CH-Eröffnung: Leichtes Plus – Defensive bremsen
Unterstützung erhalten die hiesigen Aktien aus den USA, wo am heiligen Abend und am zweiten Weihnachtstag im Gegensatz zu Zürich gehandelt wurde. Beide Male ergab sich ein leichtes Plus.
Nachdem im Oktober und November die Kurse bereits zurückgegangen sind, dürfte dies nun auch im Dezember nochmals der Fall sein. Auch wenn der SMI bis am morgigen Dienstagabend, dem Jahresabschluss, noch einiges zulegen würde, ergäbe sich für das Gesamtjahr ein Minus von rund 35%. In Börsenkreisen wird allerdings in den letzten Stunden des Jahres nicht mehr mit auffallenden Bewegungen gerechnet.
Bis um 9.25 Uhr gewinnt der SMI 15,23 Punkte oder 0,28% auf 5’414,81 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI steht 0,46% höher bei 772,79 Punkten und der breite SPI 0,22% bei 4’472,09 Punkten.
Grösste Gewinner im SMI sind derzeit Adecco mit einem Plus von 2,0% auf 36,20 CHF. Ohne fundamentale Nachrichten legen auch ABB (+1,8% auf 15,15 CHF), Nobel Biocare (+1,5% auf 20,80 CHF) oder die SLI-Werte OC Oerlikon (+2,3% auf 68,35 CHF) und Geberit (+1,4% auf 110,70 CHF) überdurchschnittlich zu.
Von den Banken zeigen sich CS (+0,9% auf 28 CHF) etwas stärker als UBS (+0,5% auf 14,09 CHF). Laut einem Pressebericht haben CS-Kunden gemäss internen Schätzungen der Bank 900 bis 1’000 Mio CHF verloren. Die Credit Suisse beharre allerdings darauf, nicht aktiv in Madoff investierte Produkte empfohlen oder verkauft zu haben. Auch die UBS hat nach dem Bericht als Depotbank für einige Fonds fungiert, welche in Madoff-Produkte investiert haben. Betroffen seien zwar wenige Kunden, darunter jedoch einige sehr reiche, welche auch mehr Geld verloren hätten. Die Schätzungen der Zeitung gehen ebenfalls von einer Milliarde Verlust aus.
Swatch (+0,4% auf 143,10 CHF) bewegen sich unspektakulär im Mittelfeld. Swatch-Präsident Nicolas Hayek hatte sich in der Wochenendpresse für das Geschäftsjahr 2009 relativ optimistische gezeigt. Für den Gewinn im Jahr 2009 stellt er «vielleicht ein paar Prozent weniger oder mehr» als 2008 in Aussicht.
Im breiten Markt halten sich Forbo mit einem Minus von 1,2% – nach leichten Gewinnen zu Beginn – angesichts der Gewinnwarnung vom vergangenen Dienstag vergleichsweise stabil. Forbo hatte für 2008 einen Rückgang des Konzernergebnisses aus dem operativen Geschäft auf 80 Mio CHF in Aussicht gestellt, nachdem der Reingewinn im Vorjahr noch 110 Mio CHF erreicht hatte. Grund dafür ist vor allem ein Einbruch der Nachfrage im November und Dezember. Im angekündigten Gewinnrückgang ist zudem ein Abschreiber von 70 Mio CHF auf der kürzlich erworbenen Rieter-Beteiligung von rund 10% noch nicht enthalten.
Dass der Kurs von Forbo nicht einbricht erklären Marktbeobachter mit dem Umstand, dass Forbo im zu Ende gehenden Kalenderjahr bereits um über 70% eingebüsst haben. Die schlechten Nachrichten seien in diesen Aktien bereits mehrheitlich eingepriesen, hiess es.
Unter den Blue Chips verzeichnen Swisscom (-0,8% auf 340,50 CHF) und ZFS (-0,7% auf 220,80 CHF) die markantesten Abgaben. Die Abneigung gegen defensive Aktien äussert sich aber nicht nur im Minus von Swisscom sondern auch in der Schwäche von Novartis (-0,2%), Roche (unverändert) und Nestlé (+0,3%), welche alle weit hinten in der Tabelle figurieren.
Grössere Verluste verzeichnen im SPI Villars (-9,8%), Sunstar (-7,3%) oder Eichhof (-6,7%). Sulzer dagegen klettern um 5,4% nach oben, obwohl am Morgen bekannt wurde, dass die Beteiligungsgesellschaft Fidelity ihren Anteil auf unter 5% rund halbiert hat. (awp/mc/ps/13)