Die Stimmung werde weiterhin von den Sorgen belastet, dass das Tempo der globalen Wirtschaftserholung unter der geldpolitischen Straffung in China leiden könnte, hiess es in Marktkreisen. Die konjunkturellen Ängste würden sich zudem in den gesunkenen Notierungen vieler Rohstoffpreise spiegeln.
Der Leitindex SMI steht um 09.30 Uhr 0,16% tiefer bei 6’461,30 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,27% auf 999,27 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,22% auf 5’732,79 Punkte.
Die Charttechnik spreche für gesättigte Marktverhältnisse, hiess es weiter in Börsenkreisen. Dies ergebe sich aus dem Umstand, dass der SMI am Vortag am Versuch, die Hürde bei 6’510 zu nehmen, gescheitert sei und nun wieder auf demselben Niveau stehe wie vor einer Woche. In der aktuellen Konstellation seien einerseits 6’520 Punkte möglich, halte andererseits aber die Unterstützung bei 6’440 nicht, gebe es Raum bis zur Schlüsselunterstützung bei 6’375 Punkten.
Die grössten Verlierer sind derzeit Transocean (-2,0%) und Actelion (-1,6%). Transocean setzen damit die am Vortag eingeleitete Konsolidierung der Gewinne der vergangenen zwei Monate fort. Actelion werden von Zahlen des Konkurrenten Gilead etwas zurückgebunden. Actelion wird wie Novartis (Aktie -0,4%) am Donnerstag das Quartalsergebnis vorlegen.
Auch die Credit Suisse wird Morgen das Quartalsergebnis präsentieren. CS stehen derzeit 0,5% tiefer, UBS geben 0,4% nach. Goldman Sachs hat im Vorfeld der Drittquartalszahlen die Modelle für die europäischen Investmentbanken überarbeitet. CS werden dabei weiterhin mit «Buy» eingestuft, UBS unverändert mit «Neutral». Um die Mittagszeit dürften mit den Quartalszahlen von Morgan Stanley und Wells Fargo neue Impulse für die Branche kommen.
Hinter Actelion geben allerdings Logitech (-1,0%) und Lonza (-1,2%) am meisten nach. Lonza werden von JP Morgan wieder abgedeckt und erhalten dabei das Rating «Neutral». Im laufenden Jahr habe Lonza von der zyklischen Erholung sowie von den Kostensenkungsmassnahmen profitiert, begründet der US-Broker in einem Kommentar. Allerdings sei im zweiten Halbjahr mit Gegenwind in Form von höheren Rohmaterialpreisen und stärkerem Preisdruck zu rechnen.
Leicht überdurchschnittliche Abgaben verzeichnen zudem Adecco und Richemont (je -0,8%) oder Bâloise (-0,7%).
ZFS (-0,3%) werden moderat zurückgebunden. Das Unternehmen hat am Morgen den altershalben Rücktritt des Konzernleitungsmitgliedes John Amore bekanntgegeben. Auch ABB geben um 0,3% nach. Die Zahlen des Konkurrenten Schneider Electric beeinflussen ABB nicht gross.
Dafür erhalten Synthes (+1,5%) als aktueller Spitzenreiter Rückenwind von Zahlen des US-Konkurrenten Stryker. Ausserdem wird Synthes als vierter Bluechip Morgen die Daten zum dritten Quartal vorlegen, was ebenfalls noch etwas Aktivität auslösen könnte.
Leichte Gewinne verzeichnen zudem Sonova und Holcim (je +0,3%) sowie Nestlé (+0,2%) und Roche (+0,1%). Diese zwei stabilisieren damit auch den Gesamtmarkt.
Clariant (+0,1%) zeigen sich ebenfalls freundlich, das Unternehmen hat am Morgen neue Investitionen in China angekündigt.
Im breiten Markt stehen Kardex nach der Ernennung eines neuen Leiters für die Division Remstar unverändert. Auch Gottex bewegen sich nach dem überraschend einen Tag früher als geplant veröffentlichten Trading-Update zum dritten Quartal nicht vom Vortagesniveau weg.
Auffallen zeigen sich Valiant (-7,5%) oder Tornos (+4,9%) auf der Gewinnerseite. (awp/mc/ps/08)