CH-Eröffnung: Knappes Plus – Roche verhindern positivere Entwicklung

Die Vorgaben aus den USA sind insgesamt als freundlich zu bezeichnen, auch wenn in New York die Aktien nach Europaschluss noch einmal leicht nachgegeben haben. In Tokio gab es klare Gewinne, was das insgesamt wieder etwas positivere Umfeld für Aktien unterstreicht. Die von den Aktienmärkten gezeigte Vorfreude auf QE2 (Quantitative Easing), die wohl anstehende weitere Lockerung der Geldpolitik in den USA, wird allerdings mehr und mehr auch von warnenden Stimmen begleitet.


Der Leitindex SMI steht um 09.30 Uhr 0,29% höher bei 6’473,85 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI legt dank der beschränkten Gewichtung von Roche dagegen 0,69% auf 1’004,95 Punkte und damit einiges deutlicher zu. Der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum gewinnt 0,28% auf 5’748,78 Punkte.


Geprägt wird das Börsengeschehen eindeutig von Roche, welche nach leicht enttäuschenden Quartalsumsätzen 1,5% abgeben. Der für das dritte Quartal vorgelegte Umsatz hat die Erwartungen der Analysten sowohl im Pharmabereich als auch bei der Diagnostik nicht erreicht. In ersten Kommentaren werden die Zahlen denn auch als knapp im Rahmen der Erwartungen liegend bezeichnet.


Unter Ausklammerung des stark rückläufigen Absatzes mit dem Pandemiemedikament Tamiflu könne die Umsatzentwicklung im Pharmabereich den Markterwartungen zwar einigermassen gerecht werden, hiess es. Nachdem der Titel aber am Vortag weit über 2% zugelegt hatte und nun eine positive Überraschung ausgeblieben sei, leide das Papier unter Gewinnmitnahmen.


Leichte Verluste erleiden hinter Roche auch Novartis, Nestlé und SGS.


Die Mehrheit der Gewinner wird von Sonova (+3,6%) angeführt, welche bereits am Vortag im Zusammenhang mit der Präsentation neuer Produkte stark zugelegt hatten.


Fast gleichauf liegen Syngenta (+3,5%), nachdem das Unternehmen die Neunmonatsumsätze vorgelegt hat. Syngenta meldete für das zurückliegende dritte Quartal des Geschäftsjahres 2010 einen deutlich über den Konsensschätzungen liegenden Umsatz. Die Firmenverantwortlichen rechnen auf das Gesamtjahr betrachtet weiterhin mit einem operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau und berichten von einer anhaltend positiven Dynamik bei den Absatzmengen im zweiten Halbjahr.


Analysten zufolge hat Syngenta die Markterwartungen sowohl im Pflanzenschutzbereich als auch beim Saatgut teilweise klar übertroffen. Nach dem schwachen Vorquartal sei die Nachfragebelebung bei den Pflanzenschutzmitteln sehr ermutigend.


Dahinter positionieren sich auch Swiss Re (+2,8%) weit oben. Dies dank einer Höherstufung durch JP Morgan auf «Overweight». JPMorgan sieht in den Papieren der Swiss Re neu weniger Risiken und erachtet die Papiere im Vergleich zu den Peers als unterbewertet.


Von den Banken legen Julius Bär (+1,3%) am meisten zu, CS (+0,7%) und UBS (+0,9%) folgen mit leichtem Abstand. UBS hat am Morgen den von Bern geforderten Transparenzbericht zu Handen der Aktionäre im Zusammenhang mit der Finanzkrise vorgestellt. Grosse Überraschungen sind dabei ausgeblieben. Die Bank hält daran fest, dass keine Klagen gegen frühere Verantwortliche erhoben werden sollen.


Im breiten Markt ziehen Sulzer um 0,7% an. Der zuvor publizierte Bestellungseingang nach neun Monaten hat die Erwartungen leicht übertroffen. Ausserdem hat Sulzer die Prognose für den Bestellungseingang im Gesamtjahr leicht nach oben angepasst, sieht in den verschiedenen Märkten allerdings gegenüber der Einschätzung von vor drei Monaten keine grossen Veränderungen.


Santhera legen nach Abschluss eines Lizenzierungsvertrages 2,5% zu. (awp/mc/ss/10)

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