Hierzulande haben einige Unternehmen aus dem breiten Markt über den Geschäftsverlauf informiert, bei den Bluechips sind Neuigkeiten hingegen Mangelware. Entsprechend fehlten den Anlegern gewisse Orientierungspunkte, heisst es im Handel. Umso mehr Aufmerksamkeit dürfte sich daher auf einige Umstufungen von Analystenseite richten. Insgesamt könnte der Markt wie in den Vortagen einen weiteren Erholungsversuch starten.
Um 09.30 Uhr notiert der SMI um 0,45% höher auf 6’471,27 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,45% auf 988,88 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,30% auf 5’584,80 Punkte.
Syngenta (+2,2%) sind Spitzenreiter im SMI/SLI. Deutsche Bank und Citigroup haben ihre Kaufempfehlung für die Aktien bestätigt. Auch Givaudan (+2,2%) notieren sehr fest. Die Titel werden von der Citigroup neu zum Kauf empfohlen. Gleichzeitig wird das Kursziel auf 1’000 CHF nachgezogen. Bis anhin wurden die Valoren mit «Hold» und einem Kursziel von 800 CHF bewertet.
Für Synthes (+1,1%) gelten Zahlen des US-Mitbewerbers Zimmer im Geschäftsbereich Trauma nach Einschätzung der ZKB als neutral. Im Bereich Dentalimplantate ziehen die Analysten für Nobel Biocare (-0,2%) und Straumann (+0,3%) aus dem breiten Markt den Schluss, dass der Markt immer noch eine schwache Entwicklung zeige und nicht schon wieder anzuziehen beginne. Diesem Trend dürften sich auch die hiesigen Unternehmen nicht entziehen können, heisst es.
Erholt zeigen sich die Grossbankenwerte. CS legen 1,1% zu und UBS um 0,9%. Julius Bär rücken immerhin noch 0,1% vor, GAM verlieren dagegen 0,5% und sind Schlusslicht unter den Bluechips. Die Assekuranzen sind breit über das Kurstableau verteilt, wobei die Ausschläge zwischen Swiss Re (+0,3%) und Bâloise (-0,5%) am grössten sind.
Bei Adecco (+0,4%) nimmt Merrill Lynch die Abdeckung wieder auf. Das Rating lautet «Neutral».
Lonza stehen bei +0,2% und können sich damit kaum von den deutlichen gestrigen Abschlägen (-5,0%) infolge der Zahlenvorlage für 2009 erholen. Jefferies hat indes das Kursziel für die Aktien auf 85 (95) CHF gesenkt. Der zuständige Analyst erwartet für 2010 einen Rückgang des Gewinns pro Aktie, er bleibt aber bei der Einstufung «Hold».
Richemont legen um 0,2% zu. Der Luxusgüterkonzern tritt einem Medienbericht zufolge über den Finanzinvestor Trilantic an den deutschen Brillenhersteller Rodenstock heran. Über ein solches Interesse war bereits spekuliert worden. Die Beteiligungsgesellschaft wolle sich die Kontrolle über Rodenstock sichern und arbeite mit Richemont zusammen, schreibt die FTD nun. Richemont-Chef Johann Rupert halte 49% an Trilantic. Die Titel der Branchenkollegin Swatch rücken 0,1% vor.
Zu den publizierten Zahlen des Luxusgüterkonzern Bulgari heisst es, die rückläufige organische Umsatzentwicklung stehe in starkem Kontrast zu Richemont und Swatch, die alle die Markterwartungen übertreffen konnten.
Weniger gefragt sind defensive Werte. So tendieren Novartis 0,4% fester und Nestlé 0,6%, Roche verlieren gar 0,2%.
Im breiten Markt rücken Rieter (+3,6%) nach Umsatzzahlen 2009 deutlich vor. Der Winterthurer Traditionskonzern hat dabei zwar einen Einbruch erlitten, die Erwartungen der Analysten aber übertroffen. Die Talsohle dürfte im ersten Halbjahr durchschritten worden sein, hiess es von Unternehmensseite. Zahlen haben ferner StarragHeckert und Elma (beide ungehandelt) publiziert.
Inficon (+2,1%) tätigt eine Übernahme im Bereich Gas-Chromatographie und Basilea (+1,9%) konnte einen Zwischenerfolg in der laufenden Phase-III-Studie für Isavuconazol vermelden. Nach Börsenschluss werden noch Zahlen von Gurit (-1,4%) und HBM Bioventures (+1,5%) erwartet. (awp/mc/ps/11)