CH-Eröffnung: Leichter – Finanzwerte und Credit Suisse belasten

Einmal mehr sind es die Finanzwerte, die den Markt nach unten in die Verlustzone ziehen. Der gestrige «AIG-Schock» sitze nach wie vor in den Knochen und habe die Angst vor einem weiteren Abschreibungsbedarf geschürt, hiess es im Handel.


Die guten Zahlen der Credit Suisse hätten auch keine nachhaltige Erleichterung gebracht. Die Grossbank hat vorbörslich ihre Geschäftszahlen vorgelegt und die Kreditkrise bisher offenbar gut gemeistert.


Abgesehen von den Finanzwerten herrsche eigentlich gute Stimmung am Markt, sagten Börsianer und verwiesen auf die positive Entwicklung an den Börsen in den USA und Asien. Einen bitteren Beigeschmack habe allerdings die jüngste Aussage von William Poole, dem Fed-Präsidenten von St. Louis. Poole zufolge ist die Wahrscheinlichkeit für eine US-Rezession gestiegen.


Der SMI sinkt bis um 09.35 Uhr um 0,23% oder 16,60 auf 7’330,90 Punkte. Der SLI büsst 0,33% auf 1’119,94 Zähler ein und der breiter gefasste SPI verliert 0,13% auf 6’001,69 Punkte.


Der Zahlenausweis der Credit Suisse kann sich Marktteilnehmern zufolge mit einem Überschuss von 8,549 Mrd CHF sehen lassen. Die Kernkapitalquote (Tier 1) sei mit 11,4% weiterhin «sehr stark», hiess es im Handel. In den gestiegenen Kosten, der Neugeldentwicklung und dem wenig aussagekräftigen Ausblick machen Analysten hingegen Enttäuschungspotenzial aus. Insgesamt seien grössere negative Überraschungen aber ausgeblieben.


Nach einem volatilen Handelsstart fanden sich die CS-Titel aber nach einer Viertelstunde endgültig in der Verlustzone wieder. Neben der schwachen Gesamtbranche werden Gewinnrealisierungen als Grund genannt. Credit Suisse sinken bis zum Berichtszeitpunkt 3,2% auf 54,30 CHF.


Die Titel der UBS, das Institut wird am Donnerstag die Zahlen vorlegen, sinken um 2,1% auf 38,90 CHF und fallen damit immer weiter unter die mental wichtige Marke von 40 CHF. Julius Bär stehen 1,7% tiefer auf 75,20 CHF.


Der grösser als erwartet ausgefallene Kreditabschreiber beim weltgrössten Versicherer AIG lastet unvermindert auf dem Finanzsektor. Die bereits am Vortag besonders betroffenen Valoren der Swiss Re verlieren weitere 1,6% auf 71,70 CHF. Die Angst vor zusätzlichen Abschreibungen sei mit dem AIG-Abschreiber neu entflammt worden, hiess es. ZFS stehen 1,1% tiefer auf 287,50 CHF und Bâloise sinken 1,3% auf 89,40 CHF.


Der SMI wird von den defensiven Schwergewichten massgeblich gestützt. Nestlé gewinnen 0,6% auf 467,50 CHF, Novartis 0,2% auf 53,85 CHF und Roche 0,3% auf 191,30 CHF.


Nachdem die Aktie am Vortag im Zuge schwacher Jahreszahlen nach unten geprügelt wurde, treten heute in Nobel Biocare (+0,6% auf 239,90 CHF) erste Gelegenheitskäufer auf den Plan.


Unter den SLI-Werten tun sich OC Oerlikon (+1,0% auf 373,50 CHF) und Petroplus (+1,1% auf 72,20 CHF) mit den grössten Zugewinnen hervor.


Im breiten Markt hat der Vakuumgeräte-Spezialist Inficon mit einem Reingewinn von 24,5 Mio CHF die Markterwartungen in etwa getroffen. Inficon stehen 2,0% höher. (awp/mc/pg)

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