Stark präsentieren sich dagegen Swiss Re nach den jüngsten Angaben zur Entwicklung des Investment-Portfolios. Es müsse auch am hiesigen Markt mit Rat- und Richtungslosigkeit gerechnet werden, hiess es in Marktkreisen. Die Investoren würden derzeit vor allem auf die Ausarbeitung des Massnahmenplanes für die Finanzindustrie in den USA und auf definitive Schritte der Politik warten. Präsident Bush zumindest hat in einer Fernsehansprache in der Nacht auf heute erneut vehement für das Rettungspaket geworben.
Bis um 09.30 Uhr gewinnt der SMI 21,19 Punkte oder 0,31% auf 6’801,53 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI zieht um 0,18% auf 1’015,65 Punkte an und der breite SPI um 0,25% auf 5’711,49 Punkte.
An vorderster Front stehen im frühen Geschäft unter anderem die Versicherungsaktien: Nachdem Swiss Re ein neues Update zur Situation des Investment-Portfolio geliefert hat, ziehen die Aktien um 1,4% auf 63,40 CHF an. Swiss Re hat über neue – verhältnismässig «kleine» – Verluste auf den strukturierten CDS-Positionen(SCDS) berichtet, gleichzeitig aber die bisher geltenden Geschäftsziele bestätigt. Die Aussagen von Swiss Re im Vorfeld des Investorentags hätten vorerst für Entwarnung gesorgt, sagte ein Händler. Die Angst vor weiteren grossen Abschreibungen sei bei Swiss Re im Vorfeld des Investorentags sehr gross gewesen. Positiv sei zudem, dass derzeit kein Kapitalbedarf bestehe und die Risiken im Anlageportfolio reduziert worden seien.
Im Sog von Swiss Re rücken auch ZFS um 1,8% auf 303,25 CHF und Bâloise um 0,8% auf 78,10 CHF vor. Swiss Life (+0,1% auf 170,10 CHF) sind im negativen Terrain gestartet, haben sich mittlerweile aber knapp ins Plus vorgearbeitet. Nebst den Versicherungen sind auch Geberit (+1,5% auf 151,60 CHF) sowie Novartis (+1,5% auf 59,45 CHF) überdurchschnittlich gesucht. Novartis hat am Morgen das öffentliche Kaufangebot an die Speedel-Aktionäre als für zustande gekommen erklärt und hält nun 99,8% an Speedel.
Die Banken zeigen sich angesichts des Wartens auf die weitere Entwicklung des US-Sanierungsplanes für die Finanzindustrie uneinheitlich. So stehen CS 0,6% höher bei 54,70 CHF; UBS (-0,5% auf 19,98 CHF) und Julius Bär (-2,1% auf 60,70 CHF) dagegen geben nach, wobei UBS unmittelbar nach Handelseröffnung noch deutlich tiefer im Minus gestanden hatten.
Ein moderates Plus weisen ABB (+0,4% auf 22,52 CHF) auf. Die Aktien erhalten von einer Aufstufung durch die Citigroup aus Bewertungsgründen auf «Hold» von zuvor «Sell» etwas Rückenwind. Nach dem jüngsten Kursrückgang seien die Risiken der Endmärkte von ABB besser im Aktienpreis reflektiert, heisst es bei der US-Bank zur Begründung. ABB würden gegenüber dem Sektor nun mit einem Discount gehandelt. Die Citigroup prognostiziert für ABB zwar weiterhin stabile Endmärkte, das Unternehmen werde es aber schwierig haben, das jüngste Umsatzwachstum aufrecht zu erhalten. Nicht mehr viel Spielraum habe ABB auch bei den Magen, welche bereits die Besten in der Branche seien.
Lonza (+0,6% auf 142,90 CHF) werden von einem langfristigen Auftrag von Crucell etwas gestützt. Zu den Verlierern gehören nebst Julius Bär auch Holcim (-1,1% auf 84,50 CHF) oder Richemont (-1,0% auf 52,10 CHF). Im breiten Markt verlieren Esmertec nach einmal mehr enttäuschenden Zahlen 4,6%. Klare Verluste stecken auch Swissmetal (-5,6%), Swisslog (-4,4%) oder Affichage (-4,4%) ein. Tornos verlieren 1,8%, nachdem das Unternehmen auch für das zweite Semester eine reduzierte Produktionskapazität angekündigt hat. (awp/mc/ps/14)