CH-Eröffnung: Kaum verändert – Warten auf US-Makrozahlen

Der Future auf den US-Leitindex lag am Morgen leicht höher als zum Europaschluss am Vortag.


Marktteilnehmer gehen davon aus, dass der Handel bis zum frühen Nachmittag eher in ruhigen Bahnen verlaufen wird. Am Nachmittag könnten dann aber diverse US-Konunkturdaten die eingeschlagene Richtung der Aktienmärkte verändern, heisst es. So sind u.a. der Empire State Manufacturing Index, die Detailhandelsumsätze, die Konsumentenpreise oder der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan angesagt.


Der Leitindex SMI steht um 09.30 Uhr 0,07% höher bei 6’445,67 Punkten. Der 30 Titel umfassende, aber gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,17% auf 1’002,35 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,04% auf 5’728,24 Punkte.


Da sich international viele Indizes und Titel ausserdem auf oder nahe den Jahreshochs befänden, seien Gewinnmitnahmen im Verlauf nicht auszuschliessen, heisst es im Markt. Dies habe sich bereits in Japan gezeigt, wo der Nikkei 0,9% eingebüsst hat. Hierzulande steht der Index (SMI) beim gegenwärtigen Niveau allerdings noch rund 8% unter dem Jahreshoch von Mitte April bzw. vor Ausbruch der europäischen Schuldenkrise.


Börsenrelevante Unternehmensnews bei den Blue Chips gibt es hierzulande am Freitag nur wenige, die Kursveränderungen der einzelnen Titel halten sich entsprechend in Grenzen.


Die Aktien des Biotech-Unternehmens Actelion (+2,6% auf 54,40 CHF) sind erneut grösster Gewinner und profitieren offenbar weiter von Übernahmegerüchten. Am Vortag hatte es geheissen, Glaxo wolle eine Übernahmeangebot zu 72 CHF pro Aktie machen, ausserdem war von Investmentbanken, die engagiert worden seien, die Rede. Entsprechend stieg die Aktie am Donnerstag erneut 6,6%, in der Vorwoche waren es insgesamt über 23%.


Der Tiefseebohrkonzern Transocean (-1,3%) als grösster Verlierer wiederum hat sich mit einigen Kunden auf spezielle Tagesraten für Anlagen im Golf von Mexiko geeinigt, die unterhalb der ursprünglichen Vereinbarungen liegen. Zudem informierte der Konzern über einen neuen Vertrag mit ExxonMobil mit einer Tagesrate von 703’000 USD im ersten Jahr. Laut Händlern sind die News, die aus dem monatlichen Flottenreport stammen, leicht negativ.


News gibt es von Clariant (+0,3%). Das Spezialchemieunternehmen hat den dritten und letzten Teil seines seit längerer Zeit laufenden Sparprogramms «Gano» definiert und bekannt gegeben. Betroffen von den neuesten Massnahmen sind weltweit acht Standorte, zudem kommt es zu einem Abbau von rund 100 Arbeitsplätzen. Unter anderem wird der Schweizer Standort in Reinach geschlossen.


Ausserdem hat die Raffineriebetreiberin Petroplus (+0,8%) mit der Schliessung des Standortes Petit Couronne in Frankreich aufgrund von Streiks begonnen. Diese behinderten einen sicheren Betrieb der Raffinerie, teilte das Unternehmen am Vorabend mit. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werde, hänge vom Ausgang des Arbeitskampfes ab, hiess es.


Bei den grössten Gewinnern sind neben den genannten Papieren u.a. noch diejenigen von Logitech (+0,8%), Richemont (+0,7%) oder Nobel Biocare (+0,7%) zu finden, bei den grössten Verlierern Lonza (-0,7%), Julius Bär (-0,4%) oder Novartis (-0,3%). Fundamentale News dazu gibt es allerdings keine.


Auch bei den Small- und Midcaps herrscht ziemlich News-Flaute. Einzig der Bauchemie-Konzern Sika (+0,2%) hat eine kleinere Akquisition in den USA vermeldet. Ausserdem hat die Spitalgruppe Genolier (unv.) verspätet noch ihr Halbjahres-Ergebnis mitgeteilt. Schwach tendieren Basilea (-4,2%) nach einer Abstufung durch die Analysten der UBS. Der Mangel an potentiellen Kurskatalysatoren wurde dabei als Grund genannt. (awp/mc/ss/14)

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