CH-Eröffnung: Klar höher – Novartis bremsen
Würden Novartis nach einem eher enttäuschenden Jahresergebnis nicht dermassen bremsen, wäre die Reaktion auf die markanten Verluste der vergangenen Tage noch einiges deutlicher.
Die Vorgaben aus den USA waren zwar leicht negativ, dies aber vor allem wegen enttäuschender News seitens Intel, was vor allem die Technologiewerte belastet hatte. Der am Vorabend publizierte Konjunkturbericht ‹Beige Book› der Fed liess zwar keine Freudensprünge zu. Aber immerhin sprach die Fed mit Blick auf die US-Wirtschaft lediglich von einer Verlangsamung des Wachstums zum Jahresende und nicht von einer Schrumpfung der Wirtschaft. Zudem seien auch noch keine Anzeichen für eine Rezession auszumachen, hiess es, was ebenfalls etwas zur Beruhigung der aktuell aufgeheizten Lage beitragen dürfte.
Der SMI legt bis um 09.30 Uhr 87 Punkte bzw. 1,11% auf 7’934,52 Zähler zu und der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) 1,38% auf 1’199,01 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 1,14% auf 6’429,33 Punkte.
Novartis geben im Anschluss an die Publikation der Jahreszahlen 2,0% auf 60,05 CHF ab und stehen damit abgeschlagen am Ende des SMI. Umsatz und operatives Ergebnis haben zwar die Erwartungen übertroffen, der Reingewinn fiel aber enttäuschend aus. Das von Sondereffekten geprägte Jahresergebnis enttäuschte insbesondere im vierten Quartal, was auch durch die Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms nicht wettgemacht werden konnte.
Roche legen im Gegensatz zu Novartis zu, gehören mit einem Plus von 1,3% auf 200,20 CHF aber lediglich zum hinteren Drittel im SMI, wo sich unter anderem auch Nestlé (+1,3% auf 485,25 CHF) sowie ZFS, Swisscom und Swiss Life mit Avancen zwischen 0,5 und 1,0% befinden.
An der Spitze des SMI stehen derzeit ABB (+3,7% auf 27,14 CHF) und Swatch (+3,0% auf 277,75 CHF), beides Titel, welche jüngst stark unter den Unsicherheiten um die konjunkturelle Entwicklung gelitten hatten.
Hinter Nobel Biocare und Syngenta, beide legen rund 2,5% zu, folgen Julius Bär (+2,3% auf 80,80 CHF) sowie UBS (+2,3% auf 47,80 CHF) und CS (+1,9% auf 60,55 CHF).
Aus dem SLI fallen Geberit nach Umsatzzahlen mit einem Plus von 6,0% auf 137 CHF auf. Der Umsatz hat die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Positiv wurde daneben aber auch das neue Aktienrückkaufprogramm über rund 270 Mio CHF aufgenommen, auch wenn nach dem Ausbleiben grösserer Akquisitionen damit gerechnet worden ist. Für eine nachhaltigere Erholung der Geberit-Aktie, welche in den vergangenen Wochen und Monaten besonders unter Druck gestanden hatte, würden aber Angaben zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008 fehlen, hiess es in Marktkreisen. Geberit hat am Morgen lediglich bestätigt, dass der Reingewinn 2007 auf rund 450 Mio CHF zu liegen kommen soll.
Auch Logitech (+3,2% auf 33 CHF) erhalten von Zahlen Auftrieb, allerdings erst nach zögerlichem Start. Die Daten für das dritte Quartal fielen gemischt aus. Während die Bruttomarge in Analystenkreisen auf positive Resonanz stiess, blieb das Umsatzwachstum hinter den Erwartungen zurück. Positiv gesehen wird dafür die Anhebung des Ziels für das Wachstum des Betriebsgewinns.
Im breiten Markt tendieren SEZ (-0,1%) nach ersten Angaben zum Umsatz und zum Bestellungseingang seitwärts. Auch Feintool (+0,1%) erhalten von einer Meldung über Massnahmen gegen die Verwässerung des Gewinns kaum grosse Impulse.
Dafür brechen Gurit nach enttäuschendem Jahresumsatz um 7,3% ein, während Meyer Burger (+3,6%) einmal mehr von einem neuen Auftrag getrieben werden. (awp/mc/th)