CH-Eröffnung: Knapp behauptet – Adecco unter Druck

Die Vorgaben von den US-Aktienmärkten und der asiatischen Leitbörse in Tokio sind wenig inspirierend. Enttäuschende Konjunkturdaten hatten am Dienstag die Kauflust der Anleger in den USA gedämpft. Der marktführende Dow Jones war bis zur Schlussglocke um ein halbes Prozent gesunken, hatte sich jedoch seit dem Handelsende in Europa weitgehend seitwärts bewegt und über der psychologisch wichtigen 10’000-Punkte-Marke geschlossen. Der Nikkei schloss mit kaum nennenswerten Verlusten.


Für Bewegung am Markt könnten am Nachmittag die Quartalszahlen von Morgan Stanley sorgen und insbesondere Auswirkung auf die Tendenz der hiesigen Finanzwerte haben. Des Weitern werden in den USA die wöchentliche Zahl der Hypothekenanträge vorgelegt.


Der SMI steht um 09.30 Uhr 0,12% tiefer bei 6’419,86 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,11% auf 989,97 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,10% auf 5’535,36 Punkte.


Synthes (+2,7%) rangieren nach vorgelegten Umsatzzahlen an der Tabellenspitze. Analysten bezeichnen die vorliegenden Zahlen als solide. In den USA gebe es dem widrigen Wirtschaftsumfeld zum Trotz Anzeichen für eine Wachstumsbeschleunigung. Auch in Asien habe sich der Absatz besser als erwartet entwickelt. In Europa sei die Umsatzentwicklung hingegen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ausserdem gebe es Anhaltspunkte für Druck auf die Margen. Weder die Umsatzzahlen noch der Ausblick würden Überraschungen bergen.


Lonza (+0,6%) tendieren ebenso in positivem Bereich, nachdem das Unternehmen und das US-Pharmaunternehmen Alnara Pharmaceuticals ein Abkommen zur Herstellung von Alnaras Produkt Liprotamase abgeschlossen haben.


Nestlé (+0,5%) stützen den Markt am Tag vor Veröffentlichung der Neunmonatszahlen. Das Wachstum bei Nestlé dürfte sich in den letzten drei Monaten beschleunigt haben, so die allgemeine Meinung in Marktkreisen.


Adecco (-1,4%) sind bislang die grössten Verlierer und setzen damit die Abwärtsbewegung des Vortages fort. Die Titel hatten nach der Ankündigung einer Akquisition nachgegeben. Zudem senkte die UBS das Kreditrating auf «BBB-» – das schwächste Investmentgrade. Als neutral bis leicht negativ werden im Handel die Konditionen der für die Übernahme aufgelegten Wandelanleihe gewertet. Der anfängliche Wandelpreis wurde auf mindestens 50,50 und maximal 60,60 CHF festgelegt. Die dafür benötigte Anzahl Aktien liegt bei 17,82 Mio Aktien (rund 10% des bisherigen gewichteten Durchschnitts) und liege damit um 8% höher als gestern von Adecco indikativ angegeben. Dies aufgrund des gestrigen Kursrückgangs bei Adecco von 5%, wie die ZKB vorrechnet.


Im Minus notieren Swiss Life (-0,6%) und ZFS (-0,5%). Uneinheitlich zeigen sich dagegen die Pharmatitel Roche +0,3% und Novartis (-1,2%). Morgan Stanley hat das Rating von Novartis auf Equalweight gesenkt.


Die Titel der Banken stehen auf der Verliererseite. UBS büssen 0,1% ein und CS geben einen Tag vor Ergebnispräsentation 0,7% nach und profitieren damit nicht von den überraschend vorgelegten, vorläufigen Zahlen der Deutschen Bank. Alles liege dort über bis deutlich über Erwartung, kommentierte ein Händler das Ergebnis.


Am breiten Markt stehen Gottex (+2,9%) nach vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal weit oben. Mit kräftigen Gewinnen zeigen sich auch Airesis (+4,2%) und Leclanche (+2,5%). Arbonia-Forster (+0,9%) zeigen sich von den jüngsten News unbeeindruckt. Die Handelszeitung hatte berichtet, die Banken machten Druck auf den Bauzulieferer. In einem Brief an den Verwaltungsrat verlangten diese Klarheit über die Einführung der Einheitsaktie und die CEO-Nachfolge. Kräftige Verluste verbuchen dagegen Micronas (-3%), die damit die Abschläge des Vortages fortsetzen. (awp/mc/ps/11) 

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