CH-Eröffnung: Mit UBS fester

Der Blick der Anleger dürfte sich aber schon bald auf den morgigen Fed-Leitzinsentscheid richten, hiess es. Nachdem die US-Notenbank in den vergangenen Monaten den Leitzins um 325 Basispunkte auf 2,0% gesenkt hat, wird diesmal kein Zinsschritt erwartet. Dafür könnte Fed-Präsident Ben Bernanke auf die erhöhten Inflationsgefahren und die Konjunktursorgen verweisen. Impulse könnten zudem von den heute Nachmittag anstehenden Daten zum US-Häusermarkt und zum US-Verbrauchervertrauen ausgehen.


Bis um 09.45 Uhr steigt der SMI um 0,23% respektive 16,17 Zähler auf 7’043,09 Punkte. Der SLI gewinnt 0,21% auf 1’074,69 Punkte und der breitere SPI 0,35% auf 5’951,44 Stellen.


Die UBS-Titel legen mittlerweile um 1,8% auf 22,46 CHF zu, nachdem die Titel zu Handelsbeginn beinahe 2% einbüssten und auf ein neues Allzeittiefst gesunken sind. Nebst Erholungstendenzen gehen am Markt auch Übernahmespekulationen um. Laut Händlern kursierte am Markt das Gerücht, die britische HSBC könnte die Bank für 80 Mrd USD übernehmen. Der kolportierte Kaufpreis erscheine aber bei einer Marktkapitalisierung von rund 45 Mrd CHF etwas unrealistisch, hiess es schon bald im Handel.


Etwas weniger kursrelevant dürfte dagegen die am Dienstag von der UBS gemeldete Übernahme der niederländischen VermogensGroep sein. Es handle sich dabei um eine kleine aber strategiekonforme Akquisition.


Mit der UBS hat der ganze Markt Auftrieb erhalten. Bei den Bluechips führen derzeit Petroplus (+2,9% auf 58,75 CHF) die Tabelle an. Aber auch die Titel von Novartis (+1,5% auf 54,90 CHF) werden stark nachgefragt. Der Pharmariese hat mit Global Alliance for TB Drug Development einen fünfjährigen Forschungs- und Entwicklungs-Zusammenarbeitsvertrag in der Entwicklung von Tuberkulose-Medikamenten abgeschlossen. Auf die Aktie dürfte diese Meldung aber nur geringfügigen Einfluss haben. Händler sehen vor allem beim Überschreiten der Marke von 55 CHF deutliche Kursfortschritte in Novartis.


Die Konkurrenzpapiere von Roche steigen um 0,5% auf 174,10 CHF. Die Basler haben das Kaufangebot an die Aktionäre der japanischen Tochter Chugai abgeschlossen und den Anteil auf 59,9% von zuvor 50,1% erhöht.


Weit vorne sind auch Syngenta (+0,9% auf 336,25 CHF) zu finden. Der Agrochemiekonzern hat mit der amerikanischen DuPont einen Technologieaustausch im Bereich Pflanzenschutz vereinbart. Die Zusammenarbeit wird im derzeit günstigen Agrarumfeld von den Anlegern gut aufgenommen.


Auf der Gegenseite führen Ciba (-3,8% auf 32,82 CHF) die Verlierer an. Die Aktien wurden von der Citigroup auf SELL von HOLD zurückgestuft, das Kursziel beträgt noch 30 nach 35 CHF. Die Analysten fürchten steigende Ölpreise, eine rückläufige Nachfrage und eine ungünstige Wechselkursentwicklung. Clariant geben derweil nur 0,7% auf 10,45 CHF nach.


Unter Druck kommen auch Richemont (-1,9% auf 57,95 CHF), während Swatch um 0,8% auf 257,75 CHF nachgeben. Die im Luxusuhrensegment tätige Swatch-Tochter Blancpain wird die Uhrenmarke Vincent Calabrese übernehmen. Mit der Akquisition würden die Möglichkeiten im Bereich der Herstellung von hoch komplizierten Uhren verbessert, teilte Blancpain am Montagabend mit.


Weitere Verluste sind auch bei Kühne + Nagel (-0,5% auf 103,90 CHF) zu sehen. Der Logistikkonzern dürfte unter den schwachen Aussichten des US-Konkurrenten UPS leiden. Im breiten Markt geben Panalpina 0,4% auf 115,40 CHF nach.


Der Komponentenhersteller Carlo Gavazzi hat für das Geschäftsjahr 2007/08 gute Zahlen publiziert und gewinnt 6,6% dazu. Der Nettogewinn wurde um fast 50% gesteigert, während der Umsatz um 3,6% verbessert werden konnte.


Weiter einigte sich Jelmoli (Inhaber: +0,7%) im Immobilienstreit mit der israelischen Investorengruppe Delek, Blenheim und Empario. Der Vereinbarung zufolge zahlt die Delek-Blenheim-Gruppe an Jelmoli eine Vergleichssumme von 21,5 Mio CHF und verzichtet auf die Rückzahlung der bereits geleisteten Zahlung. Die Meldung sei allerdings als kursneutral zu werten, hiess es.


Zulegen können dagegen Galenica (+2,6%). Die Gesellschaft spricht von einem vielversprechenden Start mit dem Eisenpräparat Ferinject in Europa. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar