CH-Eröffnung: Klare Verluste auf breiter Front

Belastet wird die Stimmung unter den Investoren vor allem von den erneut gestiegenen Inflationssorgen, nachdem die am Freitag publizierten Konsumentenpreise in den USA stärker als erwartet angezogen haben. Stabilisierend auf den SMI wirken einmal mehr die defensiven Schwergewichte.


Wegen der anhaltenden Sorgen um die Kreditkrise bleiben die Finanzwerte im Fokus. Übers Wochenende war insbesondere die UBS in den Medien ein Thema. Unter anderem wurde über bevorstehende weitere Abschreibungen im ersten Quartal 2008 berichtet.


Der Swiss Market Index (SMI) gibt bis um 09.35 Uhr 115,18 Punkte oder 1,33% auf 8`560,68 Punkte nach. Der Swiss Leader Index (SLI) schwächt sich um 1,55% auf 1`298,71 Punkte ab und der Swiss Performance Index (SPI) um 1,32% auf 6`966,89 Punkte.


Die schwächsten Titel sind derzeit ABB (-2,4% auf 31,42 CHF), Julius Bär (-2,6% auf 93,85 CHF sowie UBS (-2,4% auf 53,95 CHF). Gestützt auf eine Einschätzung von JP Morgan berichtete die Zeitung `Sonntag` über weitere Abschreibungen bei der UBS im ersten Quartal 2008, wobei ein Betrag von 4,5 Mrd CHF genannt wird. Dies entspreche auch den Erwartungen des Verwaltungsrates der UBS, hiess es. Kritische Artikel zu UBS gab es aber auch in verschiedenen anderen Blättern übers Wochenende. Zudem hat die Bank Vontobel das Kursziel für UBS auf 63 von 70 CHF deutlich reduziert, verbunden mit einem ebenfalls kritischen Kommentar.


Mit überdurchschnittlichen Abgaben präsentieren sich auch Swiss Life (-2,1% auf 289,50 CHF), nach einer Rückstufung durch JP Morgan auf `Neutral`, Holcim (-2,1% auf 121,40 CHF) oder ZFS (-1,8% auf 331,75 CHF). Für ZFS hat die UBS das Kursziel auf 420 CHF leicht gesenkt, empfiehlt das Papier aber weiterhin zum Kauf. Die UBS hat auch für Bâloise (-1,6% auf 115,10 CHF) das Kursziel leicht zurückgenommen, wobei die Empfehlung hier `Neutral` ist.


Die Schwergewichte Roche (-0,4% auf 200,30 CHF), Novartis (-0,6% auf 63,20 CHF) und Nestlé (-0,9% auf 530 CHF) sorgen mit vergleichsweise moderaten Verlusten für eine Absicherung des SMI nach unten und bilden fast geschlossen die Spitze. Sowohl Roche als auch Novartis sind am Montag mit positiven Produkteneuigkeiten an die Öffentlichkeit getreten.


Aus dem SLI fallen OC Oerlikon (-4,3% auf 484,50 CHF) und SGS mit einem Minus von 3,6% auf 1`326 CHF auf. Belastet werden SGS von zurückhaltenden Aussagen des CEO Chris Kirk in einem am Samstag publizierten Interview mit der `Finanz und Wirtschaft`. Die Ziele für 2008 seien zwar in Sichtweite, es werde aber schwierig diese zu erreichen, erklärte Kirk.


Actelion halten sich mit einem Minus von 1,4% auf 51,55 CHF im breiten Mittelfeld. Studienergebnisse zum Medikament Bosentan von Actelion haben dessen Wirksamkeit bei der Anwendung für eine neue Indikation gegen ein metastatisches Melanom in Frage gestellt. Ein umfassendes klinisches Entwicklungsprogramms für Bosentan in dieser Indikation wird deshalb nicht aufgenommen.


Im breiten Markt geben Kuoni mit einem Minus von 0,7% nur leicht nach. Das Unternehmen hat am Morgen die Akquisition der deutschen Conference & Touring GmbH mit einem Umsatz von 24 Mio CHF bekanntgegeben. Da kein Preis dazu genant worden sei, müsse die Übernahme als kursneutral gewertet werden, hiess es in Marktkreisen. Am Freitag hatten Kuoni im Anschluss an die Meldung vom Abgang des CEO noch leicht zugelegt.


Unter Druck stehen U-blox (-4,7%), trotz einer Ersteinstufung von `Übergewichten` der ZKB. Aber auch weitere Industrietitel wie Rieter (-2,5%), Komax (-3,0%) oder der Überflieger 2007 Meyer Burger (-2,5%) büssen klar an Wert ein. (awp/mc/ab)

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