Der Arbeitsmarktbericht dürfte traditionell für stärkere Kursschwankungen an den Finanzmärkten sorgen, sagen Beobachter.
Am Schweizer Aktienmarkt stehen insbesondere Actelion im Zusammenhang mit anhaltenden Übernahmespekulationen im Fokus. Givaudan hat derweil die Unternehmensberichterstattung im dritten Quartal eingeläutet. Ansonsten ist die Nachrichtenlage sehr dünn und beschränkt sich auf den breiten Markt.
Der Leitindex SMI sinkt um 09.30 Uhr um 0,20% auf 6’362,77 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,09% auf 978,06 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,21% auf 5’650,15 Zähler.
Actelion (+10,8%) sind fulminant in den Handel gestartet und knüpfen damit an die bereits kräftigen Kursgewinne des Vortages an. Händler nennen die am Donnerstag aufgekommenen Übernahmespekulationen als Grund für die Hausse. Nach Informationen des «Wall Street Journal» (WSJ) hat der Actelion-Verwaltungsrat einen Sonderausschuss ins Leben gerufen, der sich mit den strategischen Alternativen des Biotechkonzerns befasst. Auch ein Verkauf sei nicht ausgeschlossen, schreibt das WSJ und beruft sich auf gut informierte Kreise. Als mögliche Käufer werden von dem Blatt neben Roche auch Bristol-Myers Squibb, GlaxoSmithKline und Amgen genannt. Actelion wollte sich nicht zu den Übernahmegerüchten äussern.
Givaudan (+0,2%) notieren gut behauptet. Der Genfer Aromen- und Riechstoffkonzern hat im dritten Quartal ein anhaltend starkes Wachstum erzielt und im Vergleich zum Halbjahr nur wenig an Tempo eingebüsst. Auch für den Rest des Jahres zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich und bestätigt die Ganzjahresziele und die erst vor ein paar Wochen neu aufgestellten Fünfjahresziele.
Grössere Gewinne gibt es neben Actelion für Lonza (+0,8%). Sonova, Petroplus, Geberit, Syngenta, Nobel Biocare und Synthes legen je um 0,3% zu.
Sehr schwach zeigt sich dagegen der Finanzsektor. CS (-1,4%), Julius Bär (-0,7%), Swiss Re (-0,6%) und UBS (-0,5%) notieren dabei am Tabellenende. Barclays hat die Aktien der CS nach Bekanntgabe der neuen Regularien für Schweizer Banken auf «Underweight» von zuvor «Equal-weight» abgestuft. Es gebe nun mehr Klarheit über den künftigen Kapitalbedarf, heisst es. Während die UBS bereits über ausreichend Kapital verfüge, benötige die CS bis 2012 noch etwas mehr.
Zu den schwächsten Werten zählen ausserdem zyklische Titel wie Logitech (-1,1%), Swatch (-0,9%), ABB (-0,5%), Kühne + Nagel (-0,5%), Adecco (-0,4%) oder Richemont (-0,3%). Für Swatch hat die ZKB das Rating auf «Marktgewichten» von «Übergewichten» abgestuft. Wenn die Währungen auf dem aktuellen Niveau bleiben, werde Swatch Group 2011 auf der Umsatzebene einen negativen Währungseffekt von 4% haben, heisst es bei der ZKB.
Die defensiven Indexschwergewichte Roche (-0,1%), Nestlé (-0,1%) und Novartis (-0,2%) verlieren in etwa im Rahmen des Gesamtmarktes.
Am breiten Markt sinken AFG um 2,9% nach der Ankündigung von Restrukturierungen im Heizkörper- und Küchengeschäft. Trotz der anfallenden Einmalkosten und Wertberichtigungen von total 23,5 Mio CHF, die mit 22 Mio CHF der Jahresrechnung 2010 belastet werden, geht das Unternehmen für das laufende Jahr von einem Gewinn aus.
Newron geben um 7,5% nach. Das Unternehmen hat personelle Veränderungen im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung kommuniziert.
Straumann (Aktie unv.) lanciert eine neue Membran zur dentalen Knochenregeneration und IMZ (+0,2%) hat weitere Bohrergebnisse im Goldfield-Projekt in Nevada gemeldet. (awp/mc/ss/10)