CH-Eröffnung: Leichte Erholung – Nestlé und Roche stützen
Die Unsicherheiten um die Schuldenprobleme in Griechenland, Portugal und Spanien dürften die Entwicklung an den europäischen Börsen aber weiterhin bremsen. In der Schweiz ist das Marktgeschehen von einer Vielzahl von Unternehmensnachrichten geprägt. Derweil machen Finanzwerte verlorenes Terrain teilweise gut. Unterstützung erhält der SMI allerdings in erster Linie von den Schwergewichten Nestlé und Roche. Im weiteren Handelsverlauf könnten Konjunkturdaten aus der Eurozone und später zum US-Arbeitsmarkt den Markt noch bewegen.
Bis um 09.30 Uhr steigt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,29% auf 6’595,70 (Tageshöchst: 6’622) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt nur 0,04% auf 1’014,91 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,36% auf 5’849,38 Stellen.
Bei den Blue Chips sind Synthes (+1,4%) und Geberit (+1,8%) im Zuge überzeugender Quartalszahlen weit vorne zu finden. Synthes hat solide Angaben zum Quartalsumsatz gemacht. Auch wenn die Erwartungen in Nordamerika nicht ganz erfüllt werden konnten, seien die Umsatzsteigerungen andernorts teilweise beachtlich.
Geberit ist ebenfalls gut in das neue Jahr gestartet. Die Margenerweiterung sei höher ausgefallen als erwartet, so ein Analyst. CEO Albert Baehny hat die Prognosen für die Profitabilität im 2010 leicht nach oben korrigiert und erwartet ein starkes Umsatzwachstum mit neuen Produkten.
Der Spezialitätenchemiekonzern Clariant hat beim Umsatz und noch deutlicher beim Betriebsergebnis und Reingewinn die Analystenvorgaben übertroffen. Die Titel steigen noch um 0,4%, nachdem die Titel um 2,5% höher eröffnet hatten.
Dagegen sind Logitech (-2,9%) nach festem Start in der ersten halben Stunde des Handels trotz guter Zahlen ins Minus gerutscht. Der Westschweizer Computerzubehörhersteller übertraf mit den Ergebnissen zum ersten Quartal die Schätzungen der Analysten zum Teil deutlich. Insbesondere das organische Umsatzwachstum und die verbesserte Bruttomarge wurden hervorgehoben.
Unterstützung erhält der SMI von defensiven Schwergewichten Nestlé (+1,2%) und Roche (+0,7%). Nestlé profitierten von guten Unilever-Zahlen, hiess es. Zum Ausblick äusserte sich britisch-niederländische Konsumgüterkonzern allerdings vorsichtig. Roche werden derweil von einer erweiterten Zulassung von Tarceva in der EU und guten Nachrichten zum Produktkandidaten Taspoglutid getragen. Novartis verlieren hingegen 0,3%.
Die zuletzt arg gebeutelten Grossbanken UBS (+0,2%) und Credit Suisse (+0,2%) können sich nur leicht erholen. Givaudan steigen derweil um 0,3%, nachdem die Analysten von Jefferies das Rating mit «Buy» starten.
Auf der Gegenseite bauen Nobel Biocare (-1,9%) die massiven Verluste des Vortages (-18,3%) noch aus. Abgaben sind etwa auch bei Bâloise (-1,3%) oder Kühne+Nagel (-1,0%) zu sehen. Swisscom werden heute mit 20 CHF ex-Dividende gehandelt und geben um 4,3% oder 16,30 CHF nach.
Jahres- oder Quartalszahlen gab es im breiten Markt von Panalpina (+6,7%), Temenos (-1,6%), Schmolz+Bickenbach (-5,1%), BCV (-1,9%) oder Swissquote (+1,6%).
Panalpina hat im ersten Quartal zwar erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Das Ergebnis fiel jedoch aufgrund der guten Entwicklung in der Seefracht besser als erwartet aus. Im Rahmen der Vergleichsverhandlungen mit den US-Behörden plant der Logistikkonzern eine Summe von 120 Mio CHF ein.
Bei Schmolz+Bickenbach bezeichnen Analysten den Jahresabschluss dagegen als «katastrophal». Das Unternehmen schrieb tiefrote Zahlen. Lindt&Sprüngli (PS: +0,6%) wurden von Jefferies mit «Buy» aufgenommen. (awp/mc/ps/12)