Im Laufe des Tages könnte es dementsprechend zu weiteren Gewinnmitnahmen kommen. Hierzulande stehen für einmal vor allem Unternehmenszahlen im Vordergrund. So haben mit ABB, Actelion, Swisscom und Swiss Re gleich vier SMI-Werte ihre Zahlen 2009 bzw. Aussichten 2010 präsentiert. Während ABB zu Handelsbeginn stark und Swiss Re leicht zulegen, stehen Actelion mässig und Swisscom deutlich unter Druck. Sonova notieren nach einer (überraschenden) Erhöhung der Prognosen mit an der Spitze.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 09.30 Uhr 0,08% höher auf dem Stand von 6’573,03 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil um 0,03% auf 994,77 Zäher und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08% auf 5’656,02.
Klarer Spitzenreiter bei den 30 SMI/SLI-Titeln sind zur Berichtszeit ABB (+4,1%). Der Technologiekonzern hat im Geschäftsjahr 2009 sowohl beim Umsatz als auch bei EBIT und Reingewinn leicht über den Konsensschätzungen abgeschnitten. Ausserdem haben die Firmenverantwortlichen die mittelfristigen Margenziele bestätigt. In Analystenkreisen werden die Zahlen als «stark» bezeichnet. Die ZKB etwa meint, das ausgewiesene Resultat präsentiere sich auf allen Stufen sehr solide. Besonders erfreulich falle dabei der Auftragseingang aus. Die Bank hat das Rating für die Aktie entsprechend auf «Übergewichten» hochgestuft.
Ebenfalls sehr stark präsentieren sich Sonova (+3,0%). Der Hörgerätehersteller hat den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Neu wird ein organisches Umsatzwachstum von 17-18% (alt: 13-15%) und eine EBITA-Marge von rund 28% (27-28%) erwartet. Das Unternehmen sei in einer beneidenswerten Form und könne durch das schnelle Wachstum massiv Marktanteile hinzugewinnen, sagte ein Händler.
Die von Swiss Re (+0,3%) präsentierten Zahlen werden zumindest tendenziell positiv aufgenommen. Mit dem Ergebnis verfehlte der Rückversicherer zwar die Konsensschätzungen bei den Prämien, beim Reingewinn und bei der Combined Ratio; die Entwicklung beim Eigenkapital fiel hingegen besser als erwartet aus. Etwas durchzogener Ausweis des Rückversicherers, welcher die Aktionäre heute kaum zu Begeisterungsstürmen verleiten werde, heisst es denn auch bei Wegelin. Dennoch, der Turnaround scheine nach dem Schiffbruch während der Finanzkrise geglückt.
Die Aktien von Actelion (-0,6%) sind zwar im Plus gestartet, aber bereits ins Minus gefallen. Das Pharma-Unternehmen konnte im Geschäftsjahr 2009 mit der Entwicklung von Umsatz und Cash-EBIT den Markterwartungen gerecht werden, beim EBIT und Reingewinn blieb das Ergebnis allerdings klar hinter den Konsensschätzungen zurück. Von Analysten-Seite wird das Ergebnis als im Rahmen der Erwartungen liegend bezeichnet und die Prognosen für 2010 als eher konservativ.
Grössere Enttäuschung macht sich nach der Zahlen-Beknntgabe dagegen bei Swisscom breit, der Titel verliert nach einer halben Stunde 3,5%. Die Betriebsgewinnzahlen verfehlten die Konsensschätzungen, zudem hätten einige Marktteilnehmer eine höhere Dividende erwartet, wurde als Begründung angeführt. Die vorgeschlagene Dividende von 20 CHF je Aktie sei enttäuschend, zumal der für die Kenngrösse relevante operative Free Cash Flow am oberen Ende der Unternehmens-Guidance ausgefallen sei, sagte ein Analyst. Gewisse Marktteilnehmer hatten im Vorfeld mit bis zu 25 CHF Dividende gerechnet.
Die grosskapitalisierten Werte notieren uneinheitlich. Während Novartis 0,3% zulegen, büssen Roche 0,1% ein. Nestlé stehen unverändert, der Nahrungsmittelhersteller wird morgen sein Ergebnis bekannt geben.
Im breiten Markt haben ebenfalls diverse Firmen ihre Zahlen veröffentlicht. Von den wichtigeren Titeln büssen Temenos 1,9% ein, Schindler PS und N legen je 1,0% zu. Bei den kleineren Aktien sieht es folgendermassen aus: Phoenix Mecano +1,4%, Bell -0,3% und Leclanché -0,3%. (awp/mc/ps/11)