CH-Eröffnung: Leicht fester – SGS unter Druck
Stagflationssorgen und schlechte Nachrichten aus der Finanzbranche hatten für ein negatives Sentiment gesorgt. Positive Signale kommen indes für den heutigen Tag vom Future auf den US-Leitindex Dow Jones, der am Morgen etwas über seinem Niveau zum europäischen Börsenschluss steht. Von Unternehmensseite gibt es nur wenige News, unter anderem haben Arpida, Zehnder und Unique aus der zweiten Reihe Zahlen präsentiert. An Konjunkturdaten folgen am Nachmittag Informationen zu Hypothekenanträgen und später zu Rohöllagerbeständen aus den USA.
Bis um 09.35 Uhr gewinnt der SMI 0,20% respektive 13,92 Stellen auf 7’129,10 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI steigt derweil 0,21% auf 1’057,27 Einheiten und der breite SPI 0,1% auf 5’959,80 Punkte. Unter den Werten im SMI/SLI rangieren Adecco (+1,2% auf 50,35 CHF) an der Spitze. Die Valoren stehen wegen der angestrebten Übernahme des britischen Fachkräftevermittlers Michael Page weiterhin im Fokus. Der von Adecco gebotene Preis von 400 Pence je Aktie ist Steve Ingham, CEO von Michael Page, zu niedrig, wie er in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» sagte. Bei 600 Pence je Aktie käme ein Verkauf in Frage, hiess es.
Im oberen Tabellendrittel finden sich die Banken ein und können sich damit von den gestrigen Verlusten zum Teil erholen. Am besten stehen UBS (+1,4% auf 21,56 CHF) da, gefolgt von Julius Bär (+0,5% auf 65,65 CHF) und CS (+0,5% auf 49,94 CHF). Gut sieht es auch bei den Assekuranzen aus, die grosse Ausnahme bilden Swiss Life (-0,7% auf 230,80 CHF). Bei den Anlegern gefragt sind ferner weiter die Uhrentitel Swatch (+1,1% auf 257,50 CHF) und Richemont (+0,7% auf 62,05 CHF).
Syngenta legen 1,0% auf 280,25 CHF zu. Der Konzern hat vom US-Landwirtschaftsministeriums USDA die Zulassung für eine Ernte-Zusatzversicherung für die Maissorte Agrisure(R) und für weitere zugelassene Biotech-Maissaatgüter erhalten. Die Index-Schwergewichte Roche (+0,6% auf 188,10 CHF) und in geringerem Masse auch Novartis (+0,2% auf 61,55 CHF) erhalten Auftrieb, Nestlé (-0,6% auf 49,42 CHF) dagegen verlieren.
Ciba, die gestern fast 17% verloren haben, geraten nach dem gestern vorgelegten, enttäuschenden Semesterergebnis und mehreren negativen Analysten-Studien weiter unter Druck. Heute notiert das Papier 1,1% tiefer auf 26,24 CHF. Unter anderem haben JPMorgan, Lehman, die Citigroup, ING sowie Société Générale das Kursziel für die Valoren und zum Teil auch das Rating gesenkt. «Die Marktposition von Ciba dürfte mittelfristig instabil bleiben», heisst es in einem Kommentar. Es sei auch fraglich, ob die Restrukturierung einen Erfolg bringe.
Schlusslicht sind SGS (-3,4% auf 1’354 CHF), die unter einer Studie von Morgan Stanley leiden. Die Bank schätzt die Aussichten für die Test- und Inspektionsbranche vorsichtiger ein. Der Sektor sei einem zunehmenden Gegenwind im kommenden Jahr ausgesetzt, heisst es. SGS erhalten ein «Underweight» statt bisher «Equalweight» bei einem Kursziel von 1’228 CHF. Im breiten Markt stehen unter anderem Arpida (+1,0%) im Fokus. Zu den Halbjahreszahlen hiess es von Analysten, der Verlustausweis sei weniger schlimm als erwartet, dies allerdings auf Kosten geringerer Entwicklungsausgaben.
Unique hingegen (-0,1%) verlieren leicht. Nach Analystenmeinung sind die präsentierten Halbjahreszahlen der Flughafenbetreiberin sehr gut, auch der erhöhte Ausblick wird gelobt. Zehnder müssen nach einem ausgewiesenen Halbjahresverlust über den Markterwartungen 0,9% abgeben. Das Unternehmen strebt im zweiten Halbjahr jedoch eine Rückkehr in die Gewinnzone an. (awp/mc/ps/15)