Insbesondere der Dow Jones hat in den vergangenen beiden Handelstagen – am Ostermontag waren die Börsen in den USA im Gegensatz zur Schweiz geöffnet – mit einem Plus von rund 450 Punkten massiv angezogen. Womit sich nun entsprechendes Aufholpotential für die hiesigen Aktien ergibt, wovon allen voran die Grossbanken profitieren.
Für die verbesserte Stimmung ist vor allem die Verfünffachung des JP-Morgan-Angebotes an Bear Stearns verantwortlich. Aber auch gute Daten zum US-Häusermarkt liessen die Hoffnung auf eine baldige Milderung der Finanzkrise wieder etwas ansteigen. Fundamental verändert hat sich allerdings noch nicht viel. Weiterhin dürften die Konjunkturdaten aus den USA im Allgemeinen sowie die Nachrichten aus dem Finanzsektor im Speziellen mit Argusaugen überwacht werden.
Das Blue Chips Barometer SMI klettert bis um 09.20 Uhr um stolze 229,34 Punkte oder 3,27% auf 7’239,2 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index legt 3,66% auf 1’099,95 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 2,98% auf 5’938,29 Punkte.
Aus technischer Sicht präsentiere sich die Ausgangslage ausgeglichen, heisst es in einem Kommentar einer europäischen Grossbank. In den kommenden Tagen dürfte es sowohl für die Baissiers als auch für die Haussiers schwierig sein, die Zügel nachhaltig in die Hände zu kriegen. Den von der Bank erwähnten für das Tagesgeschäft wichtigen Widerstand bei 7’040/05 Punkten hat der SMI indes bereits mit der Eröffnung pulverisiert.
Standen die Banken vor den Ostern noch stark unter Druck – vor allem auch wegen der Gewinnwarnung der Credit Suisse für das erste Quartal – liegen nun UBS (+8,6% auf 30,38 CHF) klar an der Spitze und CS (+6,2% auf 51,50 CHF) immerhin in der erweiterten Spitzengruppe. CS machen so die Verluste vom Gründonnerstag praktisch wieder wett und zeigen sich dabei von einer Rückstufung durch die UBS auf «Neutral» ebensowenig gebremst wie von Kurszielsenkungen durch Lehman Brothers oder Société Générale.
Die UBS-Spitze muss sich an der kommenden ordentlichen Generalversammlung mit der Möglichkeit einer weiteren Kapitalerhöhung auseinandersetzen, diesmal um 10 Mrd CHF. Ein entsprechendes Traktandierungsbegehren hat die Stiftung Profond eingereicht. Ob sich die UBS hinter eine weitere Kapitalerhöhung stelle, wollte man bei der Bank nicht kommentieren.
Zur erweiterte Spitzengruppe gehören auch Richemont (+5,6% auf 55,95 CHF), Syngenta (+5,0% auf 280,25 CHF) oder ABB (+4,6% auf 25,38 CHF).
Mit Aufschlägen von 4% und mehr präsentieren sich aber auch weitere SMI-Titel wie Clariant, Adecco, Julius Bär oder Swatch.
Novartis tragen den SMI mit einem Plus von 3,2% auf 51 CHF mit, Roche legen dagegen «lediglich» 2% auf 190,20 CHF zu und stehen damit praktisch am Tabellenende, trotz positiver Produktenews. Noch schwächer präsentieren sich einzig Synthes (+1,5% auf 139,90 CHF) und Nestlé (+1,1% auf 500 CHF).
Im breiten Mittelfeld sind Swiss Life (+3,0%) zu finden, nachdem der Chef des kürzlich übernommenen Finanzdienstleisters AWD, Carsten Maschmeyer, am Wochenende in der Presse Übernahmepläne in Deutschland verkündet hatte. Swiss Life wird am Donnerstag die Jahreszahlen vorlegen, was bei Bâloise (Aktie +2,9%) bereits für den Mittwoch geplant ist.
Ebenfalls mit Zahlen wird OC Oerlikon diese Woche aufwarten. Die Aktien stehen derzeit rund 4% höher, geschlagen innerhalb der SLI einzig von Logitech (+4,4%) und Ciba (+4,1%).
Im breiten Markt ziehen Komax nach Jahreszahlen unter den Erwartungen im Rahmen des Gesamtmarktes um 2,9% an. CPH stehen nach den detaillierten Angaben zum vergangenen Geschäftsjahr unverändert bei 2’299 CHF, gehandelt sind allerdings bloss 10 Titel. (awp/mc/pg)