CH-Eröffnung: Leichter – Gewinnmitnahmen bei zyklischen Titeln

Zudem halten sich die Anleger im Vorfeld der anstehenden geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) zurück.


Am Nachmittag gewinnen dann wieder US-Konjunkturdaten an Bedeutung. Mit den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wird der letzte Indikator für den grossen Arbeitsmarktbericht am Freitag publiziert. Bei den Anlegern rückt unterdessen die anstehende Quartalssaison ins Blickfeld. Givaudan (-0,8%) macht den Auftakt und präsentiert am Freitag Umsatzzahlen.


Der Leitindex SMI sinkt um 09.30 Uhr um 0,42% auf 6’324,53 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil um 0,63% auf 971,11 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,31% auf 5’623,60 Zähler.


ZFS (-0,7%) stehen bei den Anlegern im Blickpunkt. Der Konzern erklärte sich in einem Rechtsstreit in den USA zur Zahlung von rund einer halben Milliarde Dollar an seine Kunden bereit. Der Vergleich war nach Ansicht der Experten der Bank Vontobel nicht erwartet worden. Die Gesamtkosten reduzierten den für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Gewinn um 10%, stellten jedoch die Fähigkeit zur Dividendenzahlung nicht in Frage. Baloise verbilligen sich um 0,6%. Der Rückversicherer Swiss Re (+0,1%) gehört dagegen zu den wenigen Titeln mit positiver Tendenz.


UBS (-0,8%) und CS (-1,0%), die nach der Veröffentlichung des Expertenberichts zu den Grossbankenrisiken Anfang der Woche zulegten, stehen im Minus. Julius Bär geben 0,5% nach.


Die zyklischen Titel von Holcim (-1,2%), Swatch (-1,6%) und Richemont (-1,1%) verbilligen sich wegen Gewinnmitnahmen ebenso wie ABB (-0,3%). Der Industriekonzern sieht sich zudem mit weiteren juristischen Auseinandersetzungen konfrontiert. Die staatliche Elektrizitätsgesellschaft von Mexiko reichte wegen Korruption gegen ABB sowie die amerikanische Lindsey Manufacturing Klage ein.


Wenig verändert zeigen sich Roche (-0,2%) und Novartis (+0,1%). Roche erwirbt von InterMune für 175 Mio USD weltweit alle Entwicklungs- und Vertriebsrechte an Danoprevir, einen gegen das Hepatitis-C-Virus gerichteten Wirkstoff. Um die führende Rolle in der Hepatitis-C-Behandlung beizubehalten, müsse Roche sicherstellen, dass es auch mit Produkten für alternative Behandlungen der nächsten Generation präsent sei, schreibt Vontobel in einem Kommentar. Daher mache der Kauf der alleinigen Eigentumsrechte an Danoprevir viel Sinn.


Konkurrent Novartis vereinbarte mit Synthetic Genomics Vaccines eine Zusammenarbeit bei der Impfstoffproduktion. Vontobel spricht von einer Technologie im mittleren Entwicklungsstadium. Aber für Novartis sei es wichtig, sich Wachstum auch nach 2014 zu sichern.


Die Tatsache, dass Logitech (-0,2%) erste Peripheriegeräte für Google TV lanciert, wird unterdessen am Markt als kursneutral eingestuft. Sie sei bereits erwartet worden.


Die Aktien des Indexschwergewichts Nestlé (unv.) stützen den Index ebenfalls kaum. Zu den wenigen Werten in der Gewinnzone zählen Clariant (+0,6%), die damit an die Gewinne des Vortages anknüpfen.


In der zweiten Reihe legen Panalpina (+1,6%) nach einer Hochstufung durch Morgan Stanley auf «Equalweight» zu. Das Logistik-Unternehmen habe sich sehr viel schneller erholt als bisher angenommen, schreibt der verantwortliche Analyst. Von einer Hochstufung auf «Neutral» durch die UBS können offensichtlich auch die Titel der LLB (+0,1%) profitieren.


Abwärts geht es hingegen bei Also (-4,9%) sowie ADB (-1,9%). Der enttäuschende Umsatz- und Gewinnausblick des südkoreanischen Elektronikgiganten Samsung Electronics dürfte auf den Zulieferern lasten, heisst es. (awp/mc/ss/12)

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