CH-Eröffnung: Leicht schwächer – Gewinnmitnahmen auf breiter Front
Dass auf dem tieferen Niveau aber so schnell wieder Käufer aufgetreten seien, zeige die insgesamt weiter gute Stimmung an den Aktienbörsen.
Im Fokus hierzulande stehen die Titel des Baustoff-Herstellers Holcim nach 9-Monatszahlen, die etwas unter den Erwartungen ausfielen. Deshalb und aufgrund der Kursavancen der letzten Tage kommt es zu dort Gewinnmitnahmen. Ausserdem hat der Lebensversicherer Swiss Life mit einem guten Interim Statement die Märkte positiv überrascht, was der Aktie aber keinen Schub gibt.
Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) noch 0,02% tiefer bei 6’580,81 Punkten (bisheriges Tagestief 6’558). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,07% auf 1’030,05 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,04% auf 5’854,77 Punkte.
Schwächster Bluechip nach der ersten halben Handelsstunde sind Holcim. Der Baustoff-Hersteller, dessen Aktien seit Ende Oktober über 10% zugelegt haben, war mit einem Minus von 4,6% gestartet, konnt dies aber bereits auf 2,3% verkleinern. Analysten bezeichnen die Geschäftsentwicklung des dritten Quartals als enttäuschend, ausserdem sei der Ausblick etwas verhalten und nicht gerade nach dem Gusto der Anleger ausgefallen, hiess es. Kursrückschläge sollten längerfristig orientierte Anleger zum Positionsaufbau nutzen, meinte allerdings die Bank Wegelin. Denn die negativen Witterungseinflüsse dürften Projekte zwar verzögern, gebaut würden sie wohl trotzdem.
Ebenfalls etwas schwächer notieren die Aktien des Lebensversicherer Swiss Life (-0,4%). Dieser hat sich in einem sogenannten Interim Statement zum Geschäft nach neun Monaten geäussert, wobei die kommunizierten Bruttoprämieneinnahmen laut Analysten überzeugend ausfielen. Zudem verbesserte sich die Solvabilitätsquote im Verlaufe des dritten Quartals von 175 auf 185%. Auch hier spricht der Markt von Gewinnmitnahmen nach den Avancen seit Ende Oktober.
Zu den schwächsten SMI-/SLI-Werten gehören neben den genannten Titeln noch Julius Bär (-1,2%), Transocean (-0,8%) und Actelion (-0,7%), ohne dass dazu allerdings fundamentale neue News vorhanden wären.
Stark tendieren auf der anderen Seite Logitech (+1,5%). Sie hatten am Dienstag gegen Handelsende einen Kurssprung vollzogen und 7,8% höher geschlossen. Der Westschweizer Peripheriegerätehersteller hat nämlich anlässlich des Kapitalmarkttages in London die mittelfristigen Ziele angehoben. Neu rechnen die Firmenverantwortlichen «über den Zyklus hinweg» mit einer Bruttomarge von 35% bis 37% und einer operativen Marge von zwischen 13% und 15%. Bisher lagen die Zielsetzungen bei einer Bruttomarge von 32% bis 34% und einer operativen Marge von 12%.
Zu den grössten Gewinnern gehören ausserdem noch Nobel Biocare (+2,1%) und Adecco (+1,1%). Letztere profitieren damit von Anschlusskäufen nach den am Vortag kommunizierten, überraschend starken Drittquartalszahlen. Die Index-Schwergewichte tendieren uneinheitlich mit Nestlé (-0,2%), Roche (+0,1%) und Novartis (+0,4%).
Im breiten Markt haben die beiden kleineren Firmen Myriad (-0,4%) und SHL (-0,6%) ihre Quartalszahlen bekannt gegeben. Comet (unv.) hat mit Ronald Fehlmann zudem einen neuen CEO ernannt. Im Fokus stehen auch weiter Valiant (-1,0%). Das Bankhaus wird am (morgigen) Donnerstag über Erkenntnisse zu den jüngsten Kurskapriolen der Valiant-Titel informieren. (awp/mc/ps/08)