CH-Eröffnung: Knapp gehalten – Swiss Re unter Druck
Wahrscheinlich werde diese Lethargie noch bis zu den für Freitag avisierten US-Einzelhandelsumsätzen anhalten, hiess es. Im Fokus der Anleger stehen die Aktien des Rückversicherers Swiss Re, nachdem dieser Angaben zur Schadensbelastung aus dem Erdbeben in Chile und dem Wintersturm Xynthia benannt hat.
Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis um 09.30 Uhr um 0,05% auf 6’864,95 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,03% auf 1’046,30 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,01% auf 5’967,52 Punkte.
Swiss Re machte am Morgen erste Angaben zur Schadensbelastung aus dem Erdbeben in Chile und dem Wintersturm Xynthia in Europa. Die noch grob geschätzten 640 Mio CHF, die Swiss Re tragen muss, liegen etwas über den Schätzungen der Analysten und entsprechen rund 4,6% der Prämieneinnahmen im laufenden Jahr. Es sei nicht auszuschliessen, dass der Betrag noch nach oben korrigiert werden muss, meinen Experten. Die Swiss Re-Aktien sinken bis zum Berichtszeitpunkt um 1,3%.
Bâloise (Aktie: +1,3%) profitieren von einer Ratingerhöhung durch Keefe, Bruyette & Woods auf «Outperform». Der zuständige Analyst attestiert dem Titel im Vorfeld der Ergebnispublikation ein Aufwärtspotenzial von 36%, die Aktien seien daher einen Kauf wert.
Eher freundlich tendieren auch die hiesigen Bankenwerte, nachdem gestern in den USA der Bankenindex um gut 0,6% gestiegen ist. So gewinnen Credit Suisse 1,1% und Julius Bär 0,9%. UBS hinken mit minus 0,4% etwas hinterher. Allerdings war die Stärke der US-Bankaktien vor allem durch den Kursanstieg der Citigroup bedingt, hiess es im Handel.
Novartis büssen 0,3% ein. Der Pharmakonzern kündigte am Morgen die Aufnahme von 5 Mrd USD am Anleihemarkt an. Die Mittel werden zur Refinanzierung der Alcon-Akquisition sowie für allgemeine Geschäftszwecke verwendet. Händler sprechen von vorteilhaften Konditionen. Roche verbilligen sich am Mittwoch um 0,4%.
Actelion büssen 0,9% ein. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat von dem Pharmakonzern ergänzende präklinische und klinische Informationen bezüglich der Indikationserweiterung für das Medikament Zavesca verlangt. Damit sei Actelion ein weiteres Mal gebremst worden, sagten Beobachter. Der positive Newsflow lasse weiter auf sich warten.
Nach den jüngsten Gewinnmitnahmen erholen sich die Nestlé-Paiere wieder um 0,4%.
Auf eine Rückstufung durch ING reagieren die Papiere des Zementkonzerns Holcim (-1,2%). Das Aktienresearch der Bank hat in einer Branchenstudie seine Gewinnprognosen und die Anlageratings für die europäischen Baustoffkonzerne überarbeitet. Gewinne schreiben hingegen die Inhaber verschiedener anderer zyklischer Aktien wie Adecco (+0,4%), Richemont (+0,4%) und Swatch (+0,8%).
Im breiten Markt haben Bossard (+3,3%), Swisslog (-3,8%) und Ascom (Aktie unverändert) die Jahreszahlen vorgelegt.
Die Gewinnzahlen des Schraubenhändlers Bossard lagen nach Ansicht von Analysten deutlich über den Erwartungen. Besonders erfreulich habe sich die die Bilanz entwickelt. Das Ergebnis von Swisslog wird als «solide» gewertet, allerdings veranlasse der zu Schätzungsreduktionen für das laufenden Jahr. Der hohe Auftragseingang gebe erst wieder für das Jahr 2011 zur Hoffnung Anlass. (awp/mc/ps/11)