Nun warte man aber mit Spannung auf die geldpolitischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am frühen Nachmittag. Bis dahin dürften sich die Kurse in relativ engen Bandbreiten seitwärts bewegen, hiess es. Beim Zinsentscheid dürften dann vor allem die anschliessenden Kommentare im Fokus stehen.
Das wichtigste Aktienbarometer, der Swiss Market Index (SMI), notierte zur Berichtszeit 0,22% höher bei 6’423,78 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avancierte derweil um 0,34% auf 1’013,46 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,17% auf 5’752,71.
Unternehmensnews gibt es am Donnerstagmorgen nur wenige. Im Fokus stehen u.a. die Aktien von ZFS (+1,2%). Der Erstversicherer hält heute seinen Investoren-Tag ab und sieht sich laut einer Mitteilung im Vorfeld «gut gerüstet, um in einem schwierigen Umfeld zu glänzen». Das Management gibt sich überzeugt, den Herausforderungen (Tiefzinsumfeld, Regulierungen) erfolgreich begegnen zu können. Am Ziel einer mittelfristigen operativen Eigenkapitalrendite nach Steuern von 16% hält die Gruppe fest, ausserdem soll das laufende Effizienzsteigerungsprogramm intensiviert werden.
Analysten reagierten in ersten Kommentaren mehrheitlich positiv. ZFS habe nun die richtige Richtung eingeschlagen und verfolge jetzt eine klare Struktur, heisst es etwa bei der Bank Vontobel dazu.
Klar grösster Gewinner unter den 30 SMI/SLI-Titeln ist allerdings Petroplus (+8,0%). Die Aktien profitieren von einer Hochstufung durch Goldman Sachs. Deren Analysten haben die Titel in einer Branchenstudie auf «Buy» von «Neutral» angehoben und sehen sie als einen der Top Picks im Öl-Sektor an. Die Goldman-Analysten machen eine steigende Nachfrage nach Öl und den entsprechenden Produkten wie Diesel in den Schwellenländern aus. Das sei auch für die Raffinerien positiv, daher wird der gesamte Sektor angehoben.
Daneben profitieren auch konjunktursensitive Titel wie etwa Clariant (+1,8%) oder Adecco (+1,1) von der wieder deutlich verbesserten Börsenstimmung. Bei Clariant wurde das Kursziel durch Barclays auf 24,00 (von 22,30) CHF angehoben; derzeit notiert das Papier mit 19,18 CHF auf dem höchsten Stand seit mehr als drei Jahren.
Aber auch bei den Grossbanken-Aktien geht die Erholung vom Vortag weiter: CS notieren 1,1%, UBS 1,0% höher. Etwas zurück sind mit +0,8% Julius Bär, die allerdings am Vortag nach positiven Aussagen von VR-Präsident Raymond Bär 5,6% zugelegt hatten. Auch andere Finanztitel wie Swiss Re oder Bâloise stehen mit je +0,8% in der oberen Tableau-Hälfte.
Am Schluss der Tabelle sind Sonova (-1,5%) und SGS (-0,9%) platziert. Beide Titel wurden von US-Banken zurückgestuft: Sonova von Morgan Stanley u.a. wegen des Produkterückrufes in den USA, SGS von Merrill Lynch u.a. wegen hoher Bewertung. Etwas Mühe haben in der Eröffnungsphase auch die defensiven Index-Schwergewichte Roche und Novartis (je -0,6%), etwas besser hält sich Nestlé (+0,2%).
Im breiten Markt legen Kuoni nach Bekanntgabe einer kleineren Akquisition in Italien um 0,5% zu. Die Bekanntgabe einer Nachfolgeregelung an der Spitze von Burckhardt Compression wirkt sich auf deren Aktie kaum aus, notiert das Papier doch unverändert.
Die Aktien von Georg Fischer profitieren von einer Kurszielerhöhung durch die UBS auf 710 (von 570) CHF und legen 7,7% auf 538,50 CHF zu. Etwas mitgezogen werden auch Rieter (+3,0%) und Forbo (+2,4%). Die schwächsten Titel sind zur Berichtszeit LifeWatch (-2,6%), Swisslog (-2,3%) und Tornos (-2,2%). (awp/mc/ss/07)