Die Wall Street hatte aufgrund von Konjunktursorgen deutliche Verluste erlitten, in Japan konnte der Nikkei zum Schluss immerhin noch in Plus drehen.
Charttechnisch habe sich die Marke von 6’000 Punkten beim Leitindex SMI zum wiederholten Mal als Widerstand erwiesen, heisst es im Handel zur jüngsten Kursentwicklung. Dagegen werde die 5’850er-Marke als starker Support aufgebaut. In den nächsten Tagen sei eine Konsolidierung in dieser Bandbreite zu erwarten. Unternehmensseitig liegen für den heutigen Tag vor allem Nachrichten aus dem breiten Markt vor. An Makrodaten stehen zunächst die ZEW-Konjunkturerwartungen für August am späteren Vormittag auf der Agenda.
Der SMI legt bis um 09.30 Uhr 0,23% auf 5’896,94 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,39% auf 899,22 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,20% auf 5’078,55 Punkte.
Unter den SMI-/SLI-Titeln verbuchen einige der am Vortag abgestraften Finanzwerte sowie Zykliker grössere Aufschläge. An der Tabellenspitze unter den 30 Bluechips befinden sich Julius Bär (+1,9%), CS (+1,6%) und Swiss Life (+1,2%) sowie Petroplus (+1,3%) und Kühne + Nagel (+1,1%).
UBS gewinnen 0,6%. Swiss Re (+0,8%) ziehen ebenfalls an, während ZFS nach einer Kurszielerhöhung durch die Citigroup und der bestätigten Kaufempfehlung unverändert notieren. Bâloise (-0,5%) verlieren nach einem freundlichen Start und bilden das Schlusslicht unter den 30 Bluechips.
Swatch zeigen sich um 1,1% fester nach Vortagesverlusten von 6,8% wegen Gewinnmitnahmen. Die Analysten der CS haben das Kursziel erhöht und das Rating «Outperform» bestätigt. Richemont notieren bei +0,7%.
Roche rücken 0,2% vor. Der Pharmakonzern hat mit dem Krebsmedikament Avastin einen weiteren Studienerfolg erzielt. Eine Phase-III-Studie mit Avastin in Kombination mit einer Reihe von verschiedenen Chemotherapien erreichte den primären Endpunkt bei Patientinnen mit vorbehandeltem fortgeschrittenem HER2-negativem Brustkrebs. Analysten sprechen von einer guten Nachricht für das Unternehmen.
Die weitere Schwergewichte tragen rote Vorzeichen: Novartis verlieren 0,1% und Nestlé 0,3%.
Auch die defensiven Swisscom (-0,5%) geben nach. Der Telekomkonzern hatte am Vortag die mit einem Volumen von 1,5 Mrd CHF bisher grösste Anleihe im Jahr 2009 begeben und allgemeinen Finanzierungsbedarf als Grund angegeben.
Im breiten Markt haben zahlreiche Unternehmen über die Geschäftsentwicklung und die weiteren Erwartungen informiert. Swisslog avancieren 4,8%. Der Logistikdienstleister hat im ersten Halbjahr trotz eines tieferen Umsatzes unter dem Strich mehr verdient, die Prognosen klar übertroffen und die Guidance bestätigt. Forbo gewinnen 2,2% nach einem bestätigten Ausblick und Cham Paper ebenfalls nach Zahlen 1,4%. PSP legen 0,8% zu. Das Immobilienunternehmen hat mit den vorgelegten Halbjahresresultaten gewinnseitig positiv überrascht und das Aktienrückkaufsprogramm vorzeitig beendet.
Schwächer tendieren Tornos (-4,4%), wobei der Drehmaschinenhersteller im ersten Semester 2009 einen massiven Einbruch von Umsatz und Auftragseingang erlebt hat. Galenica verlieren 1,6%. Das Unternehmen hat mit den Zahlen zum ersten Halbjahr etwas unter den Erwartungen abgeschnitten. Schulthess geben nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang sowie einem reduzierten Ausblick auf das Gesamtjahr 3,0% ab. Bei Schindler (N unv.; PS -1,8%) sprechen Analysten von einem soliden Ergebnis. Noch ungehandelt sind Feintool und Infranor. (awp/mc/pg/14)