CH-Eröffnung: Leicht positiv – Actelion und CS nach Zahlen tiefrot
In Tokio schloss die Börse erneut mit Verlusten. Wenig Auswirkung zeigte am Vorabend der mit Spannung erwartete Konjunkturbericht der US-Notenbank. Das so genannte Beige Book wiederholte im wesentlichen bekannte Einschätzungen. Das Wirtschaftswachstum in den USA habe sich im September und Anfang Oktober fortgesetzt. Hierzulande stehen die vier Bluechips Credit Suisse, Novartis, Synthes und Actelion nach Quartalszahlen im Fokus, wobei alleine die Valoren des Pharmakonzerns zulegen können.
Der Leitindex SMI steht gegen 09.30 Uhr 0,22% höher bei 6’491,24 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,12% auf 1’002,93 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 5’750,26 Punkte.
Swatch (+1,7%) an der Tabellenspitze im SMI/SLI und Richemont (+1,1%) tendieren sehr freundlich. Die Schweizer Uhrenexporte sind im September 2010 gegenüber dem Vorjahresmonat um 25,5% gestiegen. Real betrug die Zunahme nach Angaben des Branchenverbandes 29,9%. Grössere Gewinne gehen noch an Lonza (+1,6%).
Einzig Novartis (+1,0%) können unter den Bluechips vom Q3-Ausweis profitieren. Das Ergebnis liegt sowohl beim Umsatz als auch bei EBIT und Reingewinn über den Konsensschätzungen. Einzig im Bereich Pharma blieb die Umsatzentwicklung etwas hinter den Markterwartungen zurück. Die Firmenverantwortlichen bestätigten den Ausblick für 2010. Analysten beurteilen die Quartalszahlen als solide. Im Vergleich mit anderen Mitbewerbern hebe sich das Unternehmen mit seiner Geschäftsentwicklung positiv ab, heisst es.
Roche tendieren unverändert, die Zulassungserweiterung für Herceptin in den USA gilt als positiv. Nestlé (+0,6%) als drittes SMI-Schwergewicht können zulegen. Im Handel wird auf die für morgen Freitag bevorstehenden Zahlen verwiesen. Konkurrent Danone hat mit dem Umsatz im dritten Quartal derweil positiv überrascht.
Actelion (-4,9%) verlieren nach Zahlen deutlich am Tabellenende im SMI/SLI. Das vom Biotechnologiekonzern veröffentlichte Q3-Ergebnis teils deutlich unter den Erwartungen. Nur aufgrund von Sonderfaktoren übertrifft der Reingewinn die Konsensschätzungen des Marktes leicht. In ersten Reaktionen zeigen sich die Analysten enttäuscht.
Auch die Aussagen zum kommenden Geschäftsjahr werden als wenig inspirierend beurteilt. Positiv sei das geplante Aktienrückkaufprogramm. Marktbeobachter sehen dieses auch als mögliche Abwehrmassnahme gegen eine unfreundliche Übernahme. In den letzten Wochen hatten entsprechende Spekulationen den Kurs beflügelt.
Auch CS (-2,6%) geraten nach dem Zahlenausweis unter Druck. Das Institut veröffentlichte einen Gewinn für das dritte Quartal, der deutlich unter den Erwartungen des Marktes lag. Die Zahlen werden von Händlern als wenig begeisternd empfunden. Die negative Überraschung könnte auf den Bankensektor in der Schweiz und in Europa abstrahlen, ist zu hören.
UBS (-0,1%) und Julius Bär (-0,6%) tragen ebenfalls rote Vorzeichen. Die Assekuranzen verzeichnen mit Ausnahme von Swiss Life (+0,2%) ebenfalls Abschläge.
Synthes geben um 1,1% nach. Zwar konnte die Medizinaltechnikerin im dritten Quartal erneut ein Umsatzwachstum vorlegen, blieb mit den Zahlen aber hinter den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten-Gemeinde zurück. Am Vortag waren die Papiere noch von erfreulichen Zahlen des US-Mitbewerbers Stryker beflügelt worden.
Im breiten Markt notieren OC Oerlikon nach Zahlen unverändert. Inficon legen um 1,8% zu. Das Messtechnik-Unternehmen hat im Q3 einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg verzeichnet, positiv überrascht und den Ausblick nochmals erhöht.
Valiant (-2,5%) geben nach dem Kurssturz der letzten Tage erneut nach. Mobimo (+0,2%) will bis 2013 weitere 200 Mio CHF in den Bau von Wohnungen investieren. Kaba (-0,8% oder -2,75 CHF) werden ex-Dividende von 7,00 CHF gehandelt. (awp/mc/ss/11)