CH-Eröffnung: Kleines Plus zum Start – Roche binden Index zurück

Als kursstützende erweise sich auch der grosse Verfall an der Terminbörse Eurex. Danach stelle sich die Frage, welche Richtung der Markt im Anschluss an den Verfall einschlagen wird, hiess es im Handel. Denn nach mehreren Tagen in Folge mit steigenden Notierungen spreche am Berichtstag eigentlich vieles für eine Konsolidierung, sagten Beobachter.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis 09.30 Uhr um 0,14% auf 6’484,12 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,34% auf 997,66 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 5’699,59 Zähler.


Roche hat heute gemischte News gemeldet. Verzögerungen beim Phase-III-Programm «T-emerge» für Taspoglutid bei Typ-2-Diabetes um «mindestens 12 bis 18 Monate» stehen gute Studiendaten des «TENDER»-Programmes für RoActemra bei Kindern mit idiopathischer Arthritis gegenüber. Die negative Nachricht überwiegt auf dem Parkett: Der Genussschein taucht um 2,3%. Bei Taspoglutide handelt es sich Analysten zufolge um einen der wichtigsten Hoffnungsträger der Basler ausserhalb des Krebsportfolios. In Studien wurde als unerwünschter Nebeneffekt bei 1% der Patienten ein erhöhter Blutdruck festgestellt. Das Entwicklungsprogramm ist aber nicht zum Scheitern verurteilt: Die ZKB beispielsweise geht unverändert von einer Marktzulassung aus – aber 12 bis 18 Monate später als erwartet.


Novartis (Aktie +0,3%) warteten hingegen mit positiven Nachrichten auf: Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat dem Medikament Tasigna bei der Behandlung von Erwachsenen mit Philadelphia chromosom-positiver chronischer myeloischer Leukämie (PH+ CML) die Marktzulassung erteilt. Experten hatten den positiven Entscheid bereits erwartet, zeigen sich aber dennoch erfreut.


Ebenfalls im Pharmasektor werden Actelion um 1,4% zurückgenommen. Lonza (+0,1%) hinken dem Markt als Zulieferer von Roche gleichfalls hinterher. Beide Aktien gelten als mögliche Ausschlusskandidaten aus dem SMI bei der anstehenden regulären Indexrevision.


Nestlé (+0,3%) hat sein riesiges Aktienrückkaufprogramm über 25 Mrd CHF abgeschlossen. Bereits in Planung ist ein erneuter Rückkauf von eigenen Aktien in der Höhe von 10 Mrd CHF. Nestlé hatte dies bereits im Januar angekündigt. Das Programm wird demnach am 29. Juni starten und im Verlaufe des Jahres 2011 abgeschlossen werden. Wie viele und wie schnell Nestlé seine Aktien zurückkauft, ist beeindruckend, sagten Händler.


Im Bankensektor steigen UBS im Nachgang zur endgültigen Einigung des Parlaments in Sachen US-Staatsvertrag um weitere 1,1%. UBS-Chef Oswald Grübel hat indes in einem Zeitungsinterview vor negativen Folgen einer strengen Regulierung gewarnt. Zudem sagte er, das zweite Quartal werde wegen des Euro und der negativen Stimmung in den Märkten in der Finanzindustrie schwächer ausfallen. Die Situation bei den Vermögensabflüssen der Bank habe sich dagegen «seit Ende des letzten Jahres verbessert», so Grübel.


Mit Credit Suisse (+0,7%), Julius Bär (+1,3%), Swiss Re (+1,4%) und ZFS (+0,8%) finden auch andere Finanzwerte Käufer. Swiss Life sinken hingegen am letzten Tag ihrer SMI-Zugehörigkeit um 0,8% – zusätzlich belastet durch eine Rückstufung durch die Citigroup auf «hold». Das Geschäftsmodell des Versicherers sei anfällig für die derzeit niedrigen Zinssätze, so die Citi-Analysten.


GAM (+0,4%) erleben ihren (vorübergehend?) letzten Handelstag als Mitglied des Swiss Leaders Index.


Im breiten Markt rücken Transocean um 4,4% vor. Die Titel ersetzen ab kommender Woche im Rahmen einer ausserordentlichen Indexrevision Swiss Life im SMI. Als kursstützend erweisen sich wohl auch die jüngsten – kleinen – Erfolge von BP im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko.


Schaffner steigen um 2,1%. Der Industriekonzern zeichnete am gestrigen Investors Day im AWP-Interview ein positives Bild der aktuellen Situation. «Wir sind bisher sehr zufrieden», sagte CEO Alexander Hagemann zu AWP.


(awp/mc/hfu/13)

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