CH-Eröffnung: Leicht höher – Eurex-Verfall
Wo der heutige Tag enden wird, ist laut Marktkreisen allerdings noch sehr unsicher. Am Nachmittag dürfte eine Flut von US-Konjunkturdaten (Industrieproduktion, Kapazitätsauslastung, Verbraucherstimmung Uni Michigan etc.) für Bewegung an den Aktienmärkten sorgen, hiess es. Zudem steht heute der Eurex-Verfall August auf dem Programm, der bei einigen Titeln für erhöhte Volatilität sorgen dürfte.
Das Blue Chips Barometer (SMI) gewinnt bis 09.30 Uhr 23,35 Punkte bzw. 0,32% auf den Stand von 7’229,81 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil 0,45% auf 1’079,38 Punkte ein, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,30% auf 6’045,42.
Weit vorne im Tableau zu finden sind die Grossbanken UBS (+1,7% auf 22,10 CHF) und Credit Suisse (+1,2% auf 52,10 CHF). Grund dafür sei vor allem die gute Entwicklung der Finanzwerte in den USA, heisst es dazu. Positiv dazu wurde vermerkt, dass sich nun auch JPMorgan und Morgan Stanley mit den Behörden über die sogenannten «Auction Rate Securities» (ARS) geeinigt hatten. Die neue Klage gegen die UBS in New Hampshire in diesem Zusammenhang dürfte laut Marktteilnehmern dagegen keine grossen Wellen werfen. Die UBS profitiert zudem von einer Hochstufung der Bank Vontobel auf «Buy» mit Kursziel 28 CHF. Vontobel fragt sich dabei, ob das Schlimmste ausgestanden ist und spricht zumindest von einem ausgewogeneren Risiko/Renditeprofil.
Daneben können sich auch die Swatch-Aktien einigermassen positiv in Szene setzen mit einem Plus von 0,5% auf 252,50 CHF. Die heute kurzfristig vorgelegten Halbjahreszahlen werden in Marktkreisen als insgesamt solide bezeichnet. Der operative Gewinn liegt deutlich über den Markterwartungen, ein schwaches Finanzergebnis und nicht realisierte Verluste auf Kapitalanlagen von rund 120 Mio CHF führten allerdings zu einem Nettogewinn unter den Erwartungen. Analysten heben in ersten Kommentaren die Marktanteilsgewinne im Segment Uhren und Schmuck und die Margensteigerung auf Konzernebene trotz Kapazitätsengpässen, negativer Währungseffekten und gestiegenen Rohstoff- und Edelmetallpreisen positiv hervor.
Grössere Gewinne, allerdings ohne fundamentale News, gibt es u.a. für OC Oerlikon (+1,8%), Clariant (+1,6%) und die Versicherer Swiss Re (+1,5%) sowie Bâloise (+1,3%). Bei Oerlikon dürfte der Eurex-Verfall eine Rolle spielen, bei Clariant vermutlich der sinkende Ölpreis, hiess es dazu.
Im Fokus stehen auch wieder Adecco (-1,1%). Der britische Konkurrent Michael Page, an dem Adecco zuletzt Interesse gezeigt hat, hat die Gespräche mit dem Schweizer Personaldienstleister abgebrochen. Die gebotenen 400 Pence lägen unter dem wahren Wert, hiess es. Adecco zieht allerdings weiter eine Offerte in Betracht, wobei das Ziel weiterhin ein freundliches Angebot wäre, wie ein Sprecher gegenüber AWP sagte.
Grösster Verlierer ist Swiss Life (-2,0% auf 245 CHF). Nachdem der Lebens-Versicherer im Zusammenhang mit der AWD/MLP-Übernahme 8,3% verloren hatte, kommen damit heute weitere Verluste dazu. Die UBS hat ihr Rating in diesem Zusammenhang auf «Sell» von «Neutral» gesenkt.
Im breiten Markt legen Cytos nach Bekanntgabe einer Partnerschaft mit Pfizer um 8,2% zu. Starrag avancieren nach Zahlen 2,9%, Bachem verlieren 1,0%. Sonova (-1,5%) leidet unter einer Rückstufung durch die Deutsche Bank auf «Sell». (awp/mc/gh/19)