CH-Eröffnung: Knapp gehalten – Erholung zum Start nur Strohfeuer

Nach drei Sitzungen mit schwächeren Notierungen hatte sich der Markt in den ersten Handelsminuten noch mit deutlich erholten Kursen gezeigt, bevor er wieder in der Verlustzone abtauchte. Das Sentiment sei einfach zu stark angeschlagen, um eine nachhaltige Erholung zu erwarten, hiess es. Das treffe insbesondere auf den Finanzsektor zu. Der Aktienmarkt sei seit Wochen vielmehr von «schnellem Geld» getrieben. Es würden immer wieder Positionen aufgemacht und ebenso schnell wieder geschlossen.


Als mögliche Stütze für den hiesigen Aktienmarkt wird der Umstand gewertet, dass sich der US-Dollar nicht weiter gegen den Schweizer Franken abgewertet hat und zuletzt zu einer kleinen Erholung ansetzte. Das werde als Hinweis darauf interpretiert, dass sich der Devisenmarkt langsam stabilisieren könnte.


Das Blue Chips Barometer SMI sinkt bis um 09.30 Uhr um 5,77 Punkte oder 0,08% auf 7’049,24 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte Swiss Leader Index verliert 0,02% auf 1’081,35 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 5’829,69 Punkte.


Im SMI zeigten sich die UBS-Aktien zunächst mit einem Aufschlag von über einem Prozent mit grossem Nachholbedarf auf das am Vortag erreichte Fünf-Jahres-Tief. Bald schon blieben aber die Anschlusskäufe aus – zum Berichtszeitpunkt stehen UBS Namen 0,4% tiefer auf 28,88 CHF. CS Namen werden 0,8% auf 47,48 CHF runterbezahlt.


Einzig Julius Bär steigen satte 2,4% auf 71,55 CHF. Dabei dürften die Titel auch vom Ergebnis des Liechtensteinischen Vermögensverwalters VP Bank profitiert haben, die Nach Zahlen um 3,7% steigen. Das Ergebnis der Bank habe die Erwartungen der Analysten zum grossen Teil erfüllt, hiess es. Der Anstieg sei aber auch vor dem Hintergrund der grossen Kursverluste zum Zuge der Steueraffäre zu sehen, sagten Beobachter.


Die Assekuranzwerte stehen über dem Markt: so gewinnen Swiss Re 0,6% auf 78,70 CHF und ZFS 0,3% auf 300,25 CHF. Die Titel notierten zuletzt aus technischer Sicht am unteren Ende ihrer Trading-Ranges, sagten Experten.


Nicht auf Touren kommen die ABB-Aktien (-0,7% auf 25,30 CHF), die normalerweise am stärksten von einer Aufwärtsbewegung profitieren. Der Titel bilde zur Zeit eine Dreiecksformation aus, sagten Analysten. Damit steige im aktuellen Umfeld die Gefahr, dass diese nach unten verlassen werden könnte. Nächste Unterstützungen seien in diesem Fall erst wieder bei 22 CHF zu finden.


Der Gesamtmarkt wird auch von den defensiven Schwergewichten zurückgebunden. Nestlé (-0,3% auf 481,50 CHF) und Novartis (+0,1% auf 48,42 CHF) bieten dem SMI keine Stütze. Roche rücken hingegen um 0,4% auf 191,90 CHF vor.


Novartis konnte am Morgen positive Studienresultate zu seinem Brustkrebsmedikament Femara verkünden. Femara reduziere die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr der Krankheit deutlich, teilte Novartis mit. Analysten zufolge wird damit zwar der Patientenkreis für das Medikament etwas erweitert. Doch der Einfluss auf die Novartis-Aktie bleibe angesichts der begrenzten Patentlaufzeit von Femara nur beschränkt.


Swisscom werden um 0,5% auf 346,25 CHF zurückgenommen , nachdem JP Morgan das Rating für den Titel auf «Underweight» von «Neutral» zurückgenommen hat.


Im breiten Markt fällt die Reaktion der Investoren auf die Zahlen von Mobilezone (+2,2%), Von Roll (+1,9%) und der VZ Holding (+1,1%) positiv aus. Kardex wird hingegen nach Zahlen um 2,3% zurückgebunden. (awp/mc/pg)

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