So haben die US-Indizes am Vorabend leicht über ihrem Stand gegenüber dem Börsenschluss in Europa geschlossen. Dabei hatten vor allem die überraschend deutlich gestiegenen Auftragseingänge der US-Industrie im Juli sowie die Nachfrage nach Finanzwerten dem Markt eine Stütze geboten.
Aus charttechnischer Sicht sei der SMI derzeit wieder gleich weit wie zu Wochenanfang, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Die Seitwärtstendenz dürfte aber mit Blick auf die zyklischen Daten nicht mehr lange dauern. Im Chart seien Ansätze einer Dreiecksformation zu erkennen, heisst es weiter. Allerdings seien die Indikatoren noch neutral. Da sich die qualitative Verfassung des Marktes in den vergangenen drei Wochen zu verbessern begonnen habe, sei ein Ausbruch nach unten jedoch eher unwahrscheinlicher geworden.
Bis um 09.35 Uhr sinkt der SMI um 0,23% oder 16,26 auf 7’070,38 Punkte. Der gekappte SLI gibt um 0,41% auf 1’050,79 Zähler nach. Der SMI verliert um 0,25% auf 5’922,64 Stellen. In den SMI-/SLI-Valoren konzentriert sich das Interesse der Anleger vor allem auf Swiss Life. Die Titel des Lebensversicherers geben nach der vorbörslichen Publikation eines markanten Gewinnrückganges im ersten Halbjahr und nach unten revidierten Zielsetzungen für 2008 und 2009 bei hohen Handelsvolumen um 9,2 auf 203,40 CHF nach (Tagestief: bisheriges 202,20 CHF). Am Vortag verloren die Titel im Gefolge eines enttäuschenden H1-Ergebnisses der Bâloise bereits um 1,8%.
Bâloise werden um weitere 0,7% auf 92,25 CHF zurückgenommen, nachdem die Titel am Vortag 7,8% tiefer schlossen. Auch die grösseren Versicherer müssen etwas Federn lassen: Swiss Re verlieren um 0,8% auf 65,50 CHF und ZFS um 0,4% auf 277,75 CHF. Daneben liegen angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten vor allem konjunktursensitive Titel im Angebot. So zählen Richemont (-1,1% auf 61,15 CHF), Swatch (-1,1% auf 252,50 CHF), Kühne + Nagel (-1,0% auf 84,05) ABB (-0,6% auf 26,14 CHF), Holcim (-0,6% auf 76,15 CHF) und Adecco (-0,3% auf 49,88 CHF) zu den Verlierern. Bankwerte tendieren uneinheitlich. Während Julius Bär um 0,5% auf 63,85 CHF zurückgenommen werden, ziehen CS um 0,2% auf 48,96 CHF und UBS um 1,1% auf 23,08 CHF an.
Die defensiven Index-Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis notieren kaum verändert und bieten dem Markt damit keine Stütze. Givaudan (-1,3% auf 855,00 CHF) werden vor dem heutigen Investorentag zum Anfang August bekannt gegebenen H1-Ergebnis zurück genommen. Im Gesamtmarkt verlieren VP Bank nach enttäuschenden H1-Zahlen und einer Ratingsenkung durch die ZKB um 5,4%. Ebenfalls nach über erwarten tiefer Halbjahresergebnissen geben Valora um 5,8% und Adval Tech trotz vorgängiger Gewinnwarnung um 4,2% nach.
IVF Hartmann ziehen nach einer Reingewinnsteigerung in den ersten sechs Monaten 2008 sowie positiver Signale für den Rest des Jahres um 6,3% an. Romande Energie (+0,7%) sind nach einer Reingewinnsteigerung im H1 trotz anhaltenden Margendruckes etwas gesucht. Georg Fischer (-0,2%) haben nach der am Vortag bekannt gegebenen Akquisition von JRG Gunzenhauser mit einem Umsatz von 110 Mio CHF heute vorbörslich den Verkauf der Verkehrstechnik-Tocher mit einem Umsatz von rund 100 Mio CHF an SAF-Holland gemeldet. (awp/mc/ps/15)