Während die Wall Street Aufschläge nach überraschend guten Konjunkturdaten verbuchte, schloss die asiatische Leitbörse in Tokio mit schwacher Tendenz.
Händlern zufolge warteten die Marktteilnehmer in Tokio nervös die Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten in den USA ab. Auch in der Schweiz blicken die Investoren auf die US-Daten, die um 14.30 Uhr veröffentlicht werden. Sie könnten laut Beobachtern die Märkte bewegen. Vor der Bekanntgabe der Daten würden sich die Anleger in Zurückhaltung üben, hiess es.
Bis gegen 09:30 Uhr sinkt der Swiss Market Index um 0,10% oder 8,99 Punkte auf 8’821,11 Punkte. Der Swiss Leader Index verliert um 0,04% auf 1’336,53 Punkte und der Swiss Performance Index verringert sich um 0,12% auf 7’180,52 Punkte.
Belastung erfährt der Markt einmal mehr von den Grossbanken. Das Aktienreserach von Citigroup bleibt aufgrund der gegenwärtigen Kreditkrise bezüglich dem europäischen Bankensektor vorsichtig eingestellt. Zwar sei die Bewertung der Aktien nach der Verkaufswelle im Sommer wieder attraktiver geworden, doch seien sie nach wie vor im historischen Durchschnitt bewertet, wobei die Gewinnrisiken gestiegen seien, schreiben die Analysten.
In ihrer europäischen Top Buy List werden SEB durch Julius Bär ersetzt, die Citigroup aufgrund der Zusammensetzung ihres Geschäfts im gegenwärtigen Umfeld favorisiert. Julius Bär legen denn auch 0,2% auf 79,15 CHF zu. UBS geben dagegen 0,6% auf 62,70 CHF ab und sind damit bislang schwächster Wert im Index. Credit Suisse verbilligen sich um 0,4% auf 78,85 CHF.
Keine klare Tendenz zeigen die Versicherungswerte. ZFS tendieren unverändert bei 345,75 CHF, Swiss Re verlieren 0,1% auf 102,00 CHF. Swiss Life legen dagegen 0,1% auf 289,00 CHF zu und Bâloise steigen 0,1% auf 113,00 CHF zu. Die Bâloise hat am Vortag Halbjahreszahlen präsentiert und dabei trotz einer überdurchschnittlich hohen Schadenlast aus Naturkatastrophen den Gewinn auf einen neuen Rekordwert gesteigert.
Holcim, die bereits im vorbörslichen Geschäft zu den beiden Blue-Chips mit Aufschlägen gehörten, klettern 0,4% auf 127,50 CHF. Holcim profitieren von einer Kurszielerhöhung. Die Analysten von Morgan Stanley haben die EPS-Schätzungen 2007 bis 2009 angehoben und gleichzeitig das Kursziel auf 146 (140) CHF erhöht. Das Anlagerating ‹Overweight› bleibt unverändert.
Die Indexschwergewichte der Pharmabranche präsentieren sich kaum verändert. So klettern Roche knapp 0,1% auf 211,50 CHF und Novartis geben knapp 0,1% auf 64,10 CHF nach.
Am breiten Markt legten vorbörslich zwei Unternehmen Halbjahreszahlen vor. So hat der Börsenneuling Newave Energy deutlich mehr Umsatz und Reingewinn erwirtschaftet als im Vorjahreszeitraum und verliert bei stark volatilem Geschäft 2,6% zu. Der Versicherer Helvetia (Aktie: -2,5%) hat im ersten Halbjahr 2007 den Reingewinn um 6,1% gesteigert. Im Nichtlebengeschäft verschlechterte sich allerdings die Combined Ratio aufgrund der Schadenforderungen aus dem Wintersturm ‹Kyrill› und den Unwettern im Juni deutlich.
Bei Dufry (+2,5%) haben die Analysten von Goldman Sachs ihre Gewinnschätzungen 2007 bis 2009 erhöht und das Kursziel auf 138 (132) CHF angehoben.
Kudelski (-0,1%) profitieren unterdessen nicht von neuen Aufträgen in Holland und Nord-Belgien. Die beiden Anbieter von digitalem Satellitenfernsehen CanalDigitaal und TV-Vlaanderen werden verschiedene Kudelski-Produkte für ihr im nächsten Jahr zur Lancierung anstehendes High Definition TV (HDTV) nutzen.
Santhera Pharmaceuticals sinken um 1,5%. Das Unternehmen hat Daten aus einer vom US National Institutes of Health (NIH) durchgeführten Studie vorgelegt.
Gegen den Markttrend stemmen sich Von Roll, die 0,9% zulegen. Der Verwaltungsrat hat am Donnerstag die Konzernleitung erweitert und vervollständigt.
Rieter (-0,3%) eröffnet heute die 2. Handelslinie, über welche das Mitte August bekannt gegebene Aktienrückkaufsprogramm abgewickelt werden soll. Insgesamt werden Aktien im Umfang von CHF 150 Mio zurückgekauft. Bis dato wurde die zweite Handelslinie noch nicht beansprucht. (awp/mc/pg)