CH-Eröffnung: Leicht im Minus – Syngnta fest, Nestlé sinken
Als ’schon eher problematisch› bezeichnete ein Händler die Entwicklung des Ölpreises, der sich weiterhin auf sehr hohen Niveaus bewegt.
Zahlreiche Quartalsdaten versorgen am Berichtstag die Märkte mit Impulsen. Neben Nestlé haben Novartis, Syngenta, Synthes, Logitech und Actelion ihre Resultate vorgelegt. Im Blick der Anleger stehen zudem die heute Nachmittag erwarteten Zahlen von Nokia, nachdem am Dienstag mit Ericsson bereits ein nordischer Telekomriese schwache Quartalszahlen publiziert hat.
Gegen 9.40 Uhr sinkt der Swiss Market Index (SMI) 8,47 Punkte oder 0,09% auf 9’063 Zähler. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt 0,1% auf 1’399,07 Punkte, da hier der Einfluss von Schwergewichten reduziert ist. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verliert 0,13% auf 7’399,12 Zähler.
Bei Bluechips setzen sich Syngenta mit einem markanten Plus von 5,5% auf 274,30 CHF an die Spitze. Der Agrarchemiekonzern hat anlässlich der Präsentation von Drittquartalszahlen seine Zielvorgaben für das laufende Jahr angehoben und rechnet damit, auch längerfristig von positiven Trends profitieren zu können.
Massive Verluste gehen auf der anderen Seite auf das Konto von SLI-Wert Actelion (-10,0% auf 63,45 CHF, bisheriges Tagestief 60,00 CHF), das die Prognosen mit den Quartalszahlen dagegen grösstenteils verfehlt hat. Marktteilnehmer bezeichneten die Resultate in ersten Einschätzungen als enttäuschend, für einmal hat der Konzern zudem seinen Ausblick auch bloss bestätigt und nicht – wie in den vergangenen Quartalen – erhöht.
Die Quartalsumsätze von Nahrungsmittelschwergewicht Nestlé (-1,1% auf 511,50 CHF) wurden von Marktteilnehmern als ’non-event› bezeichnet, für die Abgaben seien Gewinnmitnahmen verantwortlich, heisst es. Die Resultate waren insgesamt erwartungsgemäss ausgefallen, positiv wurde vermerkt, dass der Konzern die gestiegenen Rohstoffkosten offenbar auf die Konsumenten überwälzen kann.
In der Rubrik ‹Personelles› teilte Nestlé die Ernennung von Finanzchef Paul Polman zum neuen Amerika-Chef mit, seinen Posten übernimmt James Singh.
Leicht in der Gewinnzone notieren die Novartis-Aktien (+0,2% auf 62,60 CHF), nachdem der Quartalsausweis des Pharmariesen auf Ebene Umsatz und EBIT die Erwartungen übertroffen hat; ein Einmal-Abschreiber beeinflusste den Reingewinn jedoch negativ. Die Pharmadivision des Konzerns wird einer Restrukturierung inklusive Stellenabbau unterzogen.
Die Genussscheine von Novartis-Konkurrentin Roche bewegen sich mit -0,1% auf 208,30 CHF leicht im Minus. Die Grossbankenaktien UBS (-0,2% auf 66,30 CHF) und CS (+0,1% auf 79,80 CHF) tendieren wenig verändert.
Gekauft werden Synthes-Aktien (+0,7% auf 138,80 CHF), nachdem das Medtechunternehmen – ebenfalls mit Quartalszahlen – die Erwartungen übertroffen und seinen Ausblick bestätigt hat. Die Papiere von Branchenkollegin Nobel Biocare geben dagegen 0,2% auf 325,00 CHF her.
Zu den gefragtesten Werten zählen im frühen Handel Swatch (+1,4% auf 388,00 CHF), die von den im September erneut deutlich angestiegenen Uhrenexporten profitieren. Richemont stehen zur Berichtszeit mit minus 0,1% auf 80,00 CHF leicht in der Verlustzone.
Negativ tendieren auch ABB (-0,5% auf 33,0 CHF), obwohl der Technologiekonzern am Morgen Auftragseingänge aus Indien über 127 Mio USD bekannt gegeben hat.
Von den SLI-Werten bilden Logitech (+7,6% auf 37,10 CHF) den Gegenpol zu Actelion. Der Hersteller von Computerzubehör hat einmal mehr ein Rekordquartal ausgewiesen und damit die Markterwartungen übertroffen. Ausserordentlichen Wertberichtigungen auf strukturierten Finanzanlagen scheinen die Anleger nicht zu beeindrucken.
Weiter zulegen können auch die am Vortag starken OC Oerlikon (+1,2%), während Petroplus 0,7% zurückgehen.
Am SPI haben die Quartalszahlen von Inficon (unv.) die Erwartungen nur teilweise getroffen. Pharmaunternehmen Galenica (Aktie +9,1%) will die kanadische Aspreva Pharmaceuticals für 915 Mio USD übernehmen.
Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis hat gegen Ypsomed (+0,8%) eine Patentklage eingereicht und die Börsenbetreiberin SWX leitet eine Untersuchung gegen Valora (-0,4%) ein. (awp/mc/gh)