Andererseits gebe das in den USA geplante Rettungspaket für die Autoindustrie, für welches sich übers Wochenende eine politische Lösung abzuzeichnen begann und über welches am Dienstag bereits abgestimmt werden soll, den Investoren neue Hoffnung.
An der Börse wird angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage und ohne fundamentale Nachrichten zu einzelnen Titel mit einem weiterhin volatilen Geschäft gerechnet. Dass das freundliche Klima für längere Zeit anhalten werde, sei zu bezweifeln, heisst es bei der Bank Vontobel, da die Investoren das Jahr bereits abgeschlossen hätten und nicht mehr in der Stimmung für grössere Investments seien.
Um 9.40 Uhr verzeichnet der SMI ein Plus von 231,33 Punkten oder 4,18% auf 5’762,17 (Tageshoch 5’816,48) Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI legt 4,40% auf 799,59 Punkte zu und der breite SPI 3,81% auf 4’716,46 Punkte.
CS (+6,9% auf 30,80 CHF) werden von einem Interview des VR-Präsidenten in der Wochenendpresse etwas gestützt. Kielholz hatte die für die CS verbliebenen Risikopositionen von rund 15 Mrd CHF als «nicht existenziell» bedroht bezeichnet und dabei das Eigenkapital der CS von rund 42 Mrd CHF gegenüber gestellt. CS, welche am Freitag noch über 5% verloren hatten, verzeichneten weiter Kurszielreduktionen aus Bewertungsgründen durch die Commerzbank und Goldman Sachs. Die Commerzbank zieht allerdings CS weiterhin den Aktien der UBS vor und Goldman Sachs bestätigt das Rating «Buy».
UBS hinken der Spitze mit einem Plus von 5,5% auf 15,25 CHF denn auch etwas hinterher. Von der allgemeinen Erholung profitieren auch Julius Bär (+2,7% auf CHF), welche am Freitag im Anschluss an den Tod des Bankenchefs Alex Widmer noch knapp 10% verloren hatten.
Die Versicherungen werden von den positiven Aussagen des US-Versicherers Hartford Financial gestützt, welcher am Freitag seinen Börsenwert verdoppeln konnte. Swiss Re klettern um 7,0% auf 49,10 CHF, Swiss Life um 6,2% auf 75,80 CHF, ZFS um 5,5% auf 248 CHF und Bâloise um 4,2% auf 74 CHF.
Die grössten Gewinne im SMI/SLI verzeichnen nebst CS und Swiss Re derzeit Holcim (+9,2% auf 56,80 CHF), Petroplus (+10,8% auf 20 CHF), Richemont (+7,7% auf 20,38 CHF) und ABB (+6,8% auf 14,77 CHF).
Roche (+4,0% auf 171,30 CHF) bewegen sich in etwa parallel zum Gesamtmarkt. Das Unternehmen hat übers Wochenende neue Studiendaten zu Mabthera vorgestellt, welche von Analysten als positiv gewertet werden, und über Neuerungen in der Gruppenleitung informiert. Der bisherige Forschungschef Jonathan Knowles wird per Ende 2009 in den Ruhestand treten.
Mit Produktenews ist auch Novartis an die Öffentlichkeit getreten, die Aktie schneidet mit einem Plus von 3,6% auf 57,90 CHF wie oft in Haussephasen etwas weniger gut ab als der Gesamtmarkt.
Nestlé (+2,3% auf 42,70 CHF) bilden zusammen mit Actelion (+2,6% auf 59,10 CHF) das Schlussgespann im SMI. Auch Nestlé werde dabei vom defensiven Status etwas gebremst. Kaum grossen Einfluss auf den Kurs von Nestlé dürfte ein Interview des VR-Präsidenten und CEO Peter Brabeck in der Sonntagspresse haben.
Im breiten Markt fallen Schmolz+Bickenbach mit einem Plus von 7,0% auf. Unterstützung dürfte das Papier von einem Interview mit Marcel Imhof, operativer Chef von Schmolz + Bickenbach, in der «NZZaS» bekommen. Imhof hofft, von der Krise der US-Autobranche profitieren zu können. Schmolz+Bickenbach liefert der Industrie Formen für neue Modelle und je mehr neue Auto-Modelle die Industrie entwickelt, desto besser, erklärte Imhof.
Weitere Industriewerte wie das SLI-Papier OC Oerlikon sowie aus dem breiten Markt Bucher Industries, Sulzer, der Mischkonzern Dätwyler oder Bossard verzeichnen ebenfalls Gewinn von 4 bis über 5%. (awp/mc/ps/11)