Aus Tokio kommen hingegen etwas positive Impulse. Unter den Blue Chips hat heute einzig Geberit Zahlen vorgelegt. Swatch hält ausserdem die Bilanzpressekonferenz ab, die Zahlen dazu wurden bereits vor ein paar Wochen veröffentlicht. Keinen allzu grossen Einfluss auf den hiesigen Aktienmarkt dürfte die vierteljährliche, geldpolitische Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (14 Uhr) haben.
Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis um 09.30 Uhr um 0,04% auf 6’870,95 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,07% auf 1’048,91 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,01% auf 5’973,94 Punkte.
Der Markt sei zu weiten Teilen gesättigt, schreiben auch die Charttechniker der Deuschen Bank in einem Kommentar. Der nächste Widerstand im SMI sei bei 6’905/10, die nächste Unterstützung bei 6’850/55.
Im SMI/SLI sind in der Regel die Gewinner von gestern Mittwoch die Verlierer von heute und umgekehrt. So verlieren die Finanzvaloren zumeist, während Pharmatitel etwas gesucht sind. UBS (-0,5%), Julius Bär (-0,4%), ZFS (-0,4%) oder Swiss Re (-0,2%) geben nach. GAM (-0,4%) verlieren weiter.
Eine Ausnahme machen CS (+0,3%) und Swiss Life (+0,1%). Der Verwaltungsrats-Präsident des Lebensversicherers, Rolf Dörig, hat in einem Zeitungsinterview noch Potenzial für eine weitere Senkung der Verwaltungskosten ausgemacht, was die Titel stützt.
Geberit (-1,6%) hat mit den heute vorbörslich vorgelegten Zahlen die Konsenserwartungen der Analysten beim EBIT und EBITDA getroffen, beim Reingewinn leicht übertroffen. Für das laufende Jahr sieht sich das Management infolge grosser Unsicherheiten allerdings nicht in der Lage, eine quantitative Prognose abzugeben. Die Zahlen und die erhöhte (Jubiläums-)Dividende wurden zwar begrüsst; der Titel sei aber schon sehr hoch bewertet, hiess es.
Im Zuge einer technischen Reaktion verteuern sich Roche (+0,3%) und Novartis (+0,2%) etwas. Die Credit Suisse rät Anlegern eine Übergewichtung in den grossen Pharmawerten und zieht dabei Roche vor. Mit einem Zeithorizont bis 2015 seien Roche, Merck & Co. sowie Pfizer dank stabiler oder steigender Umsätzen und Gewinnen am besten positioniert, kommt das Institut in einer Studie zum Schluss. Unter den weiteren Indexschwergewichten notieren Nestlé unverändert.
Aus dem Pharmasegment sind Actelion (+0,8%) im Zuge von Anschlusskäufen gesucht. Am Vortag sind bereits Spekulationen aufgekommen, wonach das Allschwiler Unternehmen ein Interesse an der Übernahme der US-Gesellschaft Intermune haben könnte. Nach einer Zulassungsempfehlung einer Expertenkommission der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Intermune-Medikament Pirfenidone bei idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) stelle der Mitbewerber ein attraktives und erschwingliches Übernahmeziel für Actelion dar, hiess es im Markt. Actelion hatte vergangene Woche enttäuschende Studienergebnisse mit dem Hauptprodukt Tracleer bei IPF vorgelegt und verzichtet auf diese zweite Indikation.
Die prozentual grössen Avancen erzielen die zyklischen Clariant (+0,7%) und Givaudan (ebenfalls +0,7%).
Im breiten Markt sind die Abschlüsse mit Implenia (+3,8%), Intershop (+1,2%), BEKB (+0,6%) und Panalpina (-0,4%) etwas zahlreicher. Implenia hat beim Umsatz die Konsensuserwartungen nicht ganz erfüllt, beim EBIT und Reingewinn hingegen übertroffen. Panalpina hat beim Nettoumsatz, Bruttogewinn und EBIT im Vergleich zu den Erwartungen eine Punktlandung hingelegt, beim Reingewinn etwas enttäuscht.
Basilea (-1,1%) hat vorbörslich angekündigt, dass der Kooperationspartner Johnson&Johnson nach der negativen Empfehlung der vorberatenden EU-Kommission für die Zulassung von Ceftobiprol eine nochmalige Prüfung beantragt. Marktteilnehmer räumen dem Vorhaben aber wenig Chancen ein.
Hingegen profitieren Meyer Burger (+1,9% auf 24,70 CHF) von der Aufnahme der Abdeckung durch Jefferies mit einer «Buy»-Empfehlung und Kursziel 29 CHF.
Evolva (+5,1%) sind im Zuge eines Forschungsprojektes für die biosynthetische Herstellung von Vanilin gesucht. Auf der Gegenseite finden sich Schlatter (-5,3%). (awp/mc/ps/13)