CH-Eröffnung: Knapp gehalten ohne klaren Trend
Händler sprechen von einem impulslosen Tag ohne relevante Inputs. Im Vorfeld der Leitzinsentscheidung der Fed am Abend halte sich ein Grossteil der Anleger lieber an der Seitenlinie auf. Vor allem die begleitenden Kommentare der Federal Reserve dürften am Abend im Fokus der Aufmerksamkeit der Investoren stehen.
Um 09.30 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,20% tiefer bei 5’310,63 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,01% auf 792,24 Punkte und der SPI 0,13% auf 4’575,83 Punkte.
Der Blick auf das Schweizer Kurstableau ergibt kein klares Bild. Gewinner und Verlierer sind in allen Segmenten zu finden.
Bei den Blue Chips stehen die Grossbanken im Fokus. Credit Suisse büssen 0,6% ein und profitieren somit nicht von der Beilegung eines Rechtsstreits mit Huntsman. Credit Suisse und die Deutsche Bank werden jeweils 316 Mio USD zahlen, um den Rechtsstreit beizulegen. Analysten werten dies als eine gute Nachricht, sei doch damit ein Risikofaktor eliminiert.
Huntsman hatte die Credit Suisse und die Deutsche Bank im Herbst vergangenen Jahres verklagt, nachdem sie die Finanzierung für die 6,5 Mrd USD schwere Übernahme von Huntsman durch Hexion Specialty Chemicals zurückgezogen hatten.
Für die UBS (Aktie: +0,3%) rückt der Gerichtstermin zwischen der Grossbank und den amerikanischen Behörden immer näher und entgegen am Vortag aufgekommen Spekulationen will die US-Justiz die Klage nicht fallenlassen, sondern fortsetzen. In der im Februar eingereichten Klage verlangen die Steuerbehörden IRS und das Justizdepartement die Herausgabe von Informationen über 52’000 Konten, deren Besitzer der Steuerhinterziehung verdächtigt werden.
Deutlich nach unten geht es auch für die Mehrheit der Versicherungsaktien. ZFS büssen 0,8%, Swiss Life 1,2% und Bâloise 0,4% ein. Nur Swiss Re kann sich mit +0,1% dem Trend entziehen.
Im Bereich Luxusgüter und Uhren erholen sich Swatch (+1,2%) und Richemont (+1,8%) etwas von den Abgaben des Vortages. Die Zahlen für Schweizer Uhrenexporte waren im Mai eingebrochen (-27%) hatten die beiden Aktien gestern auf Talfahrt geschickt.
Unter den zyklischen Werten fällt die grosse Spannbreite auf. Während ABB (+0,8%), OC Oerlikon (+2,6%) und Kühne + Nagel zulegen, liegen Clariant (-0,5%) und Nobel Biocare (-0,8%) im Angebot.
Auch die defensive Valoren können heute ihre Stärken nicht ausspielen und sind dem Index heute somit keine Stütze. Die Pharmatitel Roche (-0,4%) und Novartis (-0,6%) liegen beide im Angebot, während Nestlé lediglich um 0,1% sinken.
Im breiten Markt steht der Industriekonzern Sulzer im Fokus. Nachdem sich die Marktbedingungen in den letzten Monaten weiter verschlechtert haben und keine Hoffnung auf eine schnelle Erholung besteht, hat Sulzer ein unternehmensweites Restrukturierungsprogramm angekündigt, das den Abbau von 11% der Belegschaft beinhaltet. Analysten begrüssen die eingeleiteten Schritte, um die Kosten und die Kapazität den Marktverhältnissen anzupassen. Die Sulzer-Aktien steigen in der Folge um 2,1%.
Mit Conzzeta (ungehandelt) kommt auch ein anderer Industriebetrieb nicht um eine Gesundschrumpfung herum. Angesichts des drastischen Rückgangs bei den Aufträgen stellt Conzzeta jeden neunten Mitarbeiter auf die Strasse.
Die Aktien des Maschinenbauers Mikron wurden bis dato ebenfalls nicht gehandelt. Das Unternehmen denkt über Änderungen in den Führungsstruktur nach, teilte es am Morgen mit. AWP hatte am Vorabend mit Bezug auf Kreise berichtet, dass sich ein Führungswechsel anbahne. Laut der Quelle soll Mikron-CEO Eduard Rikli sein Amt abgeben und gleichzeitig der Leiter der grössten Mikron-Division Machining Technology mit Sitz in Agno durch eine Neuverpflichtung abgelöst werden. (awp/mc/ps/14)