Auf Makroebene sollte später die KOF-Konjunkturumfrage Aufschluss über die weitere Entwicklung in der Schweiz geben.
Bis um 09.40 Uhr sinkt der SMI um 21,15 Punkte oder 0,40% auf 5’259,78 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI büsst um 0,60% auf 792,82 Stellen ein, der breite Swiss Performance Index SPI um 0,25% auf 4’537,17 Punkte. Aus charttechnischer Sicht sei der SMI-Trend sehen die Analytiker der ZKB den SMI für die nächsten ein bis drei Tage leicht tiefer. Allerdings bleibe der kurzfristige Trend «deutlich positiv», so das Institut in einem Kommentar. Der mittelfristige Trend zeigt gemäss Deutscher Bank seitwärts.
Eine gewisse Rückendeckung sollte der Markt von der SNB bekommen. Die Währungshüter halten nämlich an Devisenkäufe «als Versicherung gegen eine drohende und unerwünscht starke Aufwertung des Frankens» fest, wie SNB-Direktoriumsmitglied Thomas Jordan an einer Veranstaltung in Zürich sagte.
Unter den Q1-Berichterstattern haben auf Gewinnebene Adecco und Swisscom besser abgeschnitten als vom Markt im Durchschnitt erwartet. Hingegen vermochten Clariant und Holcim die Erwartungen nicht zu erfüllen, wobei vor allem Holcim enttäuscht hat. Entsprechend Adecco werden (-0,4% auf 46,00 CHF) etwas unterdurchschnittlich zurückgenommen. Das Management beurteilt die Lage nach einem sehr schwierigen ersten Quartal zwar als weiterhin «herausfordernd», rechnet aber mit einem Jahresgewinn.
Swisscom (-1,2% auf 300,00 CHF) hat vor allem auf Gewinnebene die Prognosen übertroffen und zudem den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt. Eigentlich sollten die «good news» die Aktie stützen, so Marktbeobachter. In diesem Fall hätten jedoch Anleger die Unternehmensnachrichten zu Verkäufen genutzt.
Holcim (-5,0% auf 57,40) vermochte hingegen die Erwartungen des Marktes nicht zu erfüllen. Die Weltwirtschaftskrise hat ausser in der Marktregion Asien/Ozeanien den Konzern weit mehr getroffen als allgemein erwartet worden ist. Vor diesem Hintergrund hat das Management auch keine Guidance für das Gesamtjahr abgegeben und will sich auf die Wahrung der finanziellen Stabilität konzentrieren und dabei auch Produktionskapazitäten still legen. Eine Kapitalerhöhung sei allerdings nicht nötig, wie CEO Markus Akermann bei einer Telefonkonferenz sagte.
Clariant (-0,7% auf 6,71 CHF) kommen bisher vergleichsweise gut weg. Das Unternehmen hat die Analystenschätzungen nicht erfüllt und konnten zuletzt vor allem im Zuge von Konjunkturhoffnungen profitieren. Zudem sieht das Management noch weiteres Optimierungspotenzial, was die Titel stützt.
Unter den Indexschwergewichten verlieren Nestlé (-0,6% auf 38,42 CHF) und drücken damit den Markt. Roche (unverändert auf 143,30 CHF) hat Dienstagnacht noch die provisorische Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA für Avastin bei Gehirntumoren gemeldet. Novartis (+0,1% auf 42,76 CHF) stützen den Markt ebenfalls. Bei den Finanzwerten fallen CS (-1,3% auf 43,64 CHF) durch etwas grössere Abgaben auf. Swiss Life (-3,2% auf 87,00 CHF) verlieren im Zuge von Gewinnmitnahmen deutlich.
Die prozentual grössten Avancen verbuchen SGS (+1,3% auf 1’284 CHF). Gut verdaut werden die Dividendenabgänge. So verlieren Bâloise nur um 2,70 auf 88,40 CHF bei einer Dividende von 4,50 CHF. Geberit geben um 4,40 auf 124,50 CHF nach. Die Dividende betrug 5,40 CHF. Bereinigt um die Ausschüttung legen somit beide Werte zu. Im Gesamtmarkt fallen unter anderen Basilea (+5,0%) auf. In einem Interview hat CEO Anthony Man allein den Wert des in mehreren Märkten zugelassenen Medikamentes Toctino als doppelt so hoch wie die Börsenkapitalisierung bezeichnet. (awp/mc/ps/14)