Aus charttechnischer Sicht bewegt sich der SMI in einem Seitwärtstrend. Normalerweise spiele sich eine solche Konsolidierung in einem zeitlich kurzen Rahmen von vier bis fünf Tagen ab und werde durch einen Befreiungsschlag in der ursprünglichen Kursrichtung – also nach oben in diesem Fall – beendet. Die Krux an der aktuellen Konsolidierung sei lediglich, dass deren Ende noch nicht angezeigt sei, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Auf Widerstand stosse der SMI bei 5’825, 5’850 und vor allem bei 5’880 Punkte. Unterstützung bestehe auf 5’770, 5’740 und 5’720 Stellen.
Der SMI legt bis um 09.30 Uhr 0,67% auf 5’825,91 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,66% auf 868,30 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,62% auf 5’003,82 Punkte.
Unter den SMI-/SLI-Titeln haben Clariant (+1,9%) Zahlen publiziert und verbuchen in diesem Marktsegment bisher die prozentual grössten Gewinne. Das vom Basler Spezialitätenchemiekonzern für das zweite Quartal 2009 vorgelegte Ergebnis liegt bei Umsatz und Reinergebnis zwar klar hinter den Markterwartungen zurück. Unter Ausklammerung einmaliger Sonderbelastungen kann der Abschluss auf den Stufen EBITDA und EBIT allerdings positiv überraschen. Bei Analysten stossen vor allem die Margenentwicklung sowie die hohe Barmittelgenerierung auf positive Resonanz.
Im Weiteren sind vor allem selektiv zyklische Titel gesucht sowie Finanzvaloren. Bei den Finanztiteln sind UBS (+1,5%), CS (+1,4%), Swiss Life (+1,3%), Julius Bär (+1,2%), Swiss Re (+0,9%) und ZFS (+0,9%) überdurchschnittlich gesucht.
Unter den konjunktursensitiven Titeln fallen Geberit (+1,5%), Holcim (+1,1%) sowie ABB (+1,1%) durch etwas überdurchschnittliche Gewinne auf. Stützend wirkt sich auch die Nachfrage nach Nestlé (+1,0%) aus, die im Index stark gewichtet sind.
Zu den wenigen Verlierern gehören Synthes (-0,8%). Die Abgaben dürften auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein, da diese Titel am Vortag und nach Zahlen um 9,4% zugelegt hätten, hiess es im Handel. Die UBS hat zudem nach der gestrigen Avance ihr Rating bereits auf «Neutral» zurückgestuft.
Im breiten Markt haben heute einige Unternehmen ihre Zwischenabschlüsse publiziert. Temenos (+9,6%) können vom allerdings bereits gestern nachbörslich publizierten Q2-Abschluss profitieren. Dabei soll vor allem der operative Cash-Flow im Ganzjahr höher als bisher prognostiziert ausfallen.
Die Bank Sarasin (+3,3%) hat im Halbjahr ebenfalls deutlich über den Erwartungen abgeschlossen. Insbesondere der Konzerngewinn und der Neugeldzufluss fielen über Erwarten stark aus, was die Aktie belebt. CFT (+0,5%) konnten den Umsatz in den ersten sechs Monaten in einem schwierigen Marktumfeld wechselkursbereinigt knapp halten.
Acino (-1,8%) lag zum Halbjahr insgesamt im Rahmen der Schätzungen; eine positive Überraschung ist allerdings ausgeblieben. Der Pharma- und Generikahersteller rechnet mit einem starken dritten Quartal, gibt sich jedoch für das Schluss-Vierteljahr noch zurückhaltend, was sich insgesamt belastend auswirke, so Marktbeobachter.
Durch grössere Gewinne fallen neben Temenos die Titel der Tec-Sem Group (+7,3%) auf. Diese Titel werden an der Schweizer Börse per Ende November dekotiert. Tornos (-4,0%) werden hingegen deutlich zurückgenommen. (awp/mc/ps/13)