CH-Eröffnung: Leicht schwächer – Konsolidierung setzt sich fort

Verstärkt wird der Konsolidierungstrend durch die negativen Vorgaben aus New York und aus dem asiatischen Handel. Aus charttechnischer Sicht sei im SMI die Marke von 5’170 Punkten ein wichtiger «checkpoint», heisst es in einem charttechnischen Kommentar. Dort verlaufe der Ausgleich der letzten, schwächeren Aufwärtswelle und der ganzen, Anfang März begonnenen Erholung. Die ZKB sieht den kurzfristigen Trend als «neutral» an. Es bestünden zwar kurzfristige Momentum-Indikatoren mit Abwärtsdruck, doch sei der Markt fast überverkauft.


Das Blue Chips Barometer SMI gibt bis um 09.40 Uhr um 17,47 Punkte bzw. 0,33% auf 5’259,90 Punkte nach, notiert aber wieder deutlich über dem bisherigen Tagestief. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil um 0,52% auf 778,57 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,51% auf 4’514,25 Stellen.


Im Mittelpunkt des Interesses stehen Richemont (+1,8% auf 21,10 CHF). Richemont hat mit den heute publizierten Zahlen zum Geschäftsjahr 2008/09 beim Umsatz und EBIT die Konsensuserwartungen übertroffen, beim Reingewinn hingegen verfehlt. Eher unerwartet ist der Rücktritt des CEO Norbert Platt. Während das Mangement die Aussichten im US-Markt nicht sehr optimistisch beurteilt, versüsst die Erweiterung des laufenden Aktienrückkaufprogrammes ein Aktienengagement.


Swatch (-0,1% auf 164,70 CHF) geben dagegen leicht nach. Im SMI-/SLI-Tableau sind Swiss Re (-3,5% auf 32,88 CHF) im Zuge von anhaltenden Gewinnrealisierungen nach dem Höhenflug von Ende der Vorwoche die prozentual grössten Verlierer. Auch Swiss Life (-3,4% auf 89,10 CHF) und ZFS (-1,2% auf 188,50 CHF) gehen überdurchschnittlich zurcük, wogegen Bâloise (+0,5% auf 82,00 CHF) zulegen.


Unter den Banken geben UBS (-1,7% auf 14,33 CHF) verstärkt nach. Als resistenter erweisen sich CS (-0,7% auf 42,22 CHF) und vor allem Julius Bär (+0,2% auf 37,92 CHF).


Unter den konjunktursensitiven Valoren fallen Adecco (-3,3% auf 42,40 CHF) durch überdurchschnittliche Abgaben auf. In den Titel des frühzyklischen Unternehmen seien die Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kursavancen und einer Empfehlungsänderung durch die UBS auf neu «sell» von «neutral» fortgesetzt worden.


Etwas unter Druck stehen Roche GS (-0,7% auf 143,80 CHF). Zum einen sieht sich Roche beim Grippemittel Tamiflu mit zunehmender indischer Generika-Konkurrenz konfrontiert. Andererseits wird das Brustkrebsmedikament Xeloda bei der Patienten-Untergruppe Frauen über 65 Jahre nach Studienergebnissen nicht mehr eingesetzt. Die ZKB wertet dies in einem Kommentar mit Blick auf die Kursentwicklung als «neutral bis leicht negativ».


Novartis (+1,0% auf 44,78 CHF) meldet die US-Zulassung einer rezeptfreien Version eines gut eingeführten verschreibungspflichtigen Medikamentes gegen Sodbrennen. Geberit (+2,0% auf 123,70 CHF) profitieren von einer Heraufstufung durch Merrill Lynch auf «buy» von zuvor «underperform».


Der Q1-Ausweis von Orascom (+8,8%) wird von den Anlegern begrüsst. In Swissmetal (+5,2%) habe zwar einen Q1-Verlust ausgewiesen, doch dürfte das Unternehmen mit den getroffenen Massnahmen für einen allfälligen Konjunkturaufschwung gut positioniert sein. Swiss Prime Site (+0,8%), Looser (+0,2%), Durfy (-0,3%) und CPH (-0,7%) reagieren kaum auf ihre Zahlen. (awp/mc/ps/15)

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