher Artikel in der Wochenendpresse, in denen unter anderem die Probleme mit der US-Justiz behandelt wurden. Gemäss Informationen einer Sonntagszeitung hätte die UBS am Montagmorgen über ein neues Entlöhnungssystem berichten sollen, was bisher aber ausgeblieben ist.
Nebst UBS geben OC Oerlikon (-3,0% auf 85,50 CHF) am meisten Terrain preis. Die Ernennung von Jürg Fedier zum neuen Finanzchef wird in Marktkreisen als neutral für die Aktie gesehen. Etwas bremsen dürfte eine kritische Studie zum Solarmarkt, in welche OC Oerlikon grosse Hoffnungen setzt. Ansonsten sind die Ausschläge der einzelnen Titel für aktuelle Verhältnisse moderat. Im Bereich von 1,5% liegen die Abgaben von Bâloise und Logitech, rund 1% verlieren Geberit, Nobel Biocare oder Roche.
Richemont, welche als Luxusgüteraktien von der eingetretenen Rezession wohl überdurchschnittlich betroffen sind, fallen um 1,2% auf 19,13 CHF zurück, nachdem der Titel bereits am Freitag im Anschluss an eigentlich solide Halbjahreszahlen über 3% verloren hatte. Am Montag hatte die ZKB die Einstufung von Richemont auf «Marktgewichten» zurückgenommen.
Auf der Gewinnerseite ragen Givaudan (+2,9% auf 833,50 CHF) und ABB (+2,2% auf 13,42 CHF) obenaus. Rund 2% legen zudem Julius Bär und Clariant zu. Swiss Life (+0,9% auf 82,80 CHF) erholen sich als einer der weiteren Gewinner etwas von den Verlusten der Vorwoche. Allerdings waren diese mit einem Minus von über 31% dermassen massiv, dass das aktuelle Plus lediglich symbolhaften Charakter hat. Weitere Gewinner im SMI/SLI sind ZFS (+1,0% auf 225,30 CHF), Lonza (+0,8% auf 91,20 CHF) oder Nestlé (+0,6% auf 45,82 CHF).
Im breiten Markt fallen Unique mit einem Minus von 5,4% auf. Der Titel leidet unter einem Bericht, wonach der weitere Ausbau des Flughafens im indischen Bangalore durch ein Baukonsortium unter Beteiligung der Flughafen Zürich AG auf Eis gelegt werden soll. Gemäss ZKB hat das Projekt für Unique aber lediglich eine geringe Bedeutung. Deutlichere Verluste erleiden derzeit auch Publigroupe (-4,4%), Ascom (-4,1%) oder Intershop (-3,5%), während einige Industrietitel wie Schmolz+Bickenbach (+5,1%), Rieter (+5,0%) oder Bobst (+3,8%) klar zulegen. (awp/mc/ps/16)