CH-Eröffnung: Leichte Gewinne – Nestlé-Investorentag im Fokus

Die kurzfristigen Indikatoren würden auf einen überverkauften Markt hindeuten, meinen die Charttechniker der Deutschen Bank. Sie sehen den nächsten entscheidenden Widerstand für den SMI bei 9’400 Punkten.

Der Fokus richtet sich auf das heute beginnende Investoren-Seminar von Nestlé. Nestlé-Chef Peter Brabeck und Finanzchef Paul Polman werden am Freitag Red und Antwort stehen. Ansonsten sind Unternehmensnachrichten äusserst dünn gesät, aufgrund des katholischen Feiertags Fronleichnam dürften die Volumen eher klein bleiben. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten – die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Lagerbestände und Umsätze im Grosshandel April – dem Handel Impulse verleihen.


Der SMI steht um 09.40 Uhr 6,67 Punkte oder 0,07% höher bei 9’284,16 Zählern. Der breiter gefasste SPI legt 4,92 Punkte oder 0,07% auf 7’556,44 Punkte zu.


Bei den Bluechips tendieren Nestlé (+0,1% auf 474,75 CHF) mit dem Markt. Von der zweitägigen Investorenveranstaltung erhoffen sich die Anleger Hinweise auf den Geschäftsverlauf und zu den Aussichten. Die Präsentationen am Investorentag dürften sich auf das Umsatz- und Margenpotenzial der Nahrungsmittel- sowie der Health & Wellness-Sparte konzentrieren, so ein Analyst.


Kaum verändert notieren auch die Roche Genussscheine (-0,1% auf 220,40 CHF). Roche muss ihr Aids-Medikamentes Viracept zurückrufen. Vom Rückruf betroffen seien nebst Europa alle belieferten Märkte ausser den USA, Kanada und Japan. Die finanziellen Auswirkungen des Rückrufs sind laut Roche unwesentlich. Der jährliche Umsatz mit Viracept beträgt nur rund 164 Mio CHF. Ausserdem hat Roche positive Ergebnisse mit Mircera (bei Nierenleiden) bei tieferem Anwendungsintervall bestätigt. Novartis steigt derweil um 0,4% auf 68,40 CHF.


Die grössten Gewinne im SMI weisen ABB (+1,2% auf 26,25 CHF) und die Chemieaktien von Clariant (+1,0% auf 20,20 CHF) und Ciba SC (+1,0% auf 78,65 CHF) aus. Adecco (+0,9% auf 88,05 CHF) gewinnen ebenfalls knapp ein Prozent.


In Swiss Re (-0,3% auf 115,40 CHF) wurden im Derivatehandel zuletzt hohe ausserbörsliche Volumen beobachtet. Es stelle sich die Frage, wer an Swiss Re interessiert sei, hiess es im Derivate-Magazin ‹Payoff›. Swiss Re sei aber weniger ein Übernahmekandidat, sondern vielmehr wegen der Unterbewertung der Aktien für Anleger interessant.


Die Verlierer werden von den Finanzwerten Swiss Life (-0,6% auf 323,25 CHF), UBS (-0,4% auf 76,50 CHF), Bâloise (-0,5% auf 124,60 CHF) und CS (-0,2% auf 90,85 CHF) angeführt. Die UBS hat mit den Enron-Gläubigern in einem Rechtsstreit einen Vergleich abgeschlossen, der eine Zahlung von 115 Mio USD beinhaltet. Bereits am vergangenen Freitag hat die Credit Suisse im gleichen Fall eine Vergleichszahlung von 61,5 Mio USD ausgemacht.


Im breiten Markt verlieren Hypo Lenzburg (-2,5%) und Interroll (-3,5%) einen kleinen Teil der in dieser Woche erzielten Avancen. Hypo Lenzburg wurde zuletzt von Übernahmespekulationen getragen, bei Interroll konnte man sich im Handel die gestrigen Gewinne nicht erklären.


Weiter von Übernahmespekulationen, diesmal aus Russland, getragen werden Implenia, die 1,6% dazugewinnen. Die Aktien von Panalpina (+1,8%) profitieren dagegen von einer Kurszielerhöhung durch die Credit Suisse auf 300 CHF von zuvor 270 CHF. (awp/mc/pg)

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