Diese Ängste halten auch heute an. Die Lage scheint sich langsam zuzuspitzen. Es stelle sich mach einer die Frage, wie weit die Märkte noch fallen, bevor es wieder besser wird, kommentiert die Bank Vontobel das Geschehen. Es scheine im Moment kein Halten zu geben und Notverkäufe würden die Talfahrt zusätzlich beschleunigen, so der Kommentar weiter. Bewertungen würden kaum jemanden mehr interessieren. Zudem würden sich nach und nach die Gewinnwarnungen häufen und scheine sich die Krise nun auch in der Realwirtschaft festzubeissen. Allerdings sieht Vontobel auf dem aktuellen Kursniveau für mittel- und langfristig orientierte Anleger Chancen für einen Einstieg, obwohl der Weg holprig sein dürfte.
Bis um 09.30 Uhr verliert der SMI um 3,4% oder 197,73 auf 5’696,00 Punkte. Der gekappte, 30 Titel umfassende SLI gibt um ebenfalls 3,4% auf 798,14 Zähler nach. Der Gesamtmarkt verliert – gemessen am SPI – um 3,2% auf 4’706,72 Stellen.
Aus charttechnischer Sicht habe sich mit den Abgaben des Vortages im SMI wenig verändert, schreiben die Spezialisten der Deutschen Bank in einem Kommentar. Der Index ziehe weiterhin innerhalb der nunmehr seit zwei Wochen geltenden Dreiecksstruktur seitwärts. Die unentschlossene Tendenz werde wohl nicht mehr lange anhalten. So sehen die Charttechniker einen Ausbruch um 600-700 Punkten – entweder in Richtung Sell-off oder Erholung.
Im SMI/SLI werden die konjunktursensitiven ABB (-10,0% auf 12,38 CHF) nach den massiven Vortagesverlusten am deutlichsten zurückgenommen. Sollten die Tiefstkurse aus dem Jahr 2006 durchbrochen werden, könnte der Titel aus technischer Sicht bis auf 9,60 CHF fallen, so die Analysten von Rahn & Bodmer in einem Kommentar.
Auch Richemont (-4,3% auf 23,54 CHF), Adecco (-3,9% auf 37,40 CHF) und Swatch (-5,0% auf 168,20 CHF) leiden unter anderen überdurchschnittlich unter den Konjunkturängsten. Resistenter zeigen sich hingegen Holcim (-1,6 auf 59,85 CHF) und Lonza (-1,4% auf 118,90 CHF).
Im Bankensektor geben CS (-8,3% auf 40,90 CHF), nach. Hier wirke sich auch das Downrating der Deutschen Bank auf «Hold» von «Buy» aus. Demgegenüber halten sich UBS (-4,2% auf 15,80 CHF) und Julius Bär (-4,7% auf 40,00 CHF) besser.
Aus dem Versicherungsbereich verlieren ZFS (-5,8% auf 188,00) deutlicher als Swiss Life (-4,3% auf 113,40 CHF), Bâloise (-3,2% auf 49,30 CHF) und Swiss Re (-1,8% auf 44,42 CHF).
Vergleichsweise besser halten sich in diesem Umfeld wiederum die defensiven Werte, die aber auch alle in der Minuszone liegen. Nestlé verliert beispielsweise nur um 1,6% auf 43,68 CHF. Roche und Novartis (je -2,5% auf 166,10 bzw. 56,15 CHF) geben ebenfalls unterdurchschnittlich nach.
Als einzige SMI/SLI-Werte liegen Ciba (+0,5% auf 47,00 CHF) im Plus. Seit dem Übernahmeangebot durch BASF sei der Kurs festgenagelt, hiess es im Handel.
Unter den Unternehmen aus der zweiten Reihe haben Bucher (+1,3%), Coltene (-2,1%) und Private Equity (noch kein Kurs) heute sowie die Bank CA St. Gallen (ebenfalls noch kein Kurs) am Vortag nachbörslich Zahlen vorgelegt. CPH (-1,3% gab am Vortag eine Gewinnwarnung heraus. u-Blox (+0,5%) haben eine Zusammenarbeit mit einem chinesischen Auftragsfertiger abgeschlossen. Kaba (-1,3% oder 3,50 CHF auf 248,50 CHF) werden heute ex-Dividende von 7,80 CHF gehandelt. (awp/mc/gh/18)