CH-Eröffnung: Kaum verändert – Vorgaben negativ
Auch der Ölpreis biete keinen Grund zur Entwarnung, hinzu käme der gestern veröffentlichte Konjunkturbericht der US-Notenbank. Die amerikanische Wirtschaft ist der Erhebung zufolge im April und Mai schwach geblieben. Marktbeobachter rechnen zunächst mit einem eher ruhigen Handel, bevor am Nachmittag wieder neue Konjunkturdaten aus den USA anstehen. Dann gibt es Informationen zu den Einzelhandelsumsätzen für Mai sowie zu den Im- und Exportpreisen und Lagerbestandsdaten für April. Am späten Nachmittag spricht Fed-Chef Ben Bernanke in Kansas City.
Bis um 9.30 Uhr verliert der SMI 12,16 Punkte oder 0,17% auf 7’155,14 Punkte. Der gekappte, 30 Titel umfassende SLI büsst 0,12% auf 1’095,84 Punkte ein und der breitere SPI 0,16% auf 6’045,74 Punkte. Schlusslicht unter den 30 grössten Titeln (SMI/SLI) sind Petroplus (-2,0% auf 58,30 CHF). Auch OC Oerlikon (-1,8%% auf 329 CHF) werden verkauft. Gestern wurde ein Rechtsstreit mit der deutschen Solarfirma Sunfilm über Patentrechtsverletzungen bekannt.
UBS (+0,2% auf 23,74 CHF) notieren nach vorbörslichen Abschlägen fester. Verwaltungsratspräsident Peter Kurer hat sich gegenüber dem Hong Kong Economic Journal zuversichtlich über den weiteren Geschäftsverlauf gezeigt. Demnach soll die UBS bis zum Jahresende zurück auf dem richtigen Pfad sein und sich rasch von der Kreditkrise erholen. Im Minus stehen dagegen CS (-0,2% auf 48,50 CHF) und Julius Bär (-0,4% auf 72 CHF). Die Vermögensverwalterin hält gemäss einer Analystenpräsentation an den Zielen für 2010 fest und erwartet bedeutende Neugeldzuflüsse im Private Banking.
Bei den Pharmawerten geben Novartis 0,2% auf 52,30 CHF ab. Das Unternehmen hat seinen Aktionären empfohlen, ein bedingtes Übernahmeangebot der kanadischen Investmentgesellschaft TRC für bis zu 2 Mio American Depositary Shares (ADSs) oder 0,08% des ausstehenden Kapitals abzulehnen. Hinzu kommt eine negative Studie von HSBC. Die Analysten haben die Valoren auf Underweight (Neutral) reduziert und das Kursziel für die Aktien des Pharmakonzerns auf 49 (52) CHF gesenkt.
Roche verlieren ebenfalls 0,2% auf 176,40 CHF. Die Roche-Tochter Genentech hat ihren so genannten Cabilly-Patentstreit mit der US-Gesellschaft MedImmune in einem Vergleich beigelegt hat. Versicherungswerte rangieren mehrheitlich im unteren Bereich der Tabelle, etwa ZFS (-0,5% auf 287,50 CHF) und Swiss Re (-0,5% auf 73 CHF). Richemont sind mit +0,3% auf 62,20 CHF gefragt, Swatch (-0,6% auf 271,50 CHF) werden verkauft. Die Uhrenproduzentin will über ihre Tochtergesellschaft Frédéric Piguet die François Golay ganz übernehmen. Die stärksten Aufschläge verzeichnen Syngenta (+1,1% auf 320 CHF), Ciba (+0,9% auf 34,40 CHF) und Givaudan (+0,7% auf 1’008 CHF).
Im breiten Markt blicken die Anleger auf Atel Holding (+1,9%). Die angekündigte Vereinfachung der Aktionärs- und Gesellschaftsstruktur sei ein weiteres, wichtiges Etappenziel bei der Entstehung eines neuen Stromriesen in der Westschweiz, heisst es am Markt. EGL legen 1,7% zu. Vontobel hat das Kursziel auf 1’230 (1’200 CHF) erhöht und die Einstufung «Reduce» bestätigt. Bobst gewinnen 0,3% nach dem gestern gestarteten Aktienrückkauf über die Ausgabe von Gratis-Put-Optionen.
Straumann (-0,3%) zeigen sich etwas leichter. Wegen einer etwas vorsichtig formulierten Guidance des Unternehmens und einem später als erwarteten Wiedereintritt in den Markt von Biora-Produkten hat die Citigroup das Kursziel für die Valoren auf 305 (307) CHF gesenkt und die Anlageempfehlung «Hold» bestätigt. Biomarin verlieren 2,7%, nachdem die Citigroup das Kursziel für die Aktien auf 37 (42) USD gesenkt und die Anlageempfehlung auf «Hold» von bisher «Buy» zurückgestuft hat. (awp/mc/ps)