CH-Eröffnung: Leicht schwächer – Clariant im Fokus

In Japan schloss der Nikkei ebenfalls tiefer. Hierzulande sind Unternehmens- und Konjunkturdaten für den Berichtstag Mangelware. Clariant stehen nach der Ankündigung einer Wandelanleihe und Aussagen zum zweiten Quartal im Blick der Anleger. Insgesamt wird vor Veröffentlichung von US-Daten am Nachmittag mit einem ruhigen Handelsverlauf gerechnet. Mit Blick auf das dritte Börsenquartal heisst es, der Leitindex SMI müsse die Vorquartalshöchstkurse von 5’521 Punkten überspringen, um die seit Wochen anhaltende Seitwärtstendenz brechen zu können.


Um 09.30 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,71% tiefer bei 5’434,14 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,76% auf 813,29 Punkte und der SPI um 0,59% auf 4’687,14 Punkte.


Clariant verzeichnen mit -4,5% massive Abschläge und sind damit Schlusslicht im SMI/SLI. Der Chemiekonzern begibt eine vorrangige, unbesicherte Wandelanleihe über 225 Mio CHF mit einer Laufzeit bis 2014. Die erwartete Verwässerung belaste den Aktienkurs, sagen Beobachter. Allerdings werde Clariant erst im Laufe des Tages die endgültigen Konditionen wie den Wandelpreis nennen. Ausserdem informierte das Unternehmen über einen «anhaltend starken Cash Flow und einer verbesserten operativen Profitabilität im zweiten Quartal».


Auch Actelion (-2,5%) geben deutlich nach. Die Analysten der UBS haben das Rating auf «Sell» von zuvor «Neutral» gesenkt und das Kursziel von 53 CHF bekräftigt. Die Grossbank erwartet weiteres Wachstum bei Tracleer. Die insgesamt guten Pipeline-News seien bereits eingepreist, heisst es.


ZFS notieren 0,9% tiefer. Der Versicherungskonzern hat die Akquisition des US-Autoversicherungsgeschäfts von der American International Group (AIG) abgeschlossen. Von der Bank Vontobel gibt es eine Kurszielerhöhung auf 250 (240) CHF und eine Kaufempfehlung.


Stärker im Minus stehen Swiss Re (-1,5%), Bâloise (-1,3%) und vor allem Swiss Life (-1,8%). Die Swiss Life-Tochter AWD darf sich einem Medienbericht zufolge nicht mehr als «grösster unabhängiger Finanzberater» bezeichnen oder das Wort «unabhängig» verwenden. AWD will den Angaben zufolge dagegen vorgehen.


UBS (-0,1%) tendieren gehalten. Die Analysten von Goldman Sachs haben das Kursziel auf 17,20 (22,10) CHF gesenkt und die Einstufung «Neutral» bestätigt. Deutliche Abschläge müssen dagegen CS (-1,7%) und Julius Bär (-1,5%) hinnehmen.


Unter den grosskapitalisierten Werten lasten Novartis (-0,8%) stärker auf dem Index als Roche und Nestlé (beide -0,1%).


Positive Vorzeichen tragen Swisscom (+0,1%) , Kühne + Nagel (+0,2%) sowie Lonza (+0,2%).


Syngenta (+0,4%) haben eine Kurszielerhöhung der Deutschen Bank auf 350 (285) CHF erhalten, die Kaufempfehlung wurde bestätigt. Zum Berichtszeitpunkt rangieren die Valoren an der Spitze im SMI/SLI.


Im breiten Markt rücken Forbo 3,8% vor. Der Bodenbelag- und Klebstoffhersteller leidet zwar auch im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2009 unter der Rezession, wird jedoch nach eigenen Angaben bereits in der zweiten Jahreshälfte von den eingeleiteten Sparmassnahmen profitieren.


Gottex avancieren bei hohen Volumen gar um 7,6%. Die Fondsmanagement-Gesellschaft hat von Nestlé Capital Advisers ein Investment- und Beratungsmandat erhalten.


Sarasin Namen B geben 0,6% nach. Die Bank hat über den Bezugspreis der Cash oder Titel Optionen (COTO) anstelle einer Dividendenzahlung informiert. (awp/mc/ps/12)

Schreibe einen Kommentar