Ebenso warten die Anleger auf die Daten zur Industrieproduktion und der Index der Konsumentenstimmung der Universität Michigan. Dabei sind vor allem die Erwartungen an die Bankenabschlüsse hoch. Von den Makrodaten erwarte sich der Markt auch vor dem Hintergrund jüngster Äusserungen des US-Finanzministers Timothy Geithner eine Bestätigung der Konjunkturhoffnungen, hiess es weiter. Geithner hatte davor gewarnt, nicht zu früh die expansive Konjunkturpolitik zurückzufahren. Es sei vorerst mit einer nur trägen Konjunkturerholung zu rechnen. Die Abwärtsrisiken würden dabei überwiegen, gab der US-Finanzminister zu bedenken.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 0,71% auf 6’428,56 Punkte auf Jahreshochniveau. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 1,01% auf 1’000,20 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,67% auf 5’547,62 Punkte.
Das jüngste Hin und Her der Börse möge Tagesgewinne ermöglichen, schaffe jedoch nicht die Voraussetzungen für nachhaltige Gewinne, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Kurzfristig sei die Markttechnik neutral und gebe keine richtungsweisende Impulse. In Verbindung mit einer mittelfristig lauen Technik bei niedriger Trendintensität erwartet die Deutsche Bank einen anhaltenden Trading-Markt.
Unter den SMI-/SLI-Titeln legen vor allem einige Banken- und Versicherungswerte sowie konjunktursensitive Aktien überdurchschnittlich zu. Zudem stehen Titel im Rampenlicht, die heraufgestuft worden sind. Auch sind zahlreiche Kursziele erhöht worden.
Unter den Umstufungen werden Swiss Life (+4,4% auf 140,10 CHF) von Citigroup neu mit «Buy» bewertet (Kursziel: 160 CHF). In Givaudan (+2,6% auf 795,50 CHF) empfiehlt Morgan Stanley neu ein «Overweight» und nennt ein Kursziel von 880 CHF.
Die bisher prozentual grössten Avancen erzielen Petroplus (+6,6% auf 28,48 CHF), die von Morgan Stanley wieder abgedeckt und mit «Overweight» (Preisziel: 35 CHF) bewertet werden.
Aus dem Finanzsektor legen GAM (+1,8%), CS (+1,6%), Bâloise (+1,5%), Swiss Re (+1,4%) und ZFS (+1,2%) überdurchschnittlich zu.
Unter den konjunktursensitiven Titel ziehen Syngenta (+2,3%), Logitech (+1,9%), Adecco (+1,5%) und Kühne+Nagel (+1,4%) deutlich an.
Richemont (+1,4%) können an die markanten Gewinne des Vortages anschliessen. Die Aktien profitieren damit weiterhin von Aussagens des chinesischen Uhrendetailisten Xinyo, wonach die Umsätze während der «Golden Week Holiday» um die Hälfte gestiegen seien, hiess es in Marktkreisen. Swatch (+0,8%) vermögen nicht ganz mitzuhalten.
Unter den Indexschwergewichten erholen sich Roche GS (+0,1%) leicht von den Abgaben. Die Titel waren nach Publikation der Neunmonatsumsätze unter Druck geraten. Marktbeobachter bezeichneten die Vortageseinbussen mit Blick auf das langfristige Potenzial des Pharmatitels als übertrieben. In Novartis (+0,7%) und Actelion (+0,3%) haben sich die Anleger im Hinblick auf die Q3-Ergebnisse nächster Woche zu positionieren begonnen.
Nestlé (+0,4%) hinken in einem solchen Umfeld wie so oft etwas hinten nach.
Im breiten Markt wurden Barry Callebaut (-1,4% auf 604,50 CHF) von JPMorgan auf «Underweight» mit einem Kursziel von 525 CHF gesenkt.
Cytos (-38,5%) hat am Vorabend das Scheitern einer Phase-II-Studie für das Anti-Nikotin-Medikament NIC002 gemeldet, das in Zusammenarbeit mit Novartis entwickelt wird. Dabei ist der primäre Endpunkt ist verfehlt worden. Entsprechend wird die Aktie abgestraft. (awp/mc/ps/13)