CH-Eröffnung: Leichter – Finanzwerte unter Druck
Zum Wochenbeginn gebe es wenige Unternehmensnews und keine Konjunkturdaten, entsprechend fehlten Impulse, heisst es im Handel. Insgesamt gebe es immer wieder Potenzial für ein Abdriften der Kurse, sagen Händler. Besonders zyklische Werte und Finanztitel seien unverändert anfällig für schlechte Nachrichten. So stehen im frühen Handel einzelne Titel – allen voran UBS bei den Banken und Swiss Re bei den Assekurranzen – nach Unternehmensnews und ungünstigen Branchenvorgaben unter Druck.
Bis um 9.30 Uhr sinkt der SMI um 1,06% respektive 74,08 Zähler auf 6’940,95 Punkte. Der SLI verliert 1,11% auf 1’039,82 Punkte und der breitere SPI 0,75% auf 5’820,79 Stellen. Die grössten Abgaben im SMI/SLI müssen UBS (-3,2% auf 20,92 CHF) hinnehmen. CS geben 2,0% auf 49,66 CHF ab, Julius Bär verlieren 1,2% auf 64,70 CHF. Händler verweisen auf die Schliessung zweier kleinerer Geschäftsbanken in den USA durch die dortige Bankenaufsicht sowie auf eine Gewinnwarnung der australischen ANZ Bank. Die UBS hat wegen der Untersuchungen um angeblichen Kundenbetrug mit ARS-Anleihen einen Mitarbeiter suspendiert. Zudem hat die Citigroup europäische Banken von «Neutral» auf «Underweight» zurückgestuft.
Bei den Assekuranzen stehen Swiss Re (-2,5% auf 65,20 CHF) am stärksten unter Druck. Der weltgrösste Rückversicherer verhandelt einem Bericht der «Sunday Times» zufolge mit der britischen Barclays Bank über den Kauf von deren Lebensversicherungen, wollte dies aber nicht kommentieren. Etwas besser sieht es bei ZFS (-1,4% auf 267,25 CHF), Bâloise (-1,3% auf 97,40 CHF) und Swiss Life (-0,6% auf 279,50 CHF) aus.
Auch Swatch notieren leichter (-1,4% auf 243,30 CHF). CEO Nick Hayek hat sich in Interviews am Wochenende zuversichtlich über die weitere Geschäftsentwicklung gezeigt und ein Umsatzwachstum auf Frankenbasis zwischen 6 und 10% jährlich in Aussicht gestellt. Richemont zeigen sich minimal fester (-1,1% auf 61,75 CHF). ABB (-1,5% oder 0,40 CHF auf 27,20 CHF) werden heute ex-Dividende von 0,48 CHF gehandelt. Gemäss Interviews des Interims-CEO Michel Demaré und des VR-Präsidenten Hubertus von Grünberg in der Wochenendepresse erwägt der Elektrotechnikkonzern wieder Grossübernahmen.
Roche geben 1,2% auf 186,60 CHF ab. Der Pharmakonzern hat wie bereits angekündigt nun bei der EU-Gesundheitsbehörde EMEA einen Antrag auf eine Erweiterung der Zulassung von Avastin (Bevacizumab) eingereicht. Novartis verlieren ebenfalls 1,2% auf 60,60 CHF. Das Unternehmen hat positive Ergebnisse zu Exforge als Kombinations-Blutdrucksenker publiziert.
Die defensiven Nestlé präsentieren sich mit +0,3% auf 44,38 CHF fester. Zulegen können auch Petroplus (+0,9% auf 43,14 CHF) und Lonza (+0,9% auf 152,10 CHF). Die Spitze im SMI/SLI führen Syngenta (+1,5% auf 293 CHF) an. Goldman Sachs hat im Nachgang an die Halbjahreszahlen 2008 das Kurzsiel auf 315 (300) CHF erhöht und das Rating «Neutral» bestätigt. Im breiten Markt bleiben Addex zunächst ungehandelt. Das Pharmaunternehmen hat im ersten Halbjahr 2008 erstmals einen Gewinn ausgewiesen. News gibt es ferner zur Branchenkollegin Arpida (Aktie +0,3%), die einen EU-Zulassungsantrag für intravenöses Iclaprim eingereicht hat.
Darüber hinaus hat Forbo (Aktie -2,1%) die Akquisition der britischen Bonar Floors für 123 Mio GBP bekannt gegeben. Analysten sprechen von einem «strategisch nachvollziehbaren Schritt». Nachbörslich will die Chipherstellerin AMS (Aktie +1,8%) über das zweite Quartal 2008 informieren. Die grössten Kursverluste verzeichnen Pelikan (-11,6%) und Global Natural (-10,0%), am besten stehen Micronas (+6,5%) und mobilezone (+3,8%) da. (awp/mc/ps/17)