CH-Eröffnung: Leicht schwächer – Zyklische Werte unter Druck

Auch habe Fed-Mitglied Kevin Warsh vor falschem Konjunkturoptimismus gewarnt, so Marktbeobachter. Angesichts der anstehenden Konjunkturdaten in der Schweiz und in den USA dürften die Anleger meist noch an der Seitenlinie verharren, hiess es weiter. In der Schweiz kommen zumindest vom Detailhandel ermutigende Daten. Im April sind die Einzelhandelsumsätze gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat teuerungsbereinigt um 1,2% gestiegen. Heute stehen noch der ZEW-Indikator Juni und vom Seco ein Update zu den Konjunkturprognosen auf dem Programm. Gleichzeitig wird der Bundesrat über ein allfälliges drittes Konjunkturpaket beraten.


Um 09.30 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI 0,26% auf 5’363,10 Punkte, notiert damit aber wieder über dem bisherigen Tagestief bei 5’337,04. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,49% auf 812,34 Punkte und der SPI 0,28% auf 4’633,01 Punkte.


Aus charttechnischer Sicht befinde sich der SMI wieder inmitten des seit vielen Wochen gültigen Seitwärtstrend-Kanals, so die Charttechniker der Deutschen Bank. Relativ fester Widerstand verlaufe im SMI zwischen 5’430 und 5’440, ein weiterer Widerstand bei 5’400. Unterstützung bestehe bei 5’340 und 5’310.


Im SMI-/SLI-Tableau leiden unter den wieder gedämpften Konjunkturhoffnungen leiden vor allem Adecco (-2,2%). CFO Dominik de Daniel hat in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft» noch von keiner klare Stabilisierung des Marktes gesprochen.


SGS (-2,1) würden zudem noch durch eine Herabstufung der Royal Bank of Scotland auf «Sell» belastet, so Marktbeobachter. Auch Titel wie OC Oerlikon (-2,0%), Syngenta (-1,8%), ABB (-1,6%), Clariant (-1,6%) oder Holcim (-1,5%) verlieren überdurchschnittlich.


Synthes (-1,8%)sind in den USA wegen unzulässiger Vermarktung des Knochenersatzmaterials «Norian XR» angeklagt und müssen allenfalls mit einer Busse rechnen.


Unter den Pharmawerten fallen Actelion (-0,9%) auf. Diese Werte würden darunter leiden, dass sie von Goldman Sachs von der «Conviction Buy List» gestrichen worden sind, so Händler. Novartis (unverändert) und Roche (-0,1%) zeigen sich resistenter.


Gegen den Trend positiv in Szene setzen sich einige Finanzwerte wie Swiss Life (+1,4%) und UBS (+1,4%). Swiss Re (-1,2%) fallen durch überdurchschnittliche Abgaben auf. Diese Titel wurden von der Deutschen Bank auf «Hold» zurückgenommen. Der Rückversicherer hat gestern Dienstag nachbörslich den Verkauf des Asset Managers Conning bekannt gegeben, über finanzielle Details aber Stillschweigen bewahrt.


Avancen erzielen auch Swatch (+0,6%), Petroplus (+0,7%) oder Swisscom (+0,7%). Swisscom-CEO Carsten Schloter hat die Zielsetzungen für 2009 einmal mehr bestätigt und rechnet vor allem im Mobilfunkbereich mit weiterem Preisdruck.


In Givaudan (-6,2% oder 39,50 auf 600 CHF) hat der Anrechtshandel im Zusammenhang mit der geplanten Kapitalerhöhung begonnen. Die Anrechte werden zu 24,00 CHF gehandelt. Im breiten Markt fallen redIT durch Verluste um 10,2% auf. Deutliche Avancen verzeichnen unter anderen Gategroup (+5,2%). (awp/mc/ps/11)

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