CH-Eröffnung: Leichter – Finanzwerte erneut unter Druck

Am hiesigen Markt hat die Berichtsaison mit dem Halbjahresergebnis von Clariant wieder an Schwung gewonnen. Im Verlauf dürfte dann auch die Konjunkturseite weitere Impulse bringen. Auf der Agenda stehen unter anderem die deutschen Verbraucherpreise Juli, der Index des US-Verbrauchervertrauens Juli sowie der Case-Shiller-Hauspreisindex Mai.


Bis um 9.30 Uhr sinkt der SMI um 1,24% respektive 86,28 Zähler auf 6’882,65 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 1,65% auf 1’023,04 Punkte und der breitere SPI 1,13% auf 5’769,44 Stellen.


Clariant verlieren 4,0% auf 10,76 CHF. Das Spezialitätenchemieunternehmen hat mit den ausgewiesenen Zahlen die Prognosen in etwa getroffen, beim Reingewin allerdings nur knapp. Händler verweisen bei den Abgaben mitunter auf die markanten Vortagesgewinnes von 4,9% und die wieder höheren Ölpreisnotierungen. Unter den hohen Ölpreisen leiden auch Petroplus (-4,3% auf 41,06 CHF) und Ciba (-1,8% auf 28,00 CHF).


Am stärksten unter Druck stehen erneut die Finanzwerte, belastet durch die jüngste Hiobsbotschaft aus dem Sektor. So verbilligen sich UBS um 7,9% auf 18,83 CHF, CS um 3,4% auf 47,80 CHF und Julius Bär um 0,4% auf 64,25 CHF. Auch die im SPI geführten Swissquote verlieren 3,2%. Die Internet-Bank hat trotz Börsenkrise ein einigermassen stabiles Halbjahresresultat ausgewiesen und die Ziele für 2008 bestätigt.


Unter den Assekuranzen werden Swiss Life (-7,6% bzw. 21,5 CHF auf 261,50 CHF) am deutlichsten verkauft, dies allerdings bei einer Nennwertrückzahlung von 17 CHF. Der Titel hat am Vortag dem negativen Sektorsentiment getrotzt und als einziger Finanzwert den Handel mit Kursaufschlägen (+0,6%) beendet.


Syngenta sinken 1,2% auf 295,63 CHF; der Titel zählte am Vortag zu den wenigen Kursgewinnern (+3,5%). Nachdem am Montag bereits Exane BNP und Goldman Sachs das Kursziel für die Aktie erhöht hatten, hat nun Lehman Brothers das Rating und Kursziel angehoben. Syngentas Bewertung sei zwar noch immer weniger attraktiv als der Durchschnitt der Branche, aber vor dem Hintergrund der Wachstumsperspektiven sei ein UNDERWEIGHT-Rating nicht mehr gerechtfertigt, heisst es in einem Kommentar der Investmentbank.


Unterdurchschnittliche Verluste gibt es für die Pharmawerte Roche (-0,7% auf 185,50 CHF) und Novartis (-0,5% auf 60,65 CHF), Nestlé (+0,8% auf 45,70 CHF) schreiben gar Gewinne. Gemäss Händlern stützen bei Nestlé immer noch die jüngsten guten Zahlenausweise aus der Lebensmittelbranche (Danone, Kraft).


Synthes (-0,6% auf 138,50 CHF) werden im Vorfeld des morgen Mittwoch anstehenden Halbjahresergebnisses ebenfalls unterdurchschnittlich zurückgenommen. Nobel Biocare verlieren dagegen 1,4% auf 32,42 CHF, die UBS hat beim Titel das Kursziel auf 50 (56) CHF reduziert. Auch für die im SPI geführten Straumann (-0,9%) hat die Bank das Kursziel gesenkt. Die Analysten bezeichnen den Dentalimplantatemarkt aber immer noch als langfristig attraktivsten Markt im Bereich Gesundheit.


Neben Nestlé gibt es im SMI/SLI nur noch für Lonza (+1,1% auf 152,70 CHF) und Geberit (+0,3% auf 135,50 CHF) Kursaufschläge.


Am breiten Markt avancieren AMS um 3,0% nach einem erfreulichen Halbjhresergebnis. Auch Rieter (+1,0%) legen zu; erneut hat sich beim Industriekonzern ein Aktionär geoutet. Die Artemis Beteiligungen (Michael Pieper) hält nun 6,71% an Rieter.


EFG (-1,9%) und Precious Woods (-4,2%) verbilligen sich nach Zahlen. Die Schindler-Tochter Also hat ein schlechter als erwartet ausgefallenes Halbjahresergebnis ausgewiesen und zudem den Ausblick gesenkt. Also verbilligen sich um 6,3%, Schindler um 0,3%. Also trägt allerdings nur knapp 3% zum Gewinn von Schindler bei.


Ascom werden um 2,2% zurückgenommen; das Unternehmen hat einen neuen Chief Financial Officer ernannt. (awp/mc/pg/17)

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