CH-Eröffnung: Leichte Gewinnmitnahmen – Defensive stützen

Dies nachdem die meisten asiatischen Börsen wegen etwas enttäuschender Konjunktur-Daten aus China tiefer geschlossen haben. Die grosse Mehrheit der Blue Chips verliert zwar, da sich aber die defensiven Index-Schwergewichte relativ freundlich zeigen, halten sich die Gesamtverluste in Grenzen. Im Fokus steht hierzulande laut Händlern neben den Zahlen einiger Small- und Midcaps vor allem die bevorstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank. Da dieser Entscheid allerdings erst um 20.15 Uhr hiesiger Zeit zu erwarten ist, wird er dann vor allem das Geschehen am Mittwoch beeinflussen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 09.30 Uhr 0,40% tiefer auf dem Stand von 6’366,08 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,51% auf 987,82 Zähler ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,22% auf 5’641,47 Punkte.


Unternehmensnews von den Blue Chips gibt es am Dienstagmorgen kaum, entsprechend sind die Kursveränderungen der einzelnen Titel relativ gering (bester Titel +0,6%, schwächster Wert -1,4%).


Novartis stehen nach den starken Avancen vom Vortag (+1,9%) erneut positiv im Fokus und sind mit +0,6% grösster Blue-Chips-Gewinner. Die EU-Kommission hat am Montagabend die Übernahme der in der Augenheilkunde tätigen Alcon unter Auflagen genehmigt. Nach Prüfung der entsprechenden Verpflichtungszusagen von Novartis sei die Kommission zu dem Schluss gekommen, dass das Vorhaben weder eine erhebliche Behinderung des wirksamen Wettbewerbs im EWR noch in einem wesentlichen Teil desselben zur Folge haben wird, so die Brüsseler Behörde. Auch Roche (+0,1%) scheinen sich nach dem Avastin-Debakel definitiv stabilisiert zu haben und legen erneut leicht zu.


Auch Nestlé (-0,3%) sind am Vortag der am Mittwoch anstehenden Halbjahreszahlen nochmals im Blick der Anleger und halten sich dabei verhältnismässig gut. Das Papier des weltgrössten Nahrungsmittel-Herstellers hat zuletzt – u.a. wegen der Hausse bei den Getreide- und Kakaopreisen – deutliche Schwächen gezeigt. Im Gegensatz zum SMI, der derzeit knapp 3% höher notiert als vor zwei Wochen, stehen Nestlé rund 5% tiefer.


Zu den wenigen Gewinnern im SMI/SLI-Segment gehören neben den grosskapitalisierten Pharmawerten auch noch die kleineren Biotechtitel Actelion (+0,3%) sowie die Aktien des Hörgeräte-Herstellers Sonova (+0,2%).


Schwächster Wert sind Petroplus mit einem Minus von 1,4%. Merrill Lynch hat am Vortag die Empfehlung auf «Neutral» von bisher «Buy» zurückgenommen. Im Urteil des US-Brokers warten im dritten Quartal eine Reihe von Herausforderungen auf den Raffineriebetreiber, die auf die Marge drücken werden. Einige zyklische Titel wie Holcim und ABB (je -1,2%) sowie die Swatch-Group gehören ebenfalls zu den schwächsten Werten. Im Mittelfeld halten sich die Grossbanken CS und UBS (je -0,5%).


Zu den grössten Gewinnern im breiten Markt gehören Temenos (+4,3%). Die Credit Suisse hat die Aktien des Bankensoftware-Herstellers auf «Outperform» von bisher «Neutral» hochgestuft und gleichzeitig das Kursziel auf 33,00 von bisher 30,00 CHF angehoben. Als Grund für die Hochstufung führt die Grossbank unter anderem die tiefe Bewertung an, zudem könnte die Aktie von Shorteindeckungen profitieren, hiess es. Ausserdem sei Temenos auch längerfristig eine Wachstumsstory, glaubt die Bank.


Im breiten Markt haben diverse Firmen ihr Halbjahresergebnis publiziert. Bucher (-2,7%) und Kardex (-2,1%) enttäuschten dabei die Aktionäre, Orell Füssli sind noch ungehandelt, Genfer Kantonalbank (+0,1%) notieren minimal im Plus. (awp/mc/ps/08)

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